Jugend Eine Welt appelliert an die Bundesregierung, Akuthilfe für Schwerpunktländer der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zu leisten / Auslandskatastrophenfonds sollte endlich aufgestockt werden.
Die Heuschreckenplage im östlichen Afrika hat nun auch Uganda erreicht und damit neben Äthiopien ein weiteres Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt appelliert an die österreichische Bundesregierung, dringend Finanzmittel freizugeben, um eine durch die Schädlinge ausgelöste riesige Hungerkrise in Ostafrika zu verhindern. Zudem müsse der Auslandskatastrophenfonds endlich substanziell aufgestockt werden, wie das Sebastian Kurz in der Vergangenheit bereits mehrfach in Aussicht gestellt habe.
Drohende Hungerkrise
„Jeder Euro, den man jetzt für die Bekämpfung der Heuschreckenplage ausgibt, ist gut investiert, denn in Äthiopien, Kenia, Uganda, Somalia und Tansania bahnt sich eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes an“, warnt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. „In Kenia wurden bereits Schwärme gesichtet, die sechzig Kilometer lang und vierzig Kilometer breit sind. Zum Vergleich: Wien hat eine West-Ost-Ausdehnung von rund dreißig Kilometern. Wenn sich diese Millionen Schädlinge in den kommenden Wochen um ein Vielfaches vermehren, ist die Ernährungslage von 13 Millionen Menschen bedroht.“
Gefräßige Zeitbombe
Die Schwärme bestehen aus Millionen Wüstenheuschrecken, die bis zu neun Zentimeter groß sind und am Tag bis zu 150 km vorankommen. Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Schon ein kleiner Schwarm von einem Quadratkilometer Größe benötigt laut Angaben der FAO täglich so viel Nahrung wie 35.000 Menschen. Experten befürchten, dass die Anzahl der Heuschrecken während der Regenzeit, die Anfang März beginnt und bis Ende Mai andauert, auf das 500-Fache steigen könnte – mit verheerenden Auswirkungen auf Landwirtschaft und Viehzucht bzw. die örtliche Ernährungslage.
Don Bosco hilft vor Ort
Die Salesianer Don Boscos baten Jugend Eine Welt dringend um Hilfe bei der Bewältigung der Heuschreckenplage. Die Regierung sprühe zwar Pestizide aus der Luft, doch das reiche nicht aus. Um zu verhindern, dass in rund sechs Wochen neue Larven schlüpfen, wollen die Jugend Eine Welt-Projektpartner die Bauern darin schulen, auch am Boden zu sprühen, mit möglichst wenig negativen Auswirkungen auf die restliche Tier- und Pflanzenwelt. Um für eine potenzielle Hungerskrise gerüstet zu sein, möchten sie Nahrungsmittelvorräte anlegen. Zudem planen sie die Verteilung von Saatgut an Bauern, deren Ernte durch die Schädlinge vernichtet wurde.
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