07.09.2018 | Vom 18. Juni bis zum 28. Juli 2018 absolvierte das Paar Michael Diaz und Silvia Bolliger an der Universidad Politécnica Salesiana (UPS) in Cuenca ein Volontariat im Bereich Records Management, Archivierung und Start-up Programme. Im folgenden Bericht erzählt er von seinen Eindrücken:
"Das Volontariat wurde ermöglicht durch Vermittlung von Jugend Eine Welt, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Ecuador gehört gemäß dem Human Development Index unterdessen zu denjenigen Ländern mit einer hohen Entwicklung. Auch wenn die Armutsrate aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs kürzlich wieder angestiegen ist. Entsprechend augenscheinlich ist das Gefälle von Arm und Reich im Land. Wir waren entsprechend gespannt, was uns vor Ort erwarten würde.
Was uns zu Beginn unseres Volontariats beeindruckte, ist die Größe der UPS, die mit 24.000 Studenten derjenigen der Universität Zürich entspricht. Die Uni ist auf drei Standorte in Cuenca, Quito und Guayaquil verteilt. Ich kann mich gut erinnern, als ich das erste Mal den Hauptsitz in Cuenca betrat. Als erstes sticht die Keramikdekoration eines Künstlers aus Cuenca ins Auge, die dem Campus ein eigenes Gepräge verleiht. Sodann bleiben die großen Hallen der Mechanikwerkstätten mit den aufgereihten Motoren, der Robotik mit Roboterarm und Fließband und die Räumlichkeiten der Elektrotechnik in Erinnerung. Die UPS ist bestrebt, möglichst praxisorientiert zu unterrichten. Ganz im Sinne Don Boscos steht hier die Studentin bzw. der Student mit den jeweiligen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Sie sollen gefördert aber auch gefordert werden. Nicht die Forschung, wie an anderen Universitäten, sondern die Wissensvermittlung und die Charakterbildung stehen im Zentrum. Dieses Verständnis zeichnet die UPS aus. In einem kürzlich erschienenen Sammelband mit dem Titel „La universidad: Un bien de uso común“ kreieren die Verantwortlichen das Bild einer Universität als Gemeinwohlstifterin und man merkt: Der UPS ist ihre soziale Mission wichtig.
In diesem Lichte ist auch das Start-up Förderprogramm der UPS zu sehen, das vor 3 Jahren lanciert wurde. Seit 2015 haben Studentinnen und Studenten weit über 15 Start-ups mit Unterstützung von mehr als dreißig Mentoren in den jeweiligen Co-Working Räumen in Quito, Cuenca und Guayaquil lanciert. Zu den aus meiner Sicht am weitesten fortgeschrittenen Ideen zählt die Firma AgroScan. Mittels einer Drohne und Infrarotkameras können in Plantagen kranke Bäume gezielt identifiziert werden, was den Pestizideinsatz deutlich reduziert. Was mich am meisten beeindruckte, ist die hohe Anzahl an Ideen, die einen Beitrag zu drängenden sozialen und ökologischen Herausforderungen des Landes leisten wollen.
Dank unseres Volontariats erhielten wir auch einen Einblick ins Records Management und ins Archiv der UPS. Wenn man bedenkt, dass das Archiv der Universität gerade erst vor 7 Jahren ins Leben gerufen wurde, ist es beindruckend zu sehen, was in dieser kurzen Zeit alles geleistet und erreicht wurde. Das Universitätsarchiv der UPS gilt mittlerweile sogar für andere Archive von Universitäten und Verwaltungen in Ecuador und ganz Lateinamerika als anerkannte Referenz und Vorbild.
Die UPS lebt von den Menschen, die sich für die Weiterentwicklung der Universität engagieren, allen voran der Rektor und Salesianer Don Boscos: Padre Javier Herrán Gómez. Padre Javier, wie ihn alle nennen, leitet die Geschicke der Universität seit bald 10 Jahren. Es hat uns tief beeindruckt, wie er trotz seinen 76 Jahren unermüdlich mit innerem Feuer und gut geeichtem Kompass die UPS auf Kurs hält. Seine Vision für die UPS war uns ein Ansporn, mit unserem Volontariat zum Gelingen der Universität beizutragen."
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