Wien, 20.11.2019 | 30 Jahre alt wird die UN-Kinderrechtskonvention heute, am Welttag der Kinderrechte. Auch Jugend Eine Welt nahm an einer spektakulären Kuchenverteilungsaktion teil, die das Netzwerk Kinderrechte und die Bundesjugendvertretung vor dem Ministerrat am Wiener Ballhausplatz organisierten. Anlässlich des runden Geburtstags der Konvention wurden den eintreffenden Ministern und Ministerinnen überdimensionale Tortenstücke mit Kinderrechte-Forderungen übergeben. Gibt es doch in jedem Ressort kinderrechtliche Baustellen - von Jugend und Familie über Bildung bis zum Innen- und Außenministerium.
OEZA sollte mehr für Kinderrechte tun
So könnte beispielsweise die seit Jahren unterdotierte Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) zur Verwirklichung von Kinderrechten viel mehr beitragen. Das steht auch im „Schattenbericht“ des Netzwerks Kinderrechte zum aktuell vom UN Kinderrechtskomitee überprüften österreichischen Staatenbericht. Darin wird nicht nur das viel zu geringe OEZA-Budget und ein fehlender verpflichtender Zeitplan zur Erreichung von 0,7% des BNE kritisiert, sondern auch das Fehlen einer kohärenten Strategie, um Kinderrechte gesamtgesellschaftlich umzusetzen. So heißt es: „Österreich ist nicht nur aufgerufen, Kinderrechte durch Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit zu verwirklichen, sondern auch den Schutz von Kinderrechten in seinen sämtlichen internationalen Aktivitäten sicherzustellen. (…) Für Österreichs Landwirtschafts-, Finanz- und Handelspolitik fehlt derzeit ein Kinderrechtsansatz, das heißt, es erfolgt keine systematische und unabhängige Kinderrechtsverträglichkeitsprüfung bzw. fehlen Monitoringmechanismen, um die Auswirkungen österreichischer Politik und Projekte in Drittländern zu prüfen.“ Derartige Mechanismen könnten im Rahmen eines „Nationalen Aktionsplans für Kinderrechte“ gemeinsam mit ExpertInnen entwickelt werden.
Mehr Bildungsprogramme für junge Menschen
Schon am vergangenen Montag empfahl Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer bei einer Pressekonferenz des Dachverbandes „Globale Verantwortung“ mehr Bildungs- und Investitionsprogramme für Kinder und junge Menschen, insbesondere in Afrika. „Wir brauchen eine Politik mit den Ländern Afrikas, die auf aktuelle Herausforderungen proaktiv reagiert und aus Herausforderungen Chancen macht“, präzisierte er. „Prognosen zufolge wird sich die Bevölkerung Afrikas bis 2050 auf zweieinhalb Milliarden verdoppeln. Österreich sollte verstärkt Bildungs- und Investitionsprogramme fördern, damit diese jungen Menschen in ihren Heimatländern gute Zukunftsperspektiven vorfinden.“
Weiterlesen: „Schattenbericht“ des Netzwerks Kinderrechte: https://www.kinderhabenrechte.at/fileadmin/bilder/Bericht_DT.pdf
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