Online Unterstützung in Zeiten von Covid19 Senior Expertin arbeitet von Österreich aus

Senior Expertin Brigitte Sachs-Schaffer arbeitet von Österreich aus als pro bono Geschäftsführerin für ein Social Entreprise in Südafrika, Kapstadt

„Das war keine Standardberatung, dazu hab ich viel über mich selbst erfahren“, erzählte Brigitte Sachs-Schaffer, selbständige Organisations- und Unternehmensberaterin aus Wien, über ihren Senior Experts Einsatz im „Salesian Institute Youth Projekt“ in Kapstadt im Jahr 2016.

Dieses freiwillige sozialen Engagement für benachteiligte Jugendliche in Südafrika sollte nicht ihr einziges bleiben: Brigitte Sachs-Schaffer gründete in weiterer Folge gemeinsam mit südafrikanischen KollegInnen in Kapstadt ein Social Enterprise, eine Gastronomieschule für junge Menschen aus den Townships. Brigitte ist ehrenamtliche Geschäftsführerin des „COOKtastic Hospitality Hub“. Coronabedingt zur Zeit aus dem Wiener „Homeoffice“. Jugend Eine Welt hat bei der „virtuellen Senior Expertin“ nachgefragt:

Brigitte, wie geht es dir mit der Arbeit nur von Wien aus?

Das klappt gut, ich sehe meine PartnerInnen vor Ort praktisch täglich via Zoom und WhatsApp. So erfahre ich aktuelle Probleme, bespreche mich mit und koordiniere das Team. Meine Aufgaben als Geschäftsführerin haben sich durch Covid19 nicht verändert, ich war zuvor auch nicht permanent vor Ort. Der Vorteil eines „Remote-Einsatzes“: Ich spare Geld, weil ich weder Flüge noch Unterkunft buchen muss und produziere so auch kein CO².

Hat die Pandemie im Projekt etwas verändert?

Ja, viel. Der Lockdown hat das Projekt beinahe beendet bevor es richtig angefangen hat. Wir haben das Business Modell neu adaptiert. Eigentlich sollten die SchülerInnen zu Hause bleiben, aber wir haben angefangen Brot zu backen – COOKtastic ist in der Corona-Krise ein wichtiger Lebensmittelversorger für bedürftige Menschen im Umkreis der Schule geworden.

Was bringt die Zukunft?

Wir müssen Geld verdienen, damit die Schule auf eigenen Beinen stehen kann. Im Moment können wir das Projekt nur mit Crowdfunding von Österreich aus erhalten, der Staat Südafrika gibt keine Unterstützung. Es heißt kreativ, innovativ und flexibel zu sein. Wir werden Mini-Restaurants öffnen, Snacks im Straßenverkauf anbieten, wollen ein Franchise-System aufbauen und das Modell in die USA exportieren.

Welche Voraussetzungen braucht ein „Remote-Einsatz“?

Regelmäßigen Kontakt für eine vertrauensvolle Beziehung mit den PartnerInnen vor Ort. Ich stelle etwa mein Netzwerk zur Verfügung, kann so eine (Start-)Finanzierung ermöglichen. Innovative Expertisen sind gefragt. Was wohl nur funktioniert, wenn es ein gemeinsames Ziel gibt. Es soll nicht so sein, dass EuropäerInnen kommen und sich ein Projekt ausdenken. Es muss  gemeinsam entwickelt werden. Ob ich mich nur online oder direkt persönlich einbringe, macht eigentlich keinen Unterschied.

Mehr Info: www.cooktastic.co.za