Das Programm wird von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert.
„Ganze 75 Prozent der jungen Menschen Südafrikas sind arbeitslos“, berichtet Jonas Schumacher, Gründer und Geschäftsführer von Masifunde bei seinem Besuch in Wien. Um der berechtigten Frustration wie Hoffnungslosigkeit dieser jungen Menschen langfristig entgegenzuwirken, begleitet die Partnerorganisationen von Jugend Eine Welt mit Sitz in Gqeberha (ehemals Port Elizabeth) sozial benachteiligte Jugendliche auf ihrem Ausbildungsweg und bei ihrer Suche nach einer Arbeitsstelle. Für viele junge Menschen ist dies die erste wirkliche Chance auf eine bessere Zukunft. Doch die hohe Arbeitslosigkeit ist nicht die einzige Herausforderung, der die Bevölkerung Südafrikas derzeit gegenübersteht.
Nothilfe in Zeiten der Corona-Pandemie und danach
Denn die Republik war zudem das zahlenmäßig am schwersten von der Covid-19-Pandemie betroffene Land Afrikas. Millionen Menschen erkrankten, die Zahl der Toten war enorm. Die Kluft zwischen Arm und Reich hat sich durch die Krise weiter vergrößert. Auslöser dafür, dass viele Menschen in Armut geraten sind, seien vor allem die harten Lockdowns gewesen. „Die haben unsere Wirtschaft zerstört. Unzählige Menschen haben ihre Häuser und ihre Jobs verloren“, informiert der Projektpartner von Jugend Eine Welt. Vor allem in den Townships, in denen die arme Bevölkerung lebt, ist die Situation nach wie vor katastrophal. Zahlreiche Familien konnten sich nicht einmal mehr lebenswichtige Grundnahrungsmittel leisten. Die Not der Menschen im Township Walner der Küstenstadt wahrnehmend, leitete Masifunde deshalb ein Nothilfe-Programm in die Wege. In Zusammenarbeit mit städtischen Gärten und bereits bestehenden Suppenküchen an zehn verschiedenen Standorten wurden bedürftige Familien mit Nahrung versorgt. „Auch wenn wir – wie es gerade aussieht – Corona mehr oder weniger überstanden haben, so läuft diese Lebensmittelhilfe aktuell weiter. Denn viele Familien kämpfen nach wie vor ums Überleben“, so Schumacher.
Gewalt als zweite Pandemie
Doch nicht nur das – neben den steigenden Corona-Fällen hatte das Land zuletzt auch mit dramatisch zunehmenden Gewalttaten an Frauen und Kindern zu kämpfen. „Das Gewaltproblem in Südafrika ist nicht neu, doch haben die Gräueltaten zuletzt so stark zugenommen, dass Präsident Ramaphosa sogar von einer zweiten Pandemie sprach, mit der die Bevölkerung zu kämpfen hat“, informiert der Geschäftsführer von Masifunde besorgt. Um auch dieses – meist durch Alkohol und Drogen hervorgerufene – Problem in den Griff zu bekommen, setzt Masifunde ebenfalls auf die frühzeitige Bewusstseinsbildung junger Menschen.
Jugendliche werden zu „Changemakern“ ausgebildet
Im Rahmen eines ganz besonderen Projekts werden Jugendliche an 45 Schulen zu sogenannten „Changemakern“ (dt. Veränderern) ausgebildet und geben ihr Wissen hinsichtlich des Kampfs gegen Gewalt, AIDS und Drogen an andere SchülerInnen weiter. „Die Jugendlichen werden von uns ab einem Alter von 14 Jahre zu BotschafterInnen für diese Themen ausgebildet“, informiert Projektkoordinatorin Andisiwe Mbelekane, die vor einigen Jahren noch selbst an dem Ausbildungsprogramm von Masifunde teilgenommen hat und somit die Sorgen und Nöte der Jugendlichen nicht nur kennt, sondern aufgrund persönlicher Erfahrungen auch bestens versteht. „Ziel dieser Trainings ist es, dass die SchülerInnen nicht nur Selbstvertrauen gewinnen, sondern auch das eigene Potenzial erkennen und eine Vision für ihr Leben entwickeln", erklärt Mbelekane. Da somit auch Problemen wie HIV/Aids und Teenagerschwangerschaften entgegengewirkt werden kann, verändere diese Initiative die Gesellschaft zum Positiven. „Mit unserem Projekt werden nicht weniger als 45.000 SchülerInnen für diese wichtigen Themen sensibilisiert“, berichtet die Projektkoordinatorin. Zusätzliche Informationskampagnen und ein gemeinsam mit den SchülerInnen herausgegebenes Magazin begleiten diesen Prozess der gesellschaftlichen Veränderung. Doch bis alle jungen Menschen Südafrikas positiv in die Zukunft blicken können, ist es noch ein langer Weg.
Auch das Bildungssystem steht vor großen Herausforderungen
Denn hierfür bräuchte es hochwertige Bildung und Ausbildung für alle Kinder und Jugendlichen. „Das südafrikanische Bildungssystem lässt leider nach wie vor sehr zu wünschen übrig“, erzählt Schumacher und ergänzt: „LehrerInnen unterrichten in heillos überfüllte Klassen.“ Aktuell kehren die Schulen nach zweijähriger Unterbrechung gerade wieder in den Normalbetrieb zurück. Doch für viele junge Menschen ist das zu spät, denn inzwischen haben hunderttausende Jugendliche in Südafrika ihre Bildungslaufbahn abgebrochen. Doch zumindest für die Jugend im Township Walner gibt es Unterstützung. Denn in der Gegend, in der Masifunde tätig ist, konnte die Schulabbruchsrate zuletzt enorm gesenkt werden.
Mit Ihrer Spende können junge Menschen in Südafrika unterstützt werden.
Sie möchten helfen? Dann klicken Sie bitte hier.
Das Programm wird von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.