Jänner 2020 | Mit zwei Extrakoffern voller Unterrichtsmaterial hat sich die Burgenländerin Sonja Hanappi vor rund drei Monaten nach Indien aufgemacht, um sich vor Ort als Senior Expert zu engagieren. Die erfahrene Pädagogin reiste nach Hyderabad, wo sie ehrenamtlich Schulkinder unterrichtete und Lehrkräfte fortbildete. Jetzt ist sie wieder zurück in Österreich und an Stelle der Unterrichtsmaterialien hat sie dieses Mal viele neue Erfahrungen, Eindrücke, Geschichten und Bilder im Gepäck.
Mit dem Schulbus zur Arbeit
Der Trick sei, immer einen anderen Bus zu nehmen, denn so lerne man am besten Land und Leute kennen, berichtet Sonja Hanappi nach ihrer Rückkehr aus Hyderabad. Täglich fuhr die engagierte Pädagogin mit dem Schulbus zu ihren Einsatzorten. Gemeinsam mit dutzenden indischen Schulkindern saß sie im schaukelnden Bus, fuhr über staubige Landstraßen und machte sich vertraut mit der Gegend, die für die nächsten Monate ihr Zuhause auf Zeit werden sollte.
Als Lehrerin in Indien
Die Burgenländerin hatte sich entschieden, als Senior Expert ins Ausland zu gehen, um dort einige Zeit ehrenamtlich in einem von Jugend Eine Welt geförderten Projekt mitzuarbeiten. In Sonjas Fall waren das Don Bosco-Schulen im südindischen Bundesstaat Telangana. „In Österreich bin ich als Lehrerin in der Volksschule tätig und habe eine Lehrverpflichtung an der Pädagogischen Hochschule im Rahmen der Fort- und Weiterbildung von Lehrerkräften im Pflichtschulbereich“, erklärt Hanappi. Genau diese Tätigkeiten führte sie auch in Indien aus: Auf der einen Seite unterrichtete sie Kinder, auf der anderen bildete sie Lehrerinnen und Lehrer fort. „Hauptsächlich haben wir gemeinsam Lernstrategien zur Förderung der Kompetenzen der Kinder erarbeitet und trainiert“, beschreibt Hanappi ihre Arbeit vor Ort.
Andere Kulturen, andere Lehrstile
Der Unterricht der Österreicherin war dann für viele Kinder und Lehrkräfte erst einmal ungewohnt. Übungen zum Mitmachen, Kleingruppenarbeit, spielerisches Lernen, auch mal laut sein dürfen – daran waren weder die Schülerinnen und Schüler noch die Lehrerinnen und Lehrer gewohnt. Hanappi musste zunächst erklären, dass sie nicht nur Spiele spielte, sondern dass die Kinder durch die interaktiven Techniken besonders gut lernen können. Nach kurzer anfänglicher Irritation sei man ihr und ihren Lehrmethoden aber mit Offenheit begegnet. Es dauerte nicht lange, bis die Kinder eifrig im Unterricht mittaten und die Lehrkräfte das mitgebrachte Unterrichtsmaterial selbst ausprobieren wollten. Schnell seien ihr die Kinder sowie die Kolleginnen und Kollegen ans Herz gewachsen.
Ein herzlicher Abschied
Entsprechend rührend erlebte Sonja Hanappi dann auch den Abschied. „Was wirklich überwältigend war, wo ich Ganslhaut hatte, war in meiner letzten Woche. Es gab ja immer morgens eine Versammlung, wo alle zusammenkamen und die Hymne sangen. Diesmal war eine Bühne aufgebaut. Es war ein Wahnsinn! Da stand die ganze Schulkapelle vor mir! Ich wurde auf die Bühne gebeten, das war ein Weg von circa 30 Metern und links und rechts von mir gingen die Lehrer und Lehrerinnen. Es hat mir fast das Herz zerrissen!“, schildert die engagierte Lehrerin. „Wir geben ja als Freiwillige unsere Zeit und in solchen Momenten weißt du, warum du das machst.“
Nicht nur menschlich scheint die Expertin bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Auch ihre Fortbildungen fielen auf fruchtbaren Boden: Nach ihrer Rückkehr schickte ihr eine indische Kollegin Fotos aus ihrem Klassenzimmer. Darauf war zu sehen, dass sie mit ihren Schülerinnen und Schülern Hanappis Unterrichtsmaterialien und -methoden anwandte und die Kinder hervorragende Ergebnisse erzielten und noch dazu Riesenspaß hatten. „Da wurde mir klar, dass es genau das ist, was diese Einsätze so besonders machen.“
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