„Alle gemeinsam müssen wir in unseren Planeten investieren, für eine grüne und lebenswerte Zukunft“, verweist Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt, auf das Motto des diesjährigen „Earth Day 2022“, der am 22. April begangen wird. Der „Tag der Erde“ setzt jährlich das Leitmotiv für vielfältige Aktionen zum breiten Thema Umwelt- und Klimaschutz – um ein Bewusstsein für einen umweltschonenden und nachhaltigen Lebensstil zu schaffen sowie die Umsetzung konkreter Maßnahmen dafür einzufordern. „Der jüngste IPCC-Bericht der UNO zum Klimawandel macht es deutlich: jetzt ist es höchste Zeit zum Handeln“, so Heiserer. Und jeder muss dazu seinen Beitrag leisten: Regierungen, Industrie, Unternehmen, Institutionen und Organisationen wie auch jeder Einzelne.
„Wir tätigen bereits seit langem nachhaltige Investitionen mit Blick auf den Umweltschutz“, erklärt Reinhard Heiserer. Als Organisation, die sich seit nunmehr 25 Jahre unter dem Motto „Bildung überwindet Armut“ besonders für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit einsetzt, sei es eine Selbstverständlichkeit, dass man auch ein Auge darauf habe, jungen Menschen neben allen sozialen Aspekten auch einen intakten Lebensraum zu erhalten. Ganz konkret werden deshalb etwa Projekte in den Einrichtungen der Jugend Eine Welt-PartnerInnen unterstützt, die Themen wie Abfallvermeidung, Wiederaufforstung oder die Umrüstung auf erneuerbare Energie zum Ziel haben.
Solarenergie für Don Bosco Zentren in Indien
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung von Sonnenenergie. Im weit verzweigten Don Bosco-Netzwerk Indiens, das praktisch in jedem Bundesstaat mit Sozial-, Schul- und Ausbildungszentren für Kinder und Jugendliche vertreten ist, wurde beispielsweise bereits vor einigen Jahren damit begonnen, auf Gebäudedächern oder ungenützten Freiflächen Solaranlagen zu installieren. Das bringt nicht nur eine sichere Stromversorgung, sondern entlastet zudem das Budget und hilft, für die Umwelt schädliche Emissionen zu vermeiden. Heiserer: „Die Nachfrage ist enorm, aktuell sind wir dabei, die Finanzierung für weitere Photovoltaikanlagen in neun Don Bosco-Einrichtungen im südlichen Bundessaat Tamil Nadu auf die Beine zu stellen.“ Zudem werden hier auch gleich Systeme zum Auffangen von Regenwasser errichtet – ein wichtiger Beitrag für eine sichere Wasserversorgung in den bereits sehr trockenen Regionen Südindiens.
Im Rahmen des weltweiten Umweltnetzwerkes „Don Bosco Green Alliance“, dem auch Jugend Eine Welt angehört, haben sich die Jugend Eine Welt-ProjektpartnerInnen – die teils seit über 20 Jahren mit der österreichischen Entwicklungsorganisation zusammenarbeiten – überhaupt ein ambitioniertes Ziel gesteckt: Bis zum Jahr 2032 sollen weltweit alle Don Bosco Einrichtungen – Schulen, Uni-Campusse, Lehrwerkstätten, Heime etc. – „ökologisch“ und energieeffizienter betrieben werden. Der Energiebedarf soll möglichst aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden, abgestellt auf die jeweiligen regionalen Gegebenheiten (Solar, Wind etc.). Diesem ehrgeizigen Plan, so Heiserer, fühlt sich auch Jugend Eine Welt verpflichtet und unterstützt nach Verfügbarkeit der finanziellen Mittel weltweit entsprechende Maßnahmen.
Investition in die Ausbildung
„Für eine nachhaltige Entwicklung beim Umwelt- und Klimaschutz spielt Bildung und Ausbildung natürlich ebenso eine zentrale Rolle“, verweist Heiserer auf einen weiteren Aspekt in Sachen Energiewende. Denn Jugend Eine Welt investiert nicht nur in eine technische Umrüstung, sondern auch in den „Faktor Mensch“. So werden etwa bei der Installation der Anlagen im indischen Tamil Nadu junge Menschen mitarbeiten, die zuvor einen der in den Ausbildungszentren angebotenen Solartechnik-Kurse abgeschlossen haben: „In ausgewählten Einrichtungen bilden wir bereits SolartechnikerInnen aus und decken somit teilweise den Bedarf nach Fachkräften ab. Während vielerorts nur auf eine Errichtung kleiner Solaranlagen fokussiert wird, leisten wir damit einen wichtigen Beitrag dazu, dass solche Anlagen langfristig gewartet und wenn notwendig repariert werden.“
Vorbild für die Solartechnik-Kurse in Indien war unter anderem die von Jugend Eine Welt initiierten und bereits erfolgreich umgesetzten Solar-Ausbildungsprogramme in den afrikanischen Ländern Äthiopien und Uganda, welche auch von der ADA (der Agentur der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit) mitfinanziert wurden. Heiserer: „Überall braucht es informiertes und gut geschultes Personal, nur damit werden wir tatsächlich die Wende weg von den fossilen hin zum Einsatz alternativer Energieträger schaffen.“
Weiter Infos über die Solarprogramme von Jugend Eine Welt hier und hier.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.