12. Februar 2019 | Eigentlich waren Helmut Andraschko und Barbara Kratochwil im November 2018 als Senior Experts für Jugend Eine Welt nach Freetown gekommen, um in Sierra Leones Hauptstadt ein Fortbildungsprogramm für örtliche SozialarbeiterInnen anzubieten.
Diesem Auftrag kommen beide bis heute auch mit Begeisterung nach. Gleichzeitig entstand aber die Idee, ihr Können und Wissen als Psychotherapeuten über die Fortbildungen hinaus einzusetzen.
Gesagt, getan: Seit ihrer Ankunft haben beide ihr ehrenamtliches Engagement vor Ort ausgeweitet. Einmal wöchentlich bietet Barbara Kratochwil in örtlichen Mädchenwohnheimen Stunden für Gruppentherapie an. Als Übersetzerinnen stehen ihr hier ortsansässige Sozialarbeiterinnen zur Seite. Geplant ist, dass diese die Gruppensitzungen auch nach der Abreise der Psychotherapeutin selbstständig fortsetzen können, sodass ihr Engagement nachhaltig Früchte tragen kann.
Pademba Prison. Ein Platz, der einem zunächst einmal die Sprache verschlägt.
Während seine Ehefrau sich für die Mädchen in Freetown engagiert, besucht Helmut Andraschko wöchentlich die Männer und Buben im berüchtigten Pademba Prison, um mit ihnen zu sprechen und, wo möglich, Beistand anzubieten. „Pademba Road Prison“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das Freetown Central Prison. Das heillos überfüllte Männergefängnis, in dem sogar Kinder eingesperrt werden, hat aufgrund seiner katastrophalen Lebensbedingungen weltweit traurige Berühmtheit erlangt. Besonders tragisch: Die meisten der Insassen wurden nie einem Richter vorgeführt, haben nie einen Prozess bekommen und sitzen unschuldig in einem der grausamsten und menschenunwürdigsten Gefängnis der Welt.
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