18. Jänner 2019 | Acht von zehn Straßenkindern und ehemaligen Kindersoldaten sehnen sich zurück zu ihren Familien. Doch damit die Rückkehr gelingt, brauchen sie Hilfe und Begleitung.
Das ergab ein neuer „Straßenkinderreport“, den die Salesianer Don Boscos im Jahr 2018 in den Städten Avil, Kuajok und Wau durchführten und der im Dezember veröffentlicht wurde.
Unser langjähriger „Premium-Projektpartner“ Br. Lothar Wagner ist seit Juni 2018 in Wau, der zweitgrößten Stadt des Südsudans im Einsatz und kümmert sich dort um junge Flüchtlinge, Straßenkinder und ehemalige Kindersoldaten. Er berichtet: „Seit August 2018 sind die Salesianer und Don Bosco-Mitarbeiter täglich auf den Straßen von Wau unterwegs. Hier leben rund 1.000 Kinder Tag und Nacht auf den Straßen. Die Stadt gilt als Hochburg für Kinder, die von ihren Familien getrennt leben und gleichzeitig als Transitstelle für Kinder, die vom Norden des Landes in die Hauptstadt Juba, in den Süden wandern. Unsere Streetworker versuchen, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern zu gewinnen, um ihnen gute Alternativen zum Leben auf der Straße zu bieten.“
Hier berichtet Bruder Lothar, wie der Alltag der Straßenkinder von Wau aussieht – und wie Don Bosco hilft:
Die Nacht verbringen die meisten Kinder in leerstehenden Häusern oder schlafen unter den Markttischen. Frühmorgens geht es auf die Straßen und Märkte zum Arbeiten. Viele sammeln Pfandflaschen, einige verdienen ihr Brot durch Schuhe putzen. Nach dem Straßenkinderreport gehen rund 65% der Kinder einer beständigen Arbeit nach. Hierzu gehört auch das Tellerwaschen in Kleinrestaurants oder die Mitarbeit in der Landwirtschaft und auf den Marktplätzen.
Am späten Vormittag treffen sich einige Kinder und legen ihr verdientes Geld zusammen. Gemeinsam kochen sie eine Suppe und essen Brot dazu. Die Kinder verstehen schnell, dass sie als Gruppe mehr Sicherheit haben. Nach dem Essen geht es oft zum Fußballspielen oder zum gemeinsamen Schlendern durch die Straßen. Schnell kommt die Einnahme von Drogen hinzu. Besonders in der Regenzeit lässt sich so die Witterung besser verkraften. Der Konsum lässt die Kinder auch die raue Wirklichkeit für einige Stunden vergessen. Denn das Leben auf der Straße ist von Gewalt geprägt.
Herzlich willkommen bei Don Bosco
Täglich um 15 Uhr öffnet sich das Tor der im Herbst 2018 neu eröffneten Don Bosco-Anlaufstelle für Straßenkinder und ehemaligen Kindersoldaten. Nach einer eineinhalb stündigen Gruppenberatung mit praktischen Übungen freuen sich die Kinder auf die Spiele– und Freizeitstunde. Danach besteht die Möglichkeit zum Duschen. Jedes Kind hat hierzu einen eigenen Duschbeutel mit Zahnbürste und Seife. Eine warme und vitaminreiche Mahlzeit gibt es am Abend. Eine gemeinsame Gesprächsrunde mit einer „Guten-Nacht- Ansprache“ schließt den Tag ab. Bis zu 100 Kinder verbringen die Nacht bis zum Morgen in der Anlaufstelle.
Zentraler Mittelpunkt der Aktivitäten in der Anlaufstelle sind die Gruppenberatungen zu Themen wie Gesundheit, Familie, Schule, Freizeit und Glaube. Zielsetzung der Beratung ist ein Nachdenken über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges. Das Gespräch regt viele Kinder an, die Straße hinter sich zu lassen und zurück in ihre Familien sowie Schulen zu kehren. Individuelle und familienunterstützende Maßnahmen sollen die Rückführung fördern.
Malek und Deng beginnen ein neues Leben
Zwei, die mithilfe von Don Bosco gerade einen neuen Lebensabschnitt beginnen, sind der 16-jährige Malek und der 17-jährige Deng. Bei einem Überfall auf ihr Dorf, bei dem ihre Familien ermordet und die Häuser in Brand gesteckt wurden, wurden die beiden von einer Rebellengruppe verschleppt und mussten zwei Jahre lang für sie kämpfen. 2018 wurden sie endlich freigelassen und landeten in Wau auf der Straße, wo sie Bekanntschaft mit den Don Bosco-Streetworkern schlossen, die nicht nur für eine sichere Unterkunft sorgten, sondern auch dafür, dass die beiden ihre schrecklichen Erlebnisse mithilfe von psycho-sozialen Einzel- und Gruppengesprächen verarbeiten können. Mittlerweile haben Malek und Deng eine Ausbildung in der Don Bosco-Berufsschule begonnen – Malek will Kfz-Mechaniker werden, Deng Schlosser.
Bitte helfen Sie uns helfen - Ihre Spende schenkt Straßenkindern und ehemaligen Kindersoldaten eine bessere Zukunft!
Spendenkonto:
IBAN AT66 3600 0000 0002 4000
Stichwort: Straßenkinder
Infos: spenden@jugendeinewelt.at
Hier online spenden.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.