„Die Preise sind seit Corona enorm gestiegen und die in Armut lebenden Menschen haben Angst um ihr Überleben und sind somit großem Stress ausgesetzt“, berichtet Jugend Eine Welt-Partner Servilien Ufitamahoro, Direktor des Planungs- und Entwicklungsbüro in Ruanda, dem Dreh- und Angelpunkt aller salesianischen Bildungs- und Sozialprojekte in den ostafrikanischen Ländern Ruanda, Burundi und Uganda. Die Projektpartner von Jugend Eine Welt erzählen, dass sich durch die Corona-Krise Probleme wie Armut, der Zugang zu hochwertiger Schul- und Berufsausbildung sowie der Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten weiter verschärft haben. „Die Menschen konnten während der Lockdowns nicht arbeiten gehen und hatten somit kein Einkommen. Kein Geld bedeutet schlicht und einfach kein Essen“, berichtet Salesianerpater Servilien und ergänzt: „Somit mussten viele Familien ihre Kinder auf die Straße zum Betteln schicken. Die Zahl an arbeitenden Kindern ist durch die COVID-19-Pandemie gestiegen.“ Das Problem der Kinderarbeit ist eng mit Schulabbruch verbunden. „Viele Eltern haben Probleme die Schulgebühren zu bezahlen und somit haben unzählige Kinder ihren Bildungsweg abgebrochen. Auch die Lehrergehälter konnten nicht mehr bezahlt werden“, informiert Servilien. Neben dem Engagement der Jugend Eine Welt-Partner bedürftigen Kindern hochwertige Bildung zu ermöglichen, wird ebenso viel Wert auf die Berufsausbildung junger Menschen gelegt. Unter anderem im Bereich nachhaltiger Energien.
Berufsausbildungen – auch im Bereich Solarenergie
In Uganda werden gleich an drei Standorten (Bombo, Palabek und Kamuli) Ausbildungszweige für Solarenergie angeboten. Da den Jugend Eine Welt-Partnern die Gleichberechtigung am Herzen liegt, haben auch junge Frauen dort die Möglichkeit, sich zu Elektrotechnikerinnen ausbilden zu lassen. Das Solarprogramm hilft nicht nur jungen Menschen in eine bessere Zukunft, sondern fördert mit der Verbreitung von Solarenergie auch eine nachhaltige Entwicklung. „Es tut gut zu wissen, dass das Bewusstsein für den Schutz unserer Umwelt von den SchülerInnen auch in ihre Dörfer getragen wird“, informiert Salesianerpater Servilien. Zudem wird das Umweltbewusstsein ebenfalls schon bei ganz jungen Menschen gefördert. Dafür werden an Volksschulen und weiterführenden Schulen sogenannte Green Clubs initiiert, in denen sich Kinder und Jugendliche spielerisch und kreativ mit den Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Da die Mehrheit der Bevölkerung in der Region im Bereich Landwirtschaft arbeitet, wird in den dahingehenden Ausbildungsangeboten ebenso großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So wird den SchülerInnen beispielsweise empfohlen, dass sie zur Schädlingsbekämpfung statt Pestiziden das Öl des Neembaum verwenden. Neben der Schilderung aktueller Herausforderungen, hatten die Jugend Eine Welt-Partner auch Pläne für neue Projekte mit im Gepäck.
Kinderrechte fördern
„Die Rechte von Kindern werden nach wie vor oft missachtet", erzählt Projektkoordinator Gianpaolo Gullotta. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, ist aktuell der Bau eines Kinderrechtsbüros im Süden Ruandas geplant. Denn neben dem Recht auf Bildung, sind Kinder nach wie vor oft Opfer von Gewalt und Missbrauch. Künftig soll es dort unter anderem psychologische Unterstützung und medizinische Versorgung für benachteiligte Kinder geben. „Das gemeinsame Ziel von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos ist es, die Lebensbedingungen benachteiligter Menschen zu verbessern und mehr jungen Menschen Zugang zu Bildung und Ausbildung zu verschaffen. Auch der achtsame Umgang mit unserer Umwelt gehört hier dazu – und es ist schön, dass wir bereits positive Folgewirkungen unserer gemeinsamen Projekte beobachten können“, so Servilien Ufitamahoro. Die Zusammenarbeit hinsichtlich wichtiger Hilfe für die Ärmsten wird auch in den kommenden Jahren dringend benötigt werden, denn leichter wird es für die Menschen in Ruanda, Burundi und Uganda in der nahen Zukunft mit Sicherheit nicht. So sind aktuell auch bereits die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in der Region spürbar und der Preis für Brot hat sich verdoppelt.
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