Dringender Appell von Jugend Eine Welt an IWF, Weltbank und die G-20-Staaten.
„Die einmalige Aussetzung der Schuldenzahlungen für heuer ist zu wenig, den Ländern des Globalen Südens müssen ihre Schulden erlassen werden, damit sie überhaupt eine Chance haben, die Auswirkungen der Corona-Pandemie bewältigen zu können“, sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der international tätigen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt mit Sitz in Österreich. Der durch die Pandemie noch größer gewordene Notstand in den Staatskassen vieler dieser Länder hat jetzt schon zur Folge, dass etwa Kinder vielfach nicht zur Schule gehen können und ihre Eltern durch Jobverlust noch weiter in die Armut abzurutschen drohen.
„Die weltweite Corona-Krise wird mit Jahresende weltweit nicht zu Ende sein“, so Heiserer. Die im Frühjahr von der Gruppe der G-20 Staaten beschlossene Aussetzung des Schuldendienstes für 73 arme Länder dieser Welt war ein wichtiges Signal. Doch gilt diese „Stundung“ nur bis Ende 2020. „Aber wie sollen die Länder denn im nächsten Jahr ihre Schulden weiter abzahlen, wenn schon jetzt kein Geld mehr vorhanden ist“, fragt sich Heiserer. Ein echter Schuldenerlass scheint daher die einzige Möglichkeit zu sein, um Millionen von Menschen im Globalen Süden nicht völlig im Stich zu lassen und eine soziale Katastrophe zu verhindern.
Ordensleute der Salesianer Don Boscos, langjährige Projektpartner von Jugend Eine Welt im Bildungs- und Ausbildungsbereich, berichten schon jetzt von Einschränkungen im Bildungswesen ihrer Länder. Nach Befürchtung der Weltbank könnten nächstes Jahr im Globalen Süden bis zu 150 Milliarden US-Dollar weniger für Bildung ausgegeben werden als eigentlich vorgesehen. Heiserer: „Wird den hochverschuldeten Ländern nicht bald geholfen, ihre Bildungs- und Ausbildungsprogramme uneingeschränkt fortführen zu können, werden wir in vielen Entwicklungsländern um Jahre zurückgeworfen. Durch abgebrochene oder fehlende Ausbildung drohen Wirtschaft, Handwerk und Industrie, eine ganze Generation junger und qualifizierter MitarbeiterInnen zu verlieren.“
Absichten vorhanden, Taten gefordert
Diese Woche halten der Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank ihre – coronabedingt hauptsächlich virtuelle – Jahrestagung ab (12. bis 18. Oktober). Zugleich gibt es diesen Mittwoch wieder ein Treffen der G20-FinanzministerInnen. „Eine guter Anlass, angesichts der immer sichtbarer werdenden Auswirkungen der Corona-Krise endlich konkrete Taten zu setzen und alles notwendige für einen Schuldenerlass in die Wege zu leiten“, appelliert Reinhard Heiserer. Vorschläge und Absichtserklärungen dafür hat es von Verantwortlichen aus diesen Institutionen bereits einige gegeben. Zuletzt hat etwa Weltbank-Präsident David Malpass in Interviews erklärt, dass „die enormen Haushaltsdefizite und Schuldenzahlungen diese Volkswirtschaften überwältigen (…) wir müssen daher den Schuldenstand senken.“ Dazu könnte die Weltbank selbst beitragen.
Die Gruppe der G20 (19 Länder und die Europäische Union) umfassen die wichtigsten Industrie-Länder sowie die wichtigsten Schwellen-Länder dieser Welt. Heiserer: „In den G20-Ländern leben über die Hälfte aller Menschen dieser Erde - es kann doch nicht sein, dass diese nicht der anderen Hälfte der Menschheit zur Hilfe kommt. Es gibt nur EINE Welt, in der wir alle leben!“
Hilfe durch Spenden
Gleich zu Beginn der Corona-Krise erhielt Jugend Eine Welt zahlreiche, teils erschütternde Hilferufe von unseren Don Bosco-Partnerinnen und -Partnern auf der ganzen Welt. Dank der großzügigen und raschen Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender konnten wir viele dieser Hilferufe beantworten und Hilfsprogramme auf allen Kontinenten im Kampf gegen Covid-19 unterstützen. Nach Maßnahmen zur Senkung von Ansteckungsgefahr durch COVID-19 und der Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfen steht nun vermehrt die Bitte um Spenden und Förderungen für den Erhalt von Schulen und die Absicherung des Unterrichtes auf den Hilfsansuchen der Jugend Eine Welt Projektpartner.
Corona trifft Armut: Bitte unterstützen Sie die Corona-Hilfe von Jugend Eine Welt!
Jugend Eine Welt-Spendenkonto:
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000
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