Wien, 9. August 2019 | Jugend Eine Welt fordert Vervielfachung der Hilfsleistungen im Bildungsbereich
Sie können einzelne Buchstaben, Wörter und kurze Sätze zwar verstehen, sind aber nicht in der Lage, ganze Textpassagen sinnerfassend zu lesen – und das, obwohl sie mehrere Jahre zur Schule gegangen sind: Rund 400 Millionen Kinder weltweit gelten als „funktionale Analphabeten“. Zudem geht jedes fünfte Kind im Alter von 6 – 17 Jahren überhaupt nicht zur Schule, d.h. geschätzte 262 Millionen Kinder haben keinen Zugang zur Bildung. Auf diese „Krise des Lernens“, macht die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt anlässlich des Weltalphabetisierungstags am 8. September aufmerksam und appelliert an die künftige Bundesregierung, entwicklungspolitische Hilfsleistungen im Bildungsbereich zu vervielfachen.
Gib einem Hungernden keinen Fisch, schenke ihm lieber eine Angel, sagt ein altes Sprichwort. „Diese Aussage ist 100-prozentig auf den Bildungsbereich umlegbar“, ist Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer überzeugt. „Investitionen in Bildungsprojekte „rechnen“ sich auf vielfache Weise - sie verbessern nicht nur individuelle Einkommens- und Lebenschancen, sondern kommen ganzen Volkswirtschaften zugute.“ So trage qualitätsvolle Bildung maßgeblich zu Geschlechtergerechtigkeit sowie einer Verringerung der Geburtenraten bei. Und auch schlecht ausgebildete Arbeitskräfte bzw. „digitalen Analphabetismus“ könnten sich arme Länder, die auf dem Weltmarkt bestehen wollen, immer weniger leisten.
Großer Aufholbedarf in Subsahara-Afrika
Besonders schlimm ist die Bildungssituation im Afrika südlich der Sahara. Hier haben rund 56 Millionen Kinder und Jugendliche keine Chance, eine Volksschule bzw. die Unterstufe einer Sekundarschule zu besuchen. Und 88 Prozent jener Kinder, die das Privileg haben, in solche Schulen gehen zu dürfen (202 Millionen), lernen dort nicht sinnerfassend lesen. Die Lernvoraussetzungen sind allerdings auch denkbar schlecht: In weniger als der Hälfte der Schulen gibt es Trinkwasser, Elektrizität, Computer oder gar Internet, nur 64 Prozent der VolksschullehrerInnen bzw. 50 Prozent der UnterstufenlehrerInnen verfügen über eine pädagogische Ausbildung.
Bildung schenkt Zukunft
Jugend Eine Welt-Projekte helfen insbesondere ganz armen und benachteiligten Kindern und Jugendlichen, dem Teufelskreis aus fehlender Bildung, Armut und Benachteiligung zu entkommen. Beispielsweise in Maridi im Südsudan: Mädchen, die zur Schule gehen wollen, müssen dafür täglich lange Fußmärsche in Kauf nehmen, auf denen sie großen Gefahren ausgesetzt sind. Viele Eltern zögern daher, sie überhaupt zur Schule zu schicken. Zahlreiche werden schon in jungem Alter verheiratet. Ein neues Wohnheim soll nun 350 Mädchen eine sichere Unterkunft und einen dauerhaften Schulbesuch ermöglichen.
Bitte helfen Sie uns helfen:
Jugend Eine Welt Spendenkonto
IBAN Nr.: AT66 3600 0000 0002 4000
SWIFT/BIC-Code: RZTIAT22
Weitere Informationen und online spenden auf www.jugendeinewelt.at
Zahlen aus:
The Sustainable Development Goals Report 2019, https://unstats.un.org/sdgs/report/2019/
New education data for SDG4: Focus on out-of-school children, https://www.sdg4education2030.org
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.