„Der Umbau ist auf Schiene. Wir freuen uns schon sehr auf den Tag, an dem wir das Child Protection Center in Lagos eröffnen können“, berichtet Jorge Crisafulli bei seinem Besuch in Wien. Der engagierte Salesianerpater fungiert seit knapp zwei Jahren als Provinzial der Salesianer Provinzen Nigeria und Niger und ist somit direkt an der Umsetzung eines der Leuchtturm-Projekte von Jugend Eine Welt beteiligt. Denn die österreichische Entwicklungsorganisation unterstützt in der nigerianischen Megacity die Errichtung eines Schutzzentrums für 100 Straßenkinder.
Neues Schutzzentrum für 100 Straßenkinder
Bereits im Jahr 2018 haben die Projektpartner von Jugend Eine Welt, die Salesianer Don Boscos, in der Stadt eine kleine Anlaufstelle für die auf der Straße lebenden Kinder und Jugendlichen in Betrieb genommen. Hier werden Kinder temporär betreut, verpflegt, medizinisch versorgt und sie erhalten auch Unterricht. Platz für eine dauerhafte Unterkunft in diesem kleinen Zentrum gibt es jedoch nur für rund 15 Kinder. Der Bedarf ist jedoch weitaus größer.
Darum entschieden die Salesianer Don Boscos im vergangenen Jahr, mit Hilfe von Jugend Eine Welt, ein großes Kinderschutzzentrum („Child Protection Center“) zu errichten, in dem künftig rund 100 Kinder Unterkunft finden sollen. Dafür wurde in der Nähe des Flughafens ein Grundstück erworben, das darauf befindliche Gebäude saniert sowie adaptiert.
Traumabehandlung, medizinische Versorgung und wichtige Schulbildung
Das Kinderschutzzentrum beinhaltet u.a. drei Schlafräume, eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Spielzimmer, ein Büro sowie eine Wäscherei. Im Zentrum steht die Rehabilitation von Straßenkindern. Allein in Lagos haben 100.000 Kinder kein zu Hause und leben in der mit knapp 15 Millionen EinwohnerInnen größten Stadt Nigerias unter prekären Bedingungen auf der Straße. Im Jubiläumsprojekt von Jugend Eine Welt werden sie medizinisch versorgt, verpflegt, erhalten eine Trauma-Behandlung und wichtige Schulbildung. Denn die traumatisierten Kinder flüchten oft vor häuslicher Gewalt, Missbrauch, Armut und zerrütteten Familienverhältnissen auf die Straßen der Millionen-Metropole. Dort halten sie sich mit Gelegenheitsjobs wie Schuhputzer oder Lastenträger, aber auch mit kriminellen Aktivitäten über Wasser, sind jedoch gleichzeitig erneut zahlreichen Gefahren wie Kriminalität, Zwangsprostitution und Menschenhandel schutzlos ausgeliefert. Der Besuch einer Schule ist in dieser Zeit ihr letzter Gedanke. Im Kinderschutzzentrum haben sie nun die Chance wieder “Kind” zu sein und zu Lernen. Eine qualitätsvolle Schulbildung gibt ihnen die Chance der Armutsspirale zu entkommen und später ein Leben in Würde zu führen.
Gewalt und Korruption
Vorbild für das neue Kinderschutzzentrum in Lagos ist das ebenfalls seit langem von Jugend Eine Welt unterstützte Zentrum „Don Bosco Fambul“ in Sierra Leone, einem Land, wo Crisafulli vor seiner Ernennung zum Provinzial von Nigeria und Niger, für die Salesianer Don Boscos tätig war. „Ziel ist es die Straßenkinder in weiterer Folge auch in technischen Berufen auszubilden. Sie können sich in Bereichen wie Solar- und Elektrotechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Handy-Reparatur sowie Schneiderei spezialisieren“, so der gebürtige Argentinier. „Die Situation in Nigeria ist sehr komplex. Die Armut ist sehr groß, die Korruption hoch. Gewalt und Unsicherheit im Land nehmen daher zu. Millionen Kinder auf der einen Seite und ein begrenzter Zugang zu Schulbildung auf der anderen Seite. Denn Eltern müssen für den Schulbesuch ihrer Kinder bezahlen. Doch wenn Jugendliche ohne Schulbildung bleiben, dann ist die Bereitschaft sich kriminellen Gruppen anzuschließen ungemein höher“, gibt Crisafulli Einblicke.
Kinder brauchen eine Perspektive
Künftige Projekte in Nigeria sind bereits in Planung. Gleich neben dem Kinderschutzzentrum in Lagos für 100 Buben soll eine ähnliche Einrichtung für traumatisierte Mädchen entstehen. Darüber hinaus gibt es konkrete Gedanken über Kinderschutzzentren in Ibadan – einer kleineren Stadt, rund 200 Kilometer von Lagos entfernt – sowie in der Hauptstadt Abuja. „Die Bevölkerung in Nigeria wächst rasant und beträgt aktuell geschätzte 224 Millionen EinwohnerInnen. 43 Prozent sind 14 Jahre oder jünger. Die Kinder und Jugendlichen brauchen eine Perspektive und diese bekommen sie nur durch Bildung“, appelliert Crisafulli.
Helfen Sie mit Ihrer Spende den Straßenkindern in Nigeria und ermöglichen Sie ihnen ein Leben in Würde!
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
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