27.08.2018 | Der Kampf gegen Ebola geht weiter
Seit seiner Entdeckung im Jahr 1976 ist das Ebola-Virus schon neunmal in der Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen – das Land verfügt über eine traurige Routine im Umgang mit dem tödlichen Virus. Der letzte Ausbruch im Westen des Landes schien Ende Juli 2018 überstanden, aber nur wenige Tage später tauchten neue Krankheitsfälle im weit entfernten Osten des Landes nahe der Stadt Beni auf. Ein grenznahes Gebiet, das eine umkämpfte Konfliktzone mit kaum existentem Gesundheitssystem ist und in dem HelferInnen stark gefährdet sind. Im nur 50 Kilometer entfernten Uganda, wo hunderttausend Vertriebene Zuflucht fanden, ist man in Alarmbereitschaft. Auch die anderen Nachbarländer Burundi und Tansania sind informiert. Dieser zehnte Ebola-Ausbruch dürfte sich als besonders gefährlich erweisen, weil es sich um den tödlichsten der bekannten Virenstämme handelt, bei dem die Überlebensrate nur bei 50 Prozent liegt. Bisher beläuft sich die Zahl der bestätigten Ebolafälle auf 75.
Ebola im Kriegsgebiet
Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo ist nach wie vor sehr instabil. Blutige Bürgerkriege, Gewalttaten und die schlechte wirtschaftliche Situation des Landes haben zur Folge, dass die Mehrheit der Menschen in Armut lebt: Im Human Development Index nimmt die DR Kongo Platz 176 von 188 ein. Der Osten des Landes ist geprägt von gewalttätigen Auseinandersetzungen verschiedener Milizen - zum ersten Mal ist Ebola nun in einem Konfliktgebiet ausgebrochen, das schwer zugänglich ist. Rebellengruppen ziehen oft von Ort zu Ort, was einer weiteren Ausbreitung der Krankheit in die Hände spielt.
Existentielle Gesundheitsaufklärung
Befürchtet werden ähnliche Folgen wie bei der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika in den Jahren 2013 bis 2016, bei der mehr als 11.000 Menschen starben. Umso wichtiger ist nun die Aufklärungsarbeit vor Ort, damit die Menschen sich vor Ansteckung schützen können. Die Projektpartner von Jugend Eine Welt, die Salesianer Don Boscos, sind seit mehr als 15 Jahren in den beiden ostkongolesischen Provinzen Nord- und Süd-Kivu tätig und betreuen zahlreiche Bildungseinrichtungen, um jungen Menschen Perspektiven für die Zukunft zu bieten. Um zur Eliminierung von Ebola beizutragen, klären unsere Don Bosco-Projektpartner die Menschen in den Gemeinden, Kirchen, Jugendzentren, Schulen und Elternvereinen umfassend über die Gefahren des Ebola-Virus auf: Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen werden bekanntgemacht, die Übertragungswege des Virus erklärt und Schulungen zu Präventionsverhalten und Notfallmaßnahmen abgehalten. Zusätzlich werden Schulen, Jugendzentren, Kirchen und Gesundheitseinrichtungen mit Schutzausrüstung gegen Ebola ausgestattet. Die stationäre Gesundheitsversorgung von Personen, die an Ebola erkrankt sind, wird gewährleistet.
Entscheidend ist, dass HelferInnen so schnell wie möglich alle Menschen aufspüren, die direkt oder auf Umwegen Kontakt zu Kranken hatten, damit Impfungen erfolgen können. Unerlässlich ist auch, dass die Bevölkerung über die gesundheitlichen Risiken und das adäquate Verhalten im Notfall Bescheid weiß, um die weitere Ausbreitung einzudämmen und den Ebola-Ausbruch schnell unter Kontrolle zu bringen.
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