Ob in Delhi oder Kampala, Quito, Tirana oder Addis Abeba – Millionen von Straßenkindern sind von den derzeitigen Corona-Ausgangssperren besonders schlimm betroffen. „Diese Kinder können nicht einfach zu Hause bleiben, denn ihr Zuhause ist der öffentliche Raum, aus dem sie jetzt vertrieben werden“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer, der mit langjährigen Projektpartnern diesbezüglich regelmäßig im Austausch steht. Die Hilfsorganisation erhielt in den vergangenen Tagen zahlreiche Hilferufe aus Don Bosco-Projekten in aller Welt, die dringend zusätzliche Unterstützung für die Versorgung obdachloser Kinder benötigen.
Weltweit wird die Anzahl der Straßenkinder auf mindestens 100 Millionen geschätzt. Sie leben von Gelegenheitsjobs, sammeln Müll oder betteln und verfügen nur selten über gültige Ausweispapiere. Die Corona-Krise und die damit einhergehenden Ausgangssperren verschärfen die ohnehin prekäre Lage dieser Kinder um ein Vielfaches. Sie wissen buchstäblich nicht wohin und sind mehr denn je auf Hilfe angewiesen.
Uganda: Straßenkinder in großer Not
Ein Jugend Eine Welt-Projektpartner, der sich besonders um das Schicksal von Straßenkindern sorgt, ist Salesianerpater Elie Nyandwi, Direktor des Don Bosco-Kinderschutzzentrums „CALM“, das in einem Vorort der ugandischen Hauptstadt Kampala liegt. Hier sowie in den Städten Jinja, Mbale und Iganga leben laut Angaben der Regierung von Uganda mehr als 30.000 Straßenkinder. „Ihre Situation ist gerade äußerst schwierig“, schrieb Pater Elie am 20. April an Jugend Eine Welt. „Wir haben gestern einen Mitarbeiter nach Kampala City geschickt, um mehr darüber herauszufinden. An den Plätzen, wo sich die Straßenkinder sonst immer aufhalten, war keine Spur von ihnen zu sehen. Doch unser Mitarbeiter fuhr mit dem Fahrrad zu einem ihrer Verstecke. Dort fand er sie, in bemitleidenswertem Zustand und voller Sorge, wie sie die nächsten Tage überleben sollen. Ein 15-jähriger Straßenjunge meinte, sie hätten keinerlei Möglichkeit, sich vor einer Ansteckung mit dem Covid 19-Virus zu schützen. Sie wissen nicht, wohin sie gehen sollen. Sie haben nichts zu essen, nichts zu trinken und auch kein Wasser, um sich zu waschen oder gar Seife. Dasselbe sagte auch ein 12-jähriges Mädchen, das seit seinem 10. Lebensjahr auf der Straße lebt, weil seine Mutter es misshandelt hat.“ Pater Elie Nyandwi und seine Mitarbeiter versorgen in ihrem Zentrum zahlreiche ehemalige Straßenkinder sowie Waisenkinder und möchten alles tun, um möglichst vielen weiteren Kindern in der aktuellen Notlage zur Seite zu stehen.
Äthiopien: Quarantäne mit Straßenkindern
Ein weiteres Don Bosco-Zentrum, das in der Corona-Krise dringend Unterstützung braucht, liegt am Stadtrand der äthiopischen Hauptstand Addis Abeba im Stadtteil Mekanissa. Seit mehr als 30 Jahren steht es allerärmsten Kindern verlässlich zur Seite. Sie können im Zentrum essen, haben die Möglichkeit medizinischer Versorgung und können zur Schule gehen. Während der aktuellen Ausgangssperre ist das Zentrum zum einzigen Zufluchtsort für rund 400 Straßenkinder geworden. Salesianerpater Angelo Ragazzo berichtet: „Wir mussten unsere Einrichtung aus Präventionsgründen schließen und unsere Lehrer und Lehrerinnen nach Hause schicken. Aber die Straßenkinder durften bleiben, denn sie können nirgendwo anders hin.“
Pater Angelo und seine Mitbrüder haben sich auf viele Wochen Quarantäne gemeinsam mit den Straßenkindern eingerichtet und organisieren für ihre Schützlinge Spezialunterricht sowie diverse handwerkliche und sportliche Aktivitäten. Nur Wachpersonal, Köche und Sozialarbeiter dürfen unter Beachtung von Sanitär- und Abstandsvorschriften ein- und ausgehen. „Don Bosco hätte genauso gehandelt!“, ist Pater Angelo überzeugt und freut sich, dass es vorerst genug zu essen, ausreichend Seife und Medikamente gibt.
Corona trifft Armut – bitte helfen Sie jetzt!
Keine Krankenversicherung, kaum medizinisches Personal, kein sauberes Wasser, dafür große Armut: In vielen Regionen der Welt trifft Corona auf Menschen, die kaum genug zum Leben haben. Diese Menschen brauchen jetzt Hilfe!
Jugend Eine Welt möchte Pater Elie Nyandwi in Uganda und Pater Angelo Ragazzo in Äthiopien sowie vielen weiteren Projektpartnern und -partnerinnen in Afrika, Asien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Osteuropa in der Corona-Krise so gut wie möglich zu Seite zu stehen. Geschäftsführer Reinhard Heiserer bittet alle österreichischen Freunde und Partner um großzügige Spendenhilfen, insbesondere zur weiteren Beschaffung von Lebensmittelpaketen für besonders betroffene Kinder, Jugendliche und Familien.
Ihre Spende wird verdoppelt! Dank der Großzügigkeit zweier Geber ist es uns möglich, Ihre Spende für die weltweite Corona-Hilfe (bis zu 150.000 €) von Jugend Eine Welt bis Ende Mai zu verdoppeln. Bitte helfen Sie uns, diese Summe zu erreichen. Jeder Beitrag zählt! Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
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