20. November 2019 | Jugend Eine Welt zieht anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Kinderrechtskonvention am 20. November positive Bilanz und appelliert an die künftige Bundesregierung, sich verstärkt für Kinderrechte zu engagieren.
Am 20. November, dem Welttag der Kinderrechte, wird die UN-Kinderrechtskonvention 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass zieht die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt Bilanz über eindrucksvolle Fortschritte, die in den vergangenen drei Jahrzehnten in Bezug auf die Umsetzung von Kinderrechten erzielt werden konnten. „Es ist noch ungeheuer viel zu tun und auch in Österreich gibt es Handlungsbedarf“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. „Trotzdem ist das runde Jubiläum der Kinderrechtskonvention ein Grund zu feiern: Kein anderer Menschenrechtsvertrag hat so viel positive Resonanz gefunden wie dieser - alle Staaten der Welt, mit Ausnahme der USA, haben ihn ratifiziert. Und auch bei der konkreten Umsetzung der Kinderrechte ist in den vergangenen 30 Jahren viel weitergegangen.“
Ausgewählte Zahlen dazu:
„Auch wenn noch immer Millionen Kinder auf die erfüllung ihrer Kinderrechte warten, zeigen diese Zahlen, dass große Fortschritte möglich sind, wenn die Erwachsenen ihre Verantwortung ernst nhemen", ist Reinhard Heisrer überzeugt. „Die 2015 von der Weltgemeinschaft beschossenen Nachhaltigen Entwicklungsziele werden diesbezüglich hoffentlich als Turbomotor wirken."
Österreich soll Musterland für Kinderrechte werden
In Österreich sind viele Kinderrechte gut erfüllt, bei anderen gibt es Nachholbedarf, wie das UN-Kinderrechtskomitee bereits mehrfach im Rahmen seiner Staatenprüfung einmahnte. Derzeit wird Österreich bezüglich seiner Umsetzung der Kinderrechte neuerlich in Genf überprüft. Das österreichische „Netzwerk Kinderrechte“, dem Jugend Eine Welt als eines von 44 Mitgliedern angehört, hat nicht nur einen kritischen „Schattenbericht“ zum Staatenbericht der Bundesregierung vorgelegt, sondern auch anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Kinderrechtskonvention gemeinsam mit der Bundesjugendvertretung Empfehlungen an die künftige Regierung gerichtet.
„Die für uns wichtigste Forderung ist die nach einem Nationalen Aktionsplan für Kinderrechte“, sagt Reinhard Heiserer. „Er würde eine einzigartige Gelegenheit bieten, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren. Österreich könnte zum Musterland für Kinderrechte werden, in dem jedes Kind von klein auf über die eigenen Rechte Bescheid weiß. Sinnvoll wäre auch eine zentrale politische Stelle, die die Umsetzung der Kinderrechte koordiniert sowie die Einsetzung eines Kinder- und Jugendausschusses im Nationalrat. Ganz besonders wünschen wir uns zudem im Rahmen der Kampagne „Kinderarbeit stoppen“ neue Gesetze, die eine bessere Kontrolle der Herstellungsbedingungen von Produkten verordnen, in denen häufig Kinderarbeit steckt. Wir alle können mithelfen, damit Kinderrechte Wirklichkeit werden.“
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