Der Bau eines neuen Kinderschutzzentrums in Nigerias größter Stadt Lagos und die Errichtung einer „Family Clinic“ im Norden Ghanas sind zwei Vorhaben, die anlässlich des diesjährigen „25-Jahre-Jubiläums“ von Jugend Eine Welt als weitere Projekte in das Portfolio der Hilfsorganisation aufgenommen werden. Jugend Eine Welt-MitarbeiterInnen und Geschäftsführer Reinhard Heiserer waren nun bei den ProjektpartnerInnen vor Ort, um sich einen Überblick zu den laufenden Arbeiten zu verschaffen und wichtige Detailfragen abzuklären. Mit dabei auf der Reise war ein Kamera-Team des ORF und demnächst werden Berichte über diese neuen Jubiläumsprojekte in der ORF-Sendung „Orientierung“ zu sehen sein.
„Es waren sehr intensive Tage bei unseren ProjektpartnerInnen“, berichtete Reinhard Heiserer nach seiner Rückkehr aus den beiden afrikanischen Ländern Nigeria und Ghana. Die erste Station der Reise lag mitten im „Großstadtdschungel“ von Lagos, der mit über 14 Millionen Einwohnern größten Stadt Nigerias. Dort betreiben die langjährigen Jugend Eine Welt-Projektpartner, die Salesianer Don Boscos, bereits seit einiger Zeit eine kleine Einrichtung, in der Kinder und Jugendliche in Risikosituationen – vor allem Straßenkinder – Aufnahme finden. Viele Kinder kommen etwa zur Nachmittagsbetreuung, liebevoll umsorgt von Pater Emanuel und Linus Valentine Onyenagubor. Der Platz im Haus ist jedoch sehr begrenzt. Derzeit finden nur etwa 15 Burschen dauerhaft eine Unterkunft. Das soll sich mit dem geplanten Ausbau zum großen „Child Protection Center“ samt einem berufspraktischen Ausbildungszentrum ändern.
„In Lagos gibt es vorsichtig geschätzt 100.000 Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben“, so Heiserer. Sie sammeln sich an öffentlichen Plätzen und versuchen, mit Gelegenheitsjobs wie Wasser verkaufen oder Pakete schleppen etwas Geld zu verdienen. Vom Besuch einer Schule können die Kinder lediglich träumen. „Mit dem neuen Kinderschutzzentrum können wir mehr Kindern die Chance auf Bildung und damit auf ein besseres Leben geben“, erklärt Heiserer die Bedeutung dieses wichtigen Projekts. Um die mit rund einer Million Euro veranschlagten Adaptierungs- und Errichtungskosten aufzubringen, werden noch FördergeberInnen und UnterstützerInnen gesucht. (Details zum Projekt hier)
Ein Spital für Ghana
Ein Kontrastprogramm zur Millionenstadt bot sich dem Jugend Eine Welt-Team bei der nächsten Besuchsstation in Kulmasa im Sawla-Tuna-Kalba Distrikt der Savannah Region im Norden der westafrikanischen Republik Ghana. In diesem ländlichen Gebiet mit kaum vorhandener medizinischer Versorgung errichten die Missionsärztlichen Schwestern (MMS, Medical Mission Sisters) eine kleine Familien-Klinik mit Schwerpunkt auf Geburtshilfe und Gynäkologie. Neben der Klinik und einem Public Health Programm für die Menschen der umliegenden Dörfer richten die Schwestern zudem einen landwirtschaftlichen Betrieb ein, in dem Bauern aus der Region in nachhaltigen und umweltfreundlichen Anbaumethoden unterrichtet werden. (Details zum Projekt hier)
Das gesamte Projekt wird von Jugend Eine Welt in Kooperation mit dem Verein Freunde Anna Dengel unterstützt, die erste Bauphase wurde im Vorjahr gestartet. „Die Projektkosten belaufen sich auf rund eine Million Euro, wir suchen speziell in Österreich noch weitere Förderer“, berichtet Heiserer. Denn nach Österreich gibt es einen besonderen Bezug: Die MMS wurden 1925 von der Tiroler Ärztin und Sozialpionierin Anna Dengel (1892 - 1980) gegründet. Von den Schwestern wurde im Laufe der folgenden Jahrzehnte weltweit eine Vielzahl an Spitälern eingerichtet. In Ghana, wo die Schwestern seit 1948 tätig sind, haben sie in den Städten Berekum und Techiman jeweils ein Krankenhaus samt Krankenschwesternschulen aufgebaut.
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