Im August bricht unser langjähriger Projektpartner wieder auf „zu neuen Ufern“. Im Südsudan hat er ein Rehabilitationszentrum für Straßenkinder und ehemalige Kindersoldaten aufgebaut.
Nach mehr als zwei Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit im Südsudan wird Br. Lothar Wagner im August wieder in seine „Stammprovinz“ in Westafrika zurückkehren und dort als Gefängnisseelsorger im Staatsgefängnis von Monrovia/Liberia tätig sein. Jugend Eine Welt ist seit vielen Jahren „Premiumpartner“ des engagierten Salesianerbruders– wir wünschen ihm von Herzen alles Gute für die künftigen Herausforderungen!
Leicht hat er es sich nie gemacht: Als Direktor des Kinderschutzzentrums „Don Bosco Fambul“ in Freetown/Sierra Leone stand er Straßenkindern und jungen Gefangenen ebenso zur Seite wie minderjährigen Prostituierten und Waisenkindern während der Ebolakrise. Bei seinem ersten Einsatz in Liberia setzte er sich u.a. für die „Friedhofskinder“ ein: Obdachlose Jugendliche ohne jegliche Perspektive, die in Gräbern übernachten. Lothar arbeitet bevorzugt an den sozialen Brennpunkten unserer EINEN Welt.
Koordinator für Kinderschutz
Seit 2018 ist der aus Trier stammende Br. Lothar Wagner als „Koordinator für Kinderschutz“ im von Bürgerkrieg und Hunger gezeichneten Südsudan tätig, der am 9. Juli den 9. Jahrestag seiner Unabhängigkeit beging. Zum Feiern gab es wenig, denn abgesehen von zunehmenden Corona-Infektionszahlen ist der jüngste Staat der Welt noch immer sehr weit von wirklichem Frieden entfernt: Rund 1,7 Millionen Südsudanesen leben als Vertriebene im eigenen Land, mehr als 2,2 Millionen haben vor der immer wieder aufflammenden Gewalt in den Nachbarländern Schutz gesucht. Kinder und Jugendliche leiden besonders. Nirgendwo auf der Welt haben so wenige Zugang zu Schulbildung, rund ein Drittel aller Schulen wurde zerstört. Zudem gibt es im Südsudan tausende Straßenkinder und besonders viele Kindersoldaten: geschätzte 19.000 Minderjährige wurden laut UN-Angaben von bewaffneten Gruppen rekrutiert.
Migration von Straßenkindern
Das Schicksal ehemaliger Kindersoldaten und Straßenkinder liegt Bruder Lothar besonders am Herzen. In den vergangenen zwei Jahren gelang es ihm gemeinsam mit seinen Mitbrüdern, für sie ein neues Rehabilitationszentrum in der Kleinstadt Kuajok aufzubauen, das dringend benötigt wird. „Seit Jahren ist eine Bewegung von obdachlosen Kindern vom Norden des Landes in Richtung der im Süden gelegenen Hauptstadt Juba zu beobachten,“ berichtet der Jugend Eine Welt-Projektpartner. „Zunächst halten sich die Kinder für einige Wochen in Kleinstädten wie Kuajok auf, bevor sie in die zweitgrößte Stadt des Landes, Wau, weiterziehen. Nach einigen Monaten beschließen dann viele, den Weg in die Hauptstadt auf sich zu nehmen. Mit Anlaufstellen in Kuajok und Wau sowie dem neuen Reha-Zentrum versucht Don Bosco die Migration zu stoppen, die Rückführung der Kinder in ihre Familien zu ermöglichen sowie Alternativen zur Straße anzubieten.“
Neues Reha-Zentrum
Die Bauarbeiten für das Rehabilitationszentrum in Kuajok begannen im Frühjahr 2018. Die gesamte Inneneinrichtung wurde von Schülern der Don Bosco-Berufsschule in Wau hergestellt. Seit seiner Eröffnung im März 2019 bietet das neue Reha-Zentrum jeweils 32 Kindern für einen Zeitraum von zehn Monaten eine gewalt- und drogenfreien Oase an. Individual- und Gruppenaktivitäten helfen den oft schwer traumatisierten Minderjährigen dabei, das Erlebte zu verarbeiten. Auch die Familien der Kinder werden in die Rehabilitation gut eingebunden bzw. folgt auf die Reha eine Phase der Nachbetreuung des Kindes in der eigenen Familie. „Im Fokus aller Aktivitäten steht nicht nur die Rückführung der jungen Menschen in ihre Familien und Schulen, sondern auch der Beginn einer Berufsausbildung“, so Bruder Lothar. „Die Aussichten auf einen Berufseinstieg gibt den ehemaligen Straßenkindern und Kindersoldaten gute Perspektiven und Ansporn für eine gelingende Zukunft.“
Straßenkinder-Anlaufstellen
Auch die rund 1.200 Kinder, die in Wau auf der Straße leben, sollen die Chance auf einen Neustart erhalten. Täglich sind speziell geschulte Sozialarbeiter auf den Marktplätzen, in verlassenen Abbruchhäusern oder leerstehenden Hütten unterwegs, um mit ihnen in Kontakt zu kommen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Sie bieten auf die individuelle Problemsituation der Kinder zugeschnittene Ersthilfen an und laden sie ein, in die täglich geöffnete Don Bosco-Anlaufstelle zu kommen, in der bis zu 100 Kinder auch übernachten können.
„All unsere Maßnahmen zeigen eine große Wirkung für eine bessere Zukunft dieser benachteiligten Kinder“, so Bruder Lothar optimistisch zu Jugend Eine Welt. Er ist zuversichtlich, dass das von ihm aufgebaute Werk im Südsudan gut weitergeführt wird, wenn er die Leitung und Koordination der Kinderschutz-Aktivitäten im August an seinen aus Indien stammenden Mitbruder Tenzing übergibt. Lothar kehrt dann zurück ins westafrikanische Liberia - eines der ärmsten Länder der Welt. Her geht es für ihn wieder von Neuem los: Eine Situations- und Bedarfsanalyse der schwierigen Situation junger Menschen vor Ort steht an. Br. Lothar will auch mit neuer Kraft ein Programm zum Schutz und zur Förderung junger Menschen in Risikosituationen vorantreiben. Ganz im Sinne seines Vorbilds Don Bosco, der einmal sagte: „Junge Menschen sind wie Edelsteine. Man muss sie nur aufheben und schon leuchten sie.“ Und Br. Lothar darf sicher sein: Jugend Eine Welt wird mit Hilfe seiner FreundInnen und SpenderInnen weiterhin verlässlich an seiner Seite stehen!
Bitte helfen Sie Jugend Eine Welt und Br. Lothar Wagner, benachteiligten Kindern und Jugendlichen zur Seite zu stehen!
Kennwort „Lothar Wagner“
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