Armut, fehlende Versorgungssysteme und kaum Chancen auf Bildung – und das in nicht weniger als fünf Ländern des westlichen Afrikas! Diese traurigen Umstände zu ändern, das ist das Ziel der Arbeit von Pater Artur Bartol in Kamerun. Der gebürtige Pole ist nun bereits seit 25 Jahren im westlichen Afrika im Einsatz. Nach jahrelanger Arbeit im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik, hat es ihn nun nach Kamerun verschlagen. Dort leitet er die Missionsprokur und das Entwicklungsbüro für Kamerun, die Zentralafrikanische Republik, Gabun, Äquatorialguinea und den Tschad. Eine Region, die auch unter dem Namen „ATE Provinz“ zusammengefasst ist und aufgrund ihrer Gründung im Jahr 1997 zu einer der jüngsten Provinzen Afrikas gehört.
Bei seinem Besuch im Jugend Eine Welt Büro in Wien - begleitet von Salesianerkollegen Pater Simplice aus Unterwaltersdorf in Niederösterreich, der aus Kameriun stammt – berichtete Pater Artur von den zahlreichen Herausforderungen, die das Leben der Menschen „seiner“ Provinz überschatten. Obwohl es fünf unterschiedliche Länder sind, sind die Schwierigkeiten oft dieselben. Extreme Armut und soziale Unruhen haben sich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv verschlimmert. Mit den strikten Maßnahmen zur Eindämmung, haben unzählige Familien ihr lebensnotwendiges Einkommen verloren. Für die Grundversorgung und Bildung ihrer Kinder bleibt daher kein Geld. Die Mehrheit der Familien konnte ihren Kindern nicht den eingeführten Online-Unterricht ermöglichen, da sie weder Geld für Laptops, Internet oder Strom haben. Hinzu kommt die immer knapper werdende Lebensmittelversorgung in vielen Gebieten dieser Länder. Märkte wurden geschlossen – und ohne Einkommen können sich viele Eltern keine Wochenrationen an Lebensmitteln mehr leisten.
Auch die Zahl der Straßenkinder steigt massiv an
Ein weiteres Problem ist die stark wachsende Zahl an Straßenkindern in der gesamten Provinz. In Kamerun befinden sich aktuell tausende von Kindern, die aufgrund massiver Not und sozialer Unruhen aus den Nachbarländern fliehen mussten – teilweise ohne Eltern oder andere Begleitpersonen. Um die Kinder in ihrem Elend nicht alleine zu lassen, haben die Jugend Eine Welt-Partner damit begonnen, diese Kinder zumindest mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen.
Die Versorgung der schutzbedürftigen Kinder hat für Pater Bartol hohe Priorität, stellt ihn aber auch vor enorme Schwierigkeiten. Denn eigentlich wird dringend ein flächendeckendes Netzwerk zur Versorgung und Verpflegung dieser Kinder benötigt. Doch ohne ausreichende Ressourcen ist diese Aufgabe kaum zu bewältigen. Neben einem sicheren Platz für diese Kinder, werden auch Betreuung, Versorgung und im weiteren Schulplätze benötigt.
Auf die Frage, was seine Zukunftsvisionen und Hoffnungen für die ihm anvertrauten Länder sind, antwortet Pater Bartol: „Bildungschancen für die junge Generation! Es gibt zwar vereinzelt Kindergärten, Volksschulen und Hauptschulen – aber wenig weiterführende Ausbildungen. Viele der Kinder und Jugendlichen möchten nach der Grundschulausbildung eine Hochschule oder eine weiterführende Ausbildung absolvieren. Da es in der Provinz jedoch wenig Angebote dafür gibt, versuchen sie es im Ausland oder den Nachbarländern.“ Da dieses Unterfangen jedoch sehr teuer ist, hat nur eine Minderheit die Chance auf eine gute Ausbildung. „Mein größter Wunsch ist deshalb, hochwertige Bildungseinrichtungen in der Provinz aufzubauen, um den Jugendlichen Bildungsoptionen in ihrer Heimat zu ermöglichen.“ Denn mit einer hochwertigen Ausbildung können die Kinder und Jugendlichen ein selbstbestimmtes Leben ohne Ausbeutung führen und somit auch dem Teufelskreis der Armut entkommen. „Was wir schaffen, ist vor allem durch die Zusammenarbeit des Don Bosco-Netzwerks und Organisationen wie Jugend Eine Welt möglich. Nur gemeinsam können wir wirklich viel bewirken,“ so Pater Bartol zum Abschied.
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