Europäischer Tag der Stiftungen am 1. Oktober: Jugend Eine Welt Stiftung fordert verbessertes Gesetz für gemeinnützig tätige Stiftungen.
Zukunft stiften. Armut bekämpfen. Bildung fördern. „Was Stiftungen, speziell jene für gemeinnützige Zwecke, für unsere Gesellschaft leisten, ist vielen Menschen gar nicht so bewusst“, sagt Reinhard Heiserer anlässlich des diesjährigen „Europäischen Tages der Stiftungen“ am 1. Oktober. Um diese Leistungen stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, wurde 2013 vom europäischen „Donors and Foundations Network DAFNE“ der Aktionstag ins Leben gerufen. Für Heiserer, Mitstifter und Vorstand der Jugend Eine Welt gemeinnützigen Privatstiftung, einmal mehr Gelegenheit, bessere Rahmenbedingungen für gemeinnütziges Stiften in Österreich einzufordern.
Anstieg, aber kein Boom
Von insgesamt 3100 Privatstiftungen in Österreich sind nach Angaben des Verbandes für gemeinnütziges Stiften derzeit 745 gemeinnützig aktiv. Bis zu 70 Millionen Euro jährlich werden von den „Gemeinnützigen“ für soziale Zwecke bereitgestellt. Von Umweltschutz, Inklusion von Menschen mit Behinderung über Obdachlosenhilfe bis hin zu Bildung und Entwicklungszusammenarbeit. Aktuell natürlich auch zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die 2015 erfolgte Modernisierung des damals längst veralteten gemeinnützigen Stiftungsrechts in Österreich hat zwar keinen Boom ausgelöst, doch die Zahl an gemeinnützigen Stiftungen etwas steigen lassen.
2016 wurde die Jugend Eine Welt gemeinnützige Privatstiftung gegründet, um längerfristige Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit besser fördern zu können. Sie gibt (Mit-)Stiftern die Möglichkeit, mit ihrem dafür gewidmeten Vermögen ihre ganz persönlichen Visionen zur Gestaltung einer besseren Welt in die Tat umzusetzen und Projekte vorzuschlagen oder auszuwählen. Zugleich haben die Stifter den Service, sich nicht unmittelbar selbst um Administration und Bürokratie kümmern zu müssen.
„Wir sind unseren Stiftern und Philanthropen sehr dankbar“, so Reinhard Heiserer. Denn von ihnen profitiert auch die Hilfsorganisation, der Verein Jugend Eine Welt, für deren Entwicklungs- und Bildungsprogramme die Stiftung „ein wichtiger Baustein für unseren Einnahmenmix ist, als Ergänzung zu Spenden und öffentlichen Förderungen.“
Warten auf Evaluierung
„Das neue Gesetz war ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch es gehört weiter verbessert und ausgebaut, denn es gibt noch zu viele Hindernisse, damit die gemeinnützige Tätigkeit noch stärker wahrgenommen wird“, meint Heiserer. Dann könnten in Österreich – ähnlich wie in Deutschland und der Schweiz – weitaus höhere Vermögenswerte für gemeinnützige Zwecke mobilisiert werden.
„Wir warten gespannt auf die vom Gesetzgeber für 2020 versprochene Evaluierung des Gemeinnützigkeitsgesetzes“, sagt Heiserer. Bei der Evaluierung sollten etwa die steuerlichen Begünstigungen für gemeinnützige Privatstiftungen überdacht und ausgeweitet werden. Ebenso die Möglichkeiten, eine eigennützige Privatstiftung in eine gemeinnützige umzuwandeln oder beide Aktivitäten in einer Stiftung zu vereinen.
„Ich empfinde persönlich eine große Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber jenen Menschen, die einen Teil ihres Vermögens für zivilgesellschaftliche Anliegen, wie etwa für die Entwicklungszusammenarbeit, zur Verfügung stellen. Ich habe dabei schon Persönlichkeiten kennengelernt, deren Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft mich sehr berührt“, betont der Mitgründer der Jugend Eine Welt-Organisationen.
Praxishandbuch
Damit potentielle Stifter im „Stiftungsdschungel“ nicht verloren zu gehen, wurde jüngst vom Verband gemeinnütziges Stiften das neue Praxishandbuch „Achtung, Stiftung! Gemeinnützige Stiftungsarbeit in Österreich: Gründen, Führen, Auflösen“ präsentiert. Darin findet sich unter anderem auch ein Beitrag über die Gründung der gemeinnützigen Jugend Eine Welt Stiftung von Reinhard Heiserer.
Tipp: Donnerstag, 1. Oktober 2020 (14 - 18 Uhr) findet in Wien eine Online-Konferenz zum Europäischen Tag der Stiftungen statt (die Teilnahme ist kostenlos).
Infos unter: www.tag-der-stiftungen.at
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