„Der Wohlstand ist in Indien enorm ungleich verteilt – während 20 Prozent der Menschen reich sind, leben 80 Prozent in Armut“, so Pater George bei seinem dieswöchigen Besuch bei Jugend Eine Welt in Wien. Der Jugend Eine Welt-Partner und seine MitarbeiterInnen engagieren sich in der salesianischen Provinz Bangalore für die Ärmsten der Armen. Dabei gilt ihr Einsatz besonders Kindern, Jugendlichen und Frauen, denn diese sind oft Opfer von Vernachlässigung, Ausbeutung und Missbrauch. Die in diesem Kontext umgesetzten Straßenkinderprojekte liegen Pater George unter anderem besonders am Herzen, denn als ausgebildeter Sozialarbeiter hat er sich in dieser Funktion auch 13 Jahre lang tagtäglich um die Kinder der Straße gekümmert und darauf geachtet, dass sie die Chance auf ein besseres Leben bekommen. Danach hat der Jugend Eine Welt-Partner noch einige zusätzliche Ausbildungen absolviert und ist nun seit Juni 2023 Direktor der Organisation BREADS *.
Klimawandel schreitet immer weiter voran
Er berichtet wie sehr die Menschen aktuell unter dem Klimawandel leiden. Bei 50 °C im Sommer und nur ein bis zwei Regenfällen im Jahr, kann man sich vorstellen, dass es für die Menschen kein leichtes Unterfangen ist, unter einfachsten Bedingungen zu überleben. Um die Lebensgrundlage der benachteiligten Familien zu verbessern, bietet BREADS eigene Ausbildungskurse zur Förderung der ökologischen Landwirtschaft oder dem Anbau von traditionellen Heilpflanzen an. „Wir sind in den unterentwickeltsten ländlichen Regionen tätig und versuchen den Menschen so gut es geht zu helfen. Neben dem Klimawandel hat die ärmste Bevölkerung auch mit Bildungsmangel und Joblosigkeit zu kämpfen.“ Auch nach der Corona-Pandemie sind viele Kinder nicht mehr in die Schule zurückgekehrt. Denn ihre Eltern kämpfen tagtäglich ums Überleben und damit sie irgendwie über die Runden kommen, schicken sie ihre Kinder statt in eine Schule zum Arbeiten.
Kinderarbeit und Kinderheirat ist ein großes Problem
„Die Kinder werden meist als TagelöhnerInnen in der Landwirtschaft ausgebeutet. Aber auch in Minen und in Hotels finden sich oft KinderarbeiterInnen, die zum Beispiel als billige TellerwäscherInnen eingesetzt werden“, berichtet Pater George. Mädchen werden zudem oft nicht zum Schulunterricht angemeldet, damit sie zu Hause auf ihre kleinen Geschwister aufpassen können, während die Eltern den Tag über einem schlechtbezahlten Job nachgehen. Doch ohne Bildung schaffen diese Kinder es nie einen Weg aus der Armut zu finden. Deshalb haben die Jugend Eine Welt-Partner sogenannte Kinderrechte-Clubs ins Leben gerufen, in denen die Mädchen und Buben nicht nur über ihre Rechte lernen, sondern auch bei deren Umsetzung unterstützt werden**. Auf diese Weise konnten bereits viele Kinder vor Kinderarbeit oder einer Zwangsehe gerettet und zurück in die Schule gebracht werden. Darüber hinaus unterstützt Jugend Eine Welt auch die Schutzhäuser der Jugend Eine Welt-Partner. Die meisten Mädchen, die nun hier in Sicherheit sind, haben in ihrem jungen Leben bereits schlimme Erfahrungen wie Missbrauch, Kinderarbeit oder das Bevorstehen einer Zwangsehe erleben müssen.***
* BREADS steht für Bangalore Rural Educational Development Society (zu Deutsch: Gesellschaft für ländliche Entwicklung und Bildung in Bangalore).
** Hier erfahren Sie mehr über die von Jugend Eine Welt unterstützten Kinderrechte-Clubs in Indien.
*** Weiterer Informationen über das Mädchenschutzhaus in Deodurga können Sie hier nachlesen.
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