Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in der Südosttürkei und Nordsyrien, bei dem mehr als 47.000 Menschen ums Leben kamen, erschütterte am Montag-Abend erneut ein schweres Erdbeben – diesmal mit der Stärke von 6,4 - das türkisch-syrische Grenzgebiet. Bereits stark beschädigte Städte, wie die syrische Stadt Aleppo, wurden abermals in Mitleidenschaft gezogen. Wolfgang Wedan, Nothilfe-Koordinator von Jugend Eine Welt, befindet sich seit ein paar Tagen in Aleppo. Der erfahrene Katastrophen-Manager koordiniert vor Ort, gemeinsam mit Projektpartnern, die Nothilfe-Aktivitäten von Jugend Eine Welt im Krisengebiet und erlebte die schrecklichen Sekunden des Bebens sowie die Angst der Bevölkerung vor weiteren einstürzenden Häusern.
„Es war gespenstisch“
„Es war gegen 20 Uhr am Abend. Ich bereitete gerade gemeinsam mit unseren Projektpartnerinnen in Aleppo, den Don Bosco Schwestern, das Abendessen vor, als die Erde zum Beben begann. Begleitet von einem dumpfen Grollen wackelte es geschätzt 15 Sekunden lang“, erzählt Wolfgang Wedan. „Sofort gingen auf der Straße sämtliche Autoalarmanlagen los und der Strom fiel für kurze Zeit aus. Danach waren viele Sirenen zu hören und alle Fahrzeuge auf der Straße begannen zu hupen, um die Menschen, die noch in ihren Häusern waren, zu warnen.“ Die Straßen füllten sich mit Menschen. Alle hatten ihre Wohnung fluchtartig verlassen. „Frauen und Kinder waren teilweise barfuß. Nur im Pyjama oder im Bademantel – und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt“, so der Jugend Eine Welt-Nothilfe-Koordinator. „Es war gespenstisch. Es war Nacht, kalt, und die Straßen voller Menschen. Die meisten mit einem Handy in der Hand. Sie lagen sich in den Armen und weinten, Kinder liefen verängstigt herum, Sirenen heulten und Autos hupten.“
Projektpartner verteilten Kleidung, Decken & Matratzen
Viele der verängstigen Menschen suchten Zuflucht in den Einrichtungen der Don Bosco Schwestern. Die Projektpartnerinnen von Jugend Eine Welt versorgten die Schutzsuchenden mit Getränken und warmer Kleidung. Darüber hinaus wurden Decken verteilt und Matratzen im Freien auf den Boden gelegt, damit möglichst viele die Nacht verbringen können. „Viele Mütter mit Kindern weinten, hatten einen starren Blick, waren traumatisiert. Ich habe viele, egal welcher Konfession, in die Arme genommen und gedrückt. Alle waren dankbar dafür, ich sah es in deren Augen. Viele begannen zu schluchzen. Es ging auch mir sehr nahe“, so Wedan.
Übernachtung im Freien bei kalten Temperaturen
Rasch machten auch Informationen über weitere Zerstörungen und Tote im Großraum Aleppo die Runde. Viele versuchten ihre Verwandten telefonisch zu erreichen. „Hilfesuchende, Männer, Frauen und Kinder schliefen die ganze Nacht auf Matratzen liegend und nur mit einer dünnen Decke geschützt im Freien“, erzählt der Erdbeben-erfahrene Nothilfe-Experte. „Heute Früh, nach Sonnenaufgang, verließen dann die meisten Menschen wieder den Zufluchtsort bei den Don Bosco Schwestern, um in ihre Wohnungen und Häuser zurückzukehren. Obwohl die Warnung vor weiteren schweren Erdbeben und die Bitte, nicht in beschädigte Unterkünfte zurückzukehren via Meldungen aus der Türkei auch Aleppo erreichte. Die Sorge um Angehörige und das wenige Hab und Gut, das noch übriggeblieben ist, war leider stärker.“
Jugend Eine Welt hilft mit seinen Projekt-PartnerInnen vor Ort den notleidenden Menschen.
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Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000
Kennwort: NOTHILFE ERDBEBEN
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Weitere Informationen: www.jugendeinewelt.at/erdbeben
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