Ohne große Worte darüber zu verlieren, setzen sich die Don Bosco-Projektpartner von Jugend Eine Welt weltweit vor Ort für ihre Schützlinge ein – drei dieser stillen Helden holen wir heute vor den Vorhang. Denn Jugend Eine Welt gedenkt zu Allerseelen den während der COVID-19 Pandemie verstorbenen „Helden“ an der am Friedhof in Wien-Hietzing aufgestellten Don Bosco-Statue.
Sie sind unermüdlich auf den Beinen. Sie sind Weltmeister im Improvisieren und kommen oft mit den geringsten Mitteln aus. Unzulängliche Arbeitsbedingungen schrecken sie nicht ab. Sie kämpfen gegen bürokratische Hürden und mitunter auch gegen politische Willkür. Eines liegt ihnen dabei ganz besonders am Herzen: Ihren Schützlingen durch Bildung und Ausbildung eine gute Zukunft zu ermöglichen. Sie sind unsere stillen Helden im täglichen Einsatz für die benachteiligten Kinder und Jugendlichen dieser Welt.
Hinter den vielen weltweiten Hilfsprogrammen, die von Jugend Eine Welt unterstützt werden, stehen Menschen, die guten Willens sind und immer ihr Bestes geben: Unsere Don Bosco-ProjektpartnerInnen, die effektiv Hilfe vor Ort umsetzen und den „Laden am Laufen halten“. Ohne sich dafür groß in Szene zu setzen oder mit Orden behängen zu lassen.
Einsatz bis ins hohe Alter
Einer von ihnen ist Pater Johann Kiesling. Seit fast 40 Jahren arbeitet der mittlerweile 86-jährige, in Wien-Stadlau aufgewachsene Salesianer Don Boscos im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In einer Region, in der eine funktionierende Infrastruktur wie ausgebaute Straßen, konstante Stromversorgung oder fließendes, sauberes Wasser bis heute Seltenheitswert hat. Der gelernte Schlosser Kiesling leistete in vielen Dörfern in der weiten Region rund um die Provinzhauptstadt Lubumbashi wahre Pionierarbeit. Zusammen mit der lokalen Bevölkerung wurden Brunnen gegraben, Schulen gebaut, Krankenstationen und Straßenkinder-Zentren errichtet sowie Berufsausbildungs-Programme organisiert. Über persönliche Unfälle, Krankheiten und sonstige Katastrophen erzählt er mit einem Lächeln: „Gott hat mich nie im Stich gelassen.“
Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche und soziale Situation weiter Teile der Bevölkerung im Kongo verschlechtert. Jobverlust und Arbeitslosigkeit lassen die Armut steigen und sorgen für soziale Spannungen. Viele Kinder, vor allem Straßen- und Waisenkinder, sind unterernährt und hungern. So gut es geht werden sie in Don Bosco-Einrichtungen mit einfachem Essen versorgt. Pater Kiesling – erstmals mit einem Handy ausgestattet – kümmert sich aktuell in Kansebula nahe Lubumbashi um Studenten aus armen Familien. Und springt immer wieder ein, um „seinen“ zahlreichen Kindern in den Dörfern zu helfen.
Hilfe zu Selbsthilfe
Ebenfalls im Kongo werkt eine weitere stille Heldin, die Jugend Eine Welt seit langem bei vielen ihrer Projekte unterstützt: Die aus Oberösterreich stammende Don Bosco Schwester Hildegard Litzlhammer. Im Moment ist sie damit beschäftigt, in der Hauptstadt Kinshasa ein Internat für gefährdete junge Mädchen aufzubauen. Diese sollen dort beschützt, versorgt und bei ihrer Ausbildung begleitet werden. "Mein Prinzip ist - man braucht Hilfe, um etwas aufzubauen, aber dann muss man sich selbst erhalten, denn wir können nicht immer von Spenden leben", erklärt Sr. Hildegard. So werden etwa die laufenden Kosten für die von ihr zuletzt initiierte Grund- und „Nachholschule“ in Kinshasa durch eine daran angeschlossene Bäckerei (teilweise) abgedeckt.
Ein Krankenhaus in Damaskus
Als wäre der seit Jahren andauernde Krieg im Lande nicht schon genug der Herausforderung, kommt jetzt auch noch eine Pandemie dazu: Im Krankenhaus der Don Bosco Schwestern in Syriens Hauptstadt Damaskus leistet das gesamte Team unter Leitung von Sr. Anna Maria Scarzello jeden Tag schier Unglaubliches. „Heldenhaft“ schlagen sie sich im „italienischen Krankenhaus“ (so wird es in Damaskus genannt) mit Stromausfällen, knappen Ressourcen, der Inflation im Land und … herum - Improvisationstalent gehört da zur „Job Description“. Dank der Corona-Nothilfe von Jugend Eine Welt konnte Sr. Scarzello viele der ins Haus kommenden mittellosen Menschen weiter behandeln sowie Desinfektionsmittel, Schutzmasken, OP-Handschuhe und mobile Sauerstoffgeräte beschaffen. Sie schreibt uns: „Wir tun unser Menschenmögliches, doch auch wir stoßen an unsere Grenzen. Wir beten viel, damit die Menschen nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verlieren.“
Gedenken an verstorbene „Helden“
Die COVID-19 Pandemie hat auch in den Reihen der Jugend Eine Welt-Projektpartner bereits für Opfer gesorgt. Im indischen Kolkata (früher Kalkutta) organisierte etwa Pater Joseph Aymanathil, einer die Pioniere in Sachen Bildung für Straßenkinder in Indien, während des Lockdowns in den Slums die Versorgung von Kindern mit Essen. Er infizierte sich mit dem Virus und starb kurze Zeit später im Spital.
Jugend Eine Welt gedenkt zu Allerseelen seiner verstorbenen „stillen Helden“ an der vor kurzem nahe des Hauptsitzes der Organisation am Friedhof Wien-Hietzing aufgestellten Don Bosco Statue. Die aus Altmetall gefertigte Statue des Tiroler Künstlers Isidor Winkler zeigt einen lebensgroßen Don Bosco, umringt von drei Kindern mit Symbolen für Zuneigung (Umarmung), Lernen (Buch), Ausbildung (Zange), Spiel (Ball) und Zusammengehörigkeit (Wimpel). „Diese Statue ist dem Andenken aller Freunde und Freundinnen Don Boscos, ganz besonders unseren verstorbenen Spendern und Wohltätern, Freiwilligen, Mitarbeitern und Projektpartnern gewidmet“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Sie alle tragen dazu bei, dass „unsere Welt trotz aller Schwierigkeiten eine bessere wird.“
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