Ein Bett für die Nacht, medizinische Versorgung, saubere Kleidung, Essen: Es sind zuerst einmal ganz elementare Dinge, die Straßenkinder in den auf sie spezialisierten Don Bosco-Erstaufnahme-Zentren (Shelters) erhalten. Sie können die Hilfe annehmen und dann wieder gehen, denn alles basiert auf Freiwilligkeit. Doch viele bleiben und nehmen weitere Hilfsangebote an, die ihnen die Rückkehr in ein normales Leben ermöglichen und häufig völlig neue Zukunftschancen eröffnen.
Die Don Bosco-ProjektpartnerInnen von Jugend Eine Welt sind überzeugt davon, dass der beste Platz für das Aufwachsen jedes Kindes die eigene Familie ist. Daher wird meist zuerst geprüft, ob eine Rückkehr zu den Eltern oder Verwandten möglich ist. Ist das der Fall, wird die Reintegration in die Familie sorgfältig begleitet. Sie erfolgt oft auch nur unter bestimmten Voraussetzungen, beispielsweise, dass das Kind zur Schule gehen darf. Für Straßenkinder, die nicht mehr in ihre Familie zurück können oder wollen, gibt es die Möglichkeit einer Langzeitunterbringung.
Maßgeschneiderte Bildungsangebote
In vielen Großstädten bestehen eigene Don Bosco-Straßenkinder-Zentren, in denen die Kinder willkommen sind und nicht nur Hilfsangebote nutzen können, sondern auch Gelegenheit haben zu Spiel und Spaß. Insbesondere Fußball erweist sich immer wieder als Magnet, um die Kinder von der Straße wegzuholen, mit ihnen in Kontakt zu kommen und Vertrauen aufzubauen.
Wer will und bereit ist, bestimmte Regeln einzuhalten, kann zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen, wobei die Bildungsangebote auf die Situation der einzelnen Kinder abgestimmt werden. Oft ist der Besuch einer „Brückenschule“ nötig, um versäumte Schuljahre nachzuholen bzw. später ins staatliche Bildungssystem einsteigen zu können. Manchmal sind Kinder nicht in der Lage oder nicht bereit, nachträglich einen Schulabschluss zu machen, stimmen aber mit Begeisterung der Kurzausbildung in einem Handwerk zu. Und nicht wenige Kinder nutzen jede Chance, die ihnen geboten wird. Nicht ohne Stolz verweisen viele Jugend Eine Welt-Projektpartner auf ehemalige AbsolventInnen, die Colleges besucht oder Uniabschlüsse geschafft haben.
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