Wien, 18. Juni 2019 | Die Zahl der Einsätze ist neuerlich gestiegen, die Einsätze werden jedoch kürzer. WeltWegWeiser, die von Jugend Eine Welt getragene Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze, hat bereits zum vierten Mal österreichische Entsendeorganisationen befragt.
Freiwilliges Engagement im Ausland wird immer populärer: 475 Freiwillige gingen 2018 auf Einsatz. Das sind um 20 Prozent mehr als im Jahr davor. Ein Plus, das vor allem auf die hohe Steigerung beim Europäischen Freiwilligendienst (EFD) zurückzuführen ist. Seit 2015 stieg aber auch die Zahl internationaler Freiwilligeneinsätze um 16 Prozent an. In Summe wurden im vergangenen Jahr 4.107 Einsatzmonate geleistet. Die Auswertung der Rückmeldungen von 37 Entsendeorganisationen berücksichtigt jene Einsätze des Jahres 2018, die mindestens drei Monate dauerten und im Bereich Soziales, Entwicklung oder Menschenrechte stattfanden. „Geht man davon aus, dass Freiwillige eine - nach dem Freiwilligengesetz vorgesehene - Wochenarbeitszeit von 34 Stunden haben, so ergibt das über 600.000 Stunden freiwilliges Engagement“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. „Dazu kommen noch die vielen Stunden, in denen sich die Freiwilligen nach ihrer Rückkehr in Österreich weiter entwicklungspolitisch und sozial engagieren.“
Trend zu kürzeren Einsätzen
Kürzer wird jedoch die durchschnittliche Einsatzdauer bei internationalen Freiwilligeneinsätzen: Von 2015 bis 2018 ist der Anteil der 10 bis 12-monatigen Einsätze kontinuierlich von 49 auf 44 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig haben 3 bis 5-monatige Einsätze von 27 auf 34 Prozent zugelegt. 2018 betrug die durchschnittliche Einsatzdauer rund 8 Monate, 2015 waren es noch rund 9 Monate. „Je kürzer die Einsatzdauer, desto schwieriger ist es, passende und sinnvolle Aufgaben für die Freiwilligen zu finden. Auch für den kulturellen Austausch und das Kennenlernen des Einsatzlandes bleibt weniger Zeit. Daher fördern wir längere Einsätze stärker“, so Bernhard Morawetz, Koordinator der Servicestelle WeltWegWeiser.
Global solidarisch handeln
„Junge Menschen aus Österreich lernen andere Kulturen und Sichtweisen kennen und werden zu einem weltweit solidarischen Handeln befähigt. Dieses Engagement unterstützten wir 2018 mit rund 700.000 Euro. Die Erfüllung von Qualitätskriterien ist hier unser oberstes Gebot“, ergänzt Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA). „Wesentlich sind die professionelle Begleitung und eine fundierte Vor- und Nachbereitung der Freiwilligen. Wer sich im Ausland sozial engagieren möchte, hat in unserem Partner WeltWegWeiser die richtige Anlaufstelle für einen qualitätsvollen Einsatz gefunden.“
Frauen in der Überzahl, Männer holen auf
Weitgehend konstant bleibt das Profil der Freiwilligen. Rund 80 Prozent sind 18 bis 25 Jahre alt. Dennoch gibt es Freiwillige aus allen Generationen: Der älteste Freiwillige war 79 Jahre alt, die jüngste erst 17. Die deutliche Mehrheit der Freiwilligen sind wie im vergangenen Jahr Frauen. Dennoch engagierten sich auch immer mehr Männer: Ihr Anteil stieg um knapp 5 Prozent auf 39,8 Prozent. Am häufigsten übernehmen Freiwillige Aufgaben im pädagogischen und sozialen Bereich mit Kindern und Jugendlichen.
Die allermeisten Freiwilligen (94 Prozent) haben Matura oder einen Universitätsabschluss. Freiwillige mit Berufsausbildung oder Pflichtschulabschluss sind hingegen deutlich unterrepräsentiert. Gelungen ist es, die Anzahl der Freiwilligen mit Behinderungen zu erhöhen. Ihr Anteil stieg von ein auf zwei Prozent der internationalen Freiwilligeneinsätze.
56 Prozent der Einsätze wurden in Ländern in Asien, Amerika, Afrika und Ozeanien durchgeführt. Die beliebtesten Einsatzländer waren wie im letzten Jahr Ecuador, Uganda, Kenia und Indien.
Den kompletten Bericht „Internationale Freiwilligeneinsätze 2018 in Zahlen“ inklusive aller Statistiken und Grafiken können Sie hier herunterladen: www.weltwegweiser.at/freiwilligeneinsaetze-2018
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