Die ProjektpartnerInnen von Jugend Eine Welt helfen Tausenden Vertriebenen vor Ort, doch die Ressourcen sind extrem knapp. Internationale Unterstützung ist jetzt erforderlich, denn neben den Kriegsgreueln droht nun auch noch eine Heuschreckenplage und damit eine weitere Verschärfung der Hungersnot.
„Hier findet eine humanitäre Katastrophe statt, das Töten muss ein Ende haben.“ Es war ein neuerlicher eindringlicher Appell, den Tesfaselassie Medhin, Bischof der Eparchie Adigrat der äthiopisch-katholischen Kirche, jüngst wieder an die nationale und internationale Gemeinschaft gerichtet hat. Niemand dürfe mehr vom brutalen Kriegsgeschehen in der nordäthiopischen Region Tigray wegschauen. Die Menschen dort brauchen jetzt dringend humanitäre Hilfe. Denn neben den nicht enden wollenden Kriegsgreueln droht in Tigray nun auch noch eine große Hungersnot, die durch neuerlich einfallende Heuschreckenschwärme noch verschärft werden könnte.
Der im November des Vorjahres ausgebrochene militärische Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba und der die Region Tigray regierenden Volksbefreiungsfront TPLF – unter starker Beteiligung der Armee aus dem benachbarten Eritrea – ist nach wie vor nicht beendet. Für Tigrays rund sechs Millionen Einwohner bedeutet die Auseinandersetzung unvorstellbares Leid. Abertausende Menschen sind aus ihrer Heimat geflohen, irren durch das Land oder versuchen, sich im Nachbarland Sudan in Sicherheit zu bringen. Der durch Äthiopiens kompliziertes politisches Gebilde ausgelöste Bürgerkrieg hat bereits zigtausende Opfer gefordert.
Nach UN-Schätzungen sind 4,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Region ist weiter vom Rest der Welt abgeschnitten, Kommunikationswege sind blockiert, Informationen über die Lage vor Ort spärlich. Internationale Hilfsorganisationen finden kaum Zugang, um der Bevölkerung zu helfen.
Hilfe vor Ort
Die langjährigen ProjektpartnerInnen der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt in Äthiopien – die Salesianer Don Bosco und die Don Bosco Schwestern – betreiben in vier Städten in der Region (Makelle, Adigrat, Adwa, Shire) Einrichtungen. Unter anderem die von Jugend Eine Welt unterstützten „Solarschulen“, in denen SolartechnikerInnen ausgebildet werden. Nun versuchen die Salesianer, den vielen Flüchtlingen so gut es geht zu helfen. „Viele Menschen haben ihr Leben, viele haben ihr Eigentum verloren und sind obdachlos, Tausende Menschen sind auf der Flucht vor anhaltenden Angriffen und Schießereien, sie sind Flüchtlinge im eigenen Land. Arme und Reiche stehen jeden Tag vor unseren Toren und betteln um Nahrung, um zu überleben“, schildert ein Salesianer in einem Telefongespräch, das erst vor kurzem möglich geworden ist, die dramatische Lage in Tigray. Zudem sei vieles an wirtschaftlicher Infrastruktur wie Fabriken und Geschäfte völlig zerstört worden, was den Menschen ihre Lebensgrundlage genommen hat.
In Adwa, wo sich nach Angaben der Projektpartner alleine gut 100.000 Binnenvertriebene aufhalten, arbeiten die Salesianer und die Schwestern zusammen und backen täglich Tausende Stück Brot für die hungernden Menschen, darunter viele kleine Kinder und Frauen. So lange der Vorrat an Mehl noch reicht. Dank eigener Brunnen am Gelände können die Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Auch Hygieneartikel und Medikamente werden verteilt. Doch die Zahl der Hilfesuchenden wird jeden Tag größer und die Ressourcen vor Ort schwinden viel zu schnell.
Hilfe ist Gebot der Stunde
„Ich war jüngst mit Österreichs Außenminister zu Besuch in Äthiopien, es ist erschütternd, was ich da von unseren Partnern über Tigray erfahren habe“, berichtet Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. Den Menschen dort zumindest das Überleben zu ermöglichen, ist – unabhängig von der Beendigung des grausamen Konfliktes auf politischer Ebene - jetzt ein absolutes Gebot der Stunde.
Bitte unterstützen Sie Jugend Eine Welt, damit wir den Menschen in Tigray helfen können!
Jugend Eine Welt-Spendenkonto:
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000
Kennwort: Nothilfe Tigray
Infos & Online spenden auf www.jugendeinewelt.at
Fotos: Salesianer und Don Bosco Schwestern in Adwa versorgen Flüchtlinge mit Brot @ SDB
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