Um auf die Schlüsselrolle von Bildung für die Verwirklichung von inklusiven, chancengerechten und nachhaltigen Gesellschaften hinzuweisen, rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen vor vier Jahren den 24. Jänner als „Internationalen Tag der Bildung“ aus. Seitdem ist viel passiert. Denn vor Beginn der Corona-Pandemie lebte beinahe die Hälfte der Menschheit (3,2 Milliarden) unterhalb der von der Weltbank definierten erweiterten Armutsgrenze von 5,50 Dollar pro Tag. Heute sind es aufgrund der Pandemie weltweit 163 Millionen Menschen zusätzlich.
Laut der Internationalen Arbeitsagentur sind Frauen am stärksten von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie betroffen. 20 Millionen Mädchen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen werden Schätzungen zufolge nie wieder in den Klassenraum zurückkehren, zusätzlich zu den 130 Millionen Mädchen, die schon vor der Pandemie nicht zu Schule gingen. Durch die wirtschaftlichen Nöte im Zuge der COVID-19-Pandemie sind zudem etwa 10 Millionen Mädchen zusätzlich von Kinderheirat bedroht. Von Schulbildung oder gar Berufsausbildung ist nach einer Zwangsheirat keine Rede mehr. Somit haben die Betroffenen auch künftig wenig Chancen sich ein eigenes Einkommen und Unabhängigkeit zu sichern. „Das und weitere Faktoren erhöhen das Armutsrisiko für diese Mädchen enorm“, weiß Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt und fordert: „Der Zugang zu hochwertiger Bildung muss für alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts gewährleistet werden.“ Deshalb ist in zahlreichen von Jugend Eine Welt geförderten Hilfsprojekten die gezielte Stärkung von Frauen und Mädchen ein wichtiger Schwerpunkt. Und Don Bosco-Projekte setzen vor allem auf Bildung und Ausbildung, um benachteiligte Mädchen aus dem Teufelskreis von Armut und Diskriminierung zu befreien. Daneben bestehen viele weitere Formen der Unterstützung, beispielsweise über Frauen-Selbsthilfegruppen oder die Vergabe von Mikrokrediten, die jungen Frauen den Start eines eigenen kleinen Unternehmens ermöglichen.
„Erfolgreiche Lebensgeschichten aus unseren Hilfsprojekten zeigen uns immer wieder, dass Zugang zu Bildung der einzig richtige Weg ist, um den Teufelskreis der Armut nachhaltig zu durchbrechen“, erzählt Reinhard Heiserer. Dies zeigt auch die Geschichte von Chantamma, einem Mädchen aus dem kleinen Dorf Chigudipadu im indischen Bundesstaat Andrah Pradesh. Tagtäglich ging das Mädchen – dem Beispiel ihrer Eltern folgend – als Tagelöhnerin der harten Feldarbeit nach. Wäre nicht eines Tages eine Mitarbeiterin vom Don Bosco-Zentrum Navajeevan im Rahmen der damals laufenden „Anti-Kinderarbeits-Kampagne“ in das Haus ihrer Eltern gekommen, wäre die Feldarbeit wohl heute noch ihre einzig mögliche Einkommensquelle. Mit viel Überzeugungskraft brachte die Sozialarbeiterin die Eltern dazu, ihre Tochter ins Zentrum der Stadt Vijayawada zu schicken. Chantamma besuchte dort zuerst einen Alphabetisierungskurs speziell für Mädchen. Danach kam sie in die Schule. Das intelligente und fleißige Mädchen konnte bald in eine öffentliche Schule wechseln. Am Ende war sie eine der besten Schülerinnen. Was ihr schlussendlich zu einem Uni-Stipendium an dem prestigeträchtigen Institute of Information Technology verhalf. „Als Kind Tagelöhnerin am Feld, mit entsprechender Unterstützung schließlich an der Uni. Mädchen zu fördern zahlt sich aus – und Mädchen für die Welt von morgen zu stärken ist aufgrund der schwerwiegenden Folgen der Corona-Pandemie heute wichtiger denn je“, ist der Geschäftsführer von Jugend Eine Welt überzeugt.
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Für weitere Informationen zum Schutzzentrum für Straßenkinder und KinderarbeiterInnen in Vijayawada klicken Sie bitte hier.
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