WeltWegWeiser und Österreichische Jugendinfos veröffentlichen Beratungsleitfaden, von dem JugendberaterInnen und angehende Freiwillige gleichermaßen profitieren sollen.
Immer mehr junge Menschen zieht es ins Ausland, um sich dort für eine gewisse Zeit freiwillig zu engagieren. Oft kann die Vielzahl an Angeboten aber auch überfordern. Deshalb ist eine umfangreiche Beratung vor einem Einsatz notwendig, um diesen zu einer positiven Erfahrung für alle Beteiligten zu machen. Der Beratungsleitfaden von WeltWegWeiser und den Österreichischen Jugendinfos soll hierbei zu mehr Qualität von Auslandsfreiwilligeneinsätzen beitragen.
Großer Unterschied zwischen „Voluntourismus-Angeboten“ und qualitätsvollen Einsätzen
Qualitätsvolle Auslandseinsätze unterscheiden sich von sogenannten „Voluntourismus-Angeboten“ maßgeblich. Voluntourismus-AnbieterInnen versprechen Freiwilligen, innerhalb weniger Wochen einen Beitrag zur Verringerung globaler Ungleichheit zu leisten. Das entspricht aber nicht der Realität. „Freiwillige, die einen Einsatz über eine dieser Agenturen buchen, gehen oft völlig unvorbereitet in einen Einsatz, ohne die jeweilige Landessprache zu sprechen und die Menschen und Kultur zu kennen. Zudem sind sie oft nicht ausgebildet für die Aufgaben, die sie vor Ort erwarten. Deshalb fühlen sich junge Freiwillige oft überfordert, wodurch sich Stereotype im Kopf noch verstärken können. Qualitativ hochwertige Freiwilligeneinsätze sind hingegen immer Lerneinsätze, von denen beide Seiten profitieren sollen“, so Sophia Stanger, Projektleiterin von WeltWegWeiser, der von Jugend Eine Welt getragenen und von der Austrian Development Agency (ADA) finanzierten Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze.
Im Beratungsgespräch, das jedem qualitätsvollen Einsatz vorangeht, werden die Wünsche und Motivationen, aber auch die Ängste der Freiwilligen eruiert. Nur so kann ein auf ihre Fähigkeiten und Interessen zugeschnittenes Projekt gefunden werden. Dies ist auch die grundlegende Intention des Beratungsleitfadens, den Fachreferentinnen von WeltWegWeiser und Beraterinnen der Österreichischen Jugendinfostellen gemeinsam entwickelt haben. JugendberaterInnen finden im Beratungsleitfaden neben Tipps und Hintergrundinfos auch eine Schritt-für-Schritt Anleitung für ein selbstreflexives und gleichzeitig kritisches Gespräch.
Beratungsleitfaden soll Qualität der Einsätze verbessern
Auch Aleksandar Prvulović, Geschäftsführer der Österreichischen Jugendinfos, betont die Bedeutung des Beratungsleitfadens im Hinblick auf die Qualitätssteigerung von internationalen Freiwilligeneinsätzen: „Der Leitfaden soll AuslandsberaterInnen dabei unterstützen, interessierte junge Menschen bestmöglich über qualitätsvolle und faire Freiwilligenarbeit zu informieren. Außerdem wollen wir einen kritischen Reflexionsprozess anstoßen, der für das Engagement im Ausland besonders wichtig ist. Der Leitfaden trägt somit auch zu zwei unserer wichtigsten Arbeitsprinzipien bei: qualitativ hochwertige Informationen für junge Menschen zur Verfügung zu stellen und ihre Medien-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz zu stärken.“
Bedeutung von Auslandsfreiwilligeneinsätzen gerade in Pandemie besonders groß
Dass der Beratungsleitfaden rund um den Tag des Ehrenamts und nun während des vierten Lockdowns veröffentlicht wird, ist kein Zufall, denn gerade jetzt wachsen Fernweh, aber auch die Sorgen im Hinblick auf längere Auslandsaufenthalte. „Reisen und sich in anderen Regionen der Welt zu engagieren, scheinen durch die Pandemie in weite Ferne gerückt. Zusammenhalt rund um den Erdball sind aber besonders jetzt sehr wichtig. Freiwillige, die sich für einen Auslandseinsatz entscheiden, kehren mit neuen Perspektiven, einer offeneren Weltsicht und mehr Toleranz im Gepäck nach Hause zurück, wovon nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Umfeld substanziell profitieren“, meint Stanger. Zahlreiche Erfahrungsberichte von Freiwilligen bestätigen dies. „Der freiwillige Einsatz auf einem anderen Kontinent und das Eintauchen in zum Teil völlig andere Lebensrealitäten hat für mich die Welt noch spürbarer zu einer Einheit verschmelzen lassen“, meint etwa Natalie, die im April 2020 von ihrem Freiwilligeneinsatz in einem Projekt der Caritas in Thailand zurückgekehrt ist. Und diese Einheit braucht es gerade in Zeiten einer Krise wohl mehr denn je.
WeltWegWeiser: Mehr als 5.000 Beratungsgespräche in sechs Jahren
WeltWegWeiser fungiert seit bereits sechs Jahren als Servicestelle und bietet angehenden Freiwilligen Beratung, Bildungsangebote und Förderungen an. Mehr als 5.000 Beratungsgespräche wurden in dieser Zeit durchgeführt und über 300 Förderungen an Freiwillige ausgezahlt. WeltWegWeiser entsendet selbst keine Freiwilligen, sondern vermittelt diese an eine der 19 Organisationen des Netzwerks, die sich an die eigens entwickelten Qualitätskriterien halten.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.