08.08.2018 | In zahlreichen Projekten auf der ganzen Welt unterstützt Jugend Eine Welt den Bau von Schulen und ermöglicht gefährdeten Kindern und Jugendlichen den Schulbesuch. In Afrika stellt uns der Schulanfang vor besondere Herausforderungen.
Besonders schwierig ist die Situation im Südsudan, in dem ein Bürgerkrieg tobt. Zwei Drittel aller Kinder können nicht in die Schule gehen, sei es aus Gründen der Unterernährung – mehr als eine Million Kinder im Südsudan sind unterernährt – oder weil der tägliche, mehrstündige Schulweg für viele zu gefährlich ist. Neben der direkten Nothilfe erhalten in den Don Bosco-Projekten tausende Kinder und Jugendliche eine Grund- und Berufsbildung. Die Projektpartner von Jugend Eine Welt versorgen im Flüchtlingslager Gumbo in der Nähe der Hauptstadt Juba die Menschen nicht nur mit dem Notwendigsten, sondern täglich erhalten auch 6.110 SchülerInnen Unterricht und eine nahrhafte Mahlzeit in der Schule. Weil es so viele Kinder sind, werden sie in zwei Schichten vormittags und nachmittags unterrichtet. „Diese Kinder brauchen mehr als nur Nothilfe, sie brauchen auch ein bisschen Normalität in ihrem Alltag“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
Inmitten von Chaos und Katastrophen stellen die Bildungsangebote ein Stück Normalität für die Kinder und Jugendlichen dar und helfen ihnen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Kinder, die keine Schule besuchen, sind einem höheren Risiko für Kinderarbeit, Gewalt, sexuelle Übergriffe und Zwangsverheiratungen ausgesetzt und anfälliger für die Rekrutierung als Kindersoldaten.
Mädchen und junge Frauen besonders betroffen
Mädchen und junge Frauen sind von kriegerischen Konflikten besonders betroffen. Sie werden missbraucht, ausgebeutet und sind vielfach Opfer von Gewalt. Ihr Recht auf Bildung und der Besuch einer Schule werden ihnen oft vorenthalten oder durch frühe Schwangerschaften verhindert.
Um speziell Mädchen Zugang zu Bildung und einen dauerhaften Schulbesuch zu ermöglichen, wird derzeit mit Hilfe von Jugend Eine Welt in Maridi, 300 Kilometer westlich der Hauptstadt Juba, ein eigenes Wohnheim für Mädchen und junge Frauen errichtet. Hier finden etwa 350 Schülerinnen aus der ganzen Provinz eine sichere Unterkunft. Neben Schlafsälen und Waschräumen wird es in dem Haus auch einen großen Aufenthaltsraum, einen Speisesaal, ein Arztzimmer und eine Multifunktionshalle geben. Die Mädchen werden verpflegt und betreut - damit sie sich in einer liebevollen Umgebung ganz auf den Schulbesuch konzentrieren können und auf dem Schulweg keinen Gefahren ausgesetzt sind. „Uns ist die Unterstützung der Mädchen besonders wichtig, denn ihre Bildung wird letztlich die wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Südsudan abseits von Krieg und Gewalt vorantreiben können“, sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt.
Ausbildungszentrum in Burkina Faso
Auch in Burkina Faso benötigen Mädchen und Frauen dringend Unterstützung, denn hier haben die Mädchen kaum eine Möglichkeit, schreiben und lesen zu lernen. Viele sehen die Schule nie von innen, denn für die Hausarbeit und um Kinder zu bekommen, braucht man nicht schreiben und lesen zu können, so die weit verbreitete Meinung. Darum wollen wir in Koubri, zusammen mit unseren Don Bosco-Partnern, ein Ausbildungszentrum bauen. Don Bosco Schwester Bernarda kennt die Lage, in der sich viele Mädchen befinden: „Diese Mädchen wollen lernen. Sie wollen schreiben und lesen und einen Beruf erlernen.“
Gemeinsam mit Jugend Eine Welt wird nun das Ausbildungszentrum die triste Lebenssituation der Frauen und Mädchen verbessern. Im Zentrum werden Alphabetisierungskurse und verschiedene Berufsausbildungen angeboten. Kinder können dort ihre Freizeit verbringen und werden so von der Straße fern gehalten. Versorgt werden sie mit den Erträgen des Schulgartens, in dem junge Frauen auch den landwirtschaftlichen Anbau lernen können. In Kursen wird das Bewusstsein für Bildung, Gleichstellung, Hygiene und Umwelt geschärft. „Dieses Projekt hilft den Menschen auf so vielen Ebenen. Doch es gibt noch jede Menge zu tun und wir werden auch in Zukunft noch viel Hilfe brauchen“, so Jugend Eine Welt Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
„Diese Mädchen wollen lernen. Sie wollen schreiben und lesen und einen Beruf erlernen.“ Don Bosco Schwester Bernarda
Benin und Elfenbeinküste
Auch in anderen Ländern Afrikas unterstützt Jugend Eine Welt Schulen und Ausbildungszentren, wie z.B. jene der Tiroler Don Bosco Schwester Hanni Denifl, die seit vielen Jahren in Afrika lebt. In Coutounou/Benin und Abidjan/Elfenbeinküste leitet sie Wohnheime für Mädchen, die sonst keinen Platz auf dieser Welt haben. Schul- und Berufsausbildung, vor allem für Mädchen, ist auch in diesen Ländern ein Schwerpunkt der Schwestern. Bei ihrer letzten Österreich-Reise besuchte sie auch Jugend Eine Welt und erzählte von der Situation für Kinder in Westafrika:
„Das Leben für alle Kinder ist sehr hart und oft von bitterer Armut geprägt. Viele haben die Möglichkeit in die Schule zu gehen. Auch kommen sie pünktlich in die Schule, aber davor arbeiten sie auf dem Feld. Dann ist es oft schwierig, sich zu konzentrieren. Trotzdem macht ihnen das Lernen großen Spaß und alle sind sehr wissbegierig. An der Elfenbeinküste gibt es viele Gastarbeiter, die mit ihren Familien zum Arbeiten kommen. Sie müssen die Schule für ihre Kinder selbst bezahlen. Aber sie sind arm. Dabei wäre es so wichtig, dass sie zumindest schreiben und lesen lernen.“
Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie Kindern in Afrika den Schulbeginn. Denn Bildung ist ihre einzige Chance auf eine positive Zukunft. Bereits 25 Euro können das Schulgeld für ein ganzes Jahr decken. Mit 60 Euro können wir die Schulbücher für 10 Schulkinder im Südsudan finanzieren.
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