25 Jahre im Einsatz für die Kinder unserer Welt. Jugend Eine Welt, im letzten Vierteljahrhundert zu einer der wichtigsten österreichischen Hilfsorganisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit avanciert, feierte am vergangenen Freitag mit einem Festakt in Wien ihr Jubiläum. Unter den rund 250 Gästen waren zahlreiche langjährige Projektpartner aus aller Welt sowie Freunde, Förderer, Geber und Stiftungsvertreter.
„Bildung überwindet Armut“
Fast auf den Tag genau vor 25 Jahren, am 28. Juni 1997, gründete Reinhard Heiserer, gemeinsam mit einer Gruppe Gleichgesinnter, den Verein Jugend Eine Welt. 2022 ist die in Wien ansässige Hilfsorganisation aus Österreichs Entwicklungszusammenarbeit nicht mehr wegzudenken. Unter dem Leitsatz „Bildung überwindet Armut“ haben in den vergangenen 25 Jahren viele engagierte Menschen dazu beigetragen, die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien, insbesondere in Ländern des Globalen Südens, zu verbessern. „Der Antrieb, sich weltweit für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, sie aus Risikosituationen zu befreien, sie auf ihrem Weg zu begleiten, ihnen ein Zuhause und die Chance auf schulische Bildung bzw. berufliche Ausbildung zu geben, eint alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit der Gründung“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt.
Projektpartner gaben spannende Einblicke
Rund 250 Gäste feierten mit Jugend eine Welt am vergangenen Freitag das 25-jährige Jubiläum. Durch den Festakt in der Tschaunerbühne in Wien-Ottakring führte Chris Lohner. Die langjährige Moderatorin, Schauspielerin, Autorin und nicht zuletzt aufgrund ihrer Stimme eine der bekanntesten Frauen Österreichs, ist seit September 2021 ehrenamtliche Botschafterin von Jugend Eine Welt.
Zahlreiche Projektpartner aus dem weltumspannenden Don Bosco-Netzwerk, die extra zum Jubiläum nach Wien anreisten, gaben spannende Einblicke in ihre Tätigkeit. U.a. berichteten Pater Noel Maddhichetty, SDB, bis vor Kurzem Direktor des „BoscoNet“, der in New Dehli ansässigen Koordinationsstelle für sämtliche Hilfsprogramme und Projekte der über 354 Don-Bosco-Einrichtungen in Südasien, Schwester Sarah Garcia, FMA, die von den Philippinen stammende Leiterin des Menschenrechtsbüros der Don Bosco Schwestern in Genf, das einen Sonderberaterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen hat, Bruder John Ngigi Njuguna, SDB, Vize-Direktor von Don Bosco Tech Africa (Koordinierungsstelle von 110 Berufsausbildungszentren für Jugendliche in 34 afrikanischen Ländern), Pater Ubaldino Andrade Herandez, SDB, aktuell im Flüchtlingslager Palabek/Uganda tätig, Pater Marco Paredes, SDB, Mitbegründer von „Chicos de la Calle“, einem großen Straßenkinderprojekt in Ecuador, Pater Luciano Bellini Fedozzi, SDB, u.a. Gründungsrektor der Universidad Politéchnica Salesiana (UPS) in Ecuador, Bruder Walter Thyrniang, SDB, derzeit in Sambia im Einsatz, Sr. Brygida Zurawska, FMA, kümmert sich aktuell in Polen um Flüchtlinge aus der Ukraine, Pater Maximus Okoro, SDB, Leiter des Planungs- und Entwicklungsbüros (PDO) der Salesianer für Nigeria, und Pater Krzysztof Nizniak, SDB, Leiter des Planungs- und Entwicklungsbüros (PDO) der Salesianer für die neu gegründete Provinz AOS (Togo, Ghana, Elfenbeinküste, Liberia und Sierra Leone), von ihrer wichtigen Arbeit vor Ort. „Die Generalleitung der Don Bosco Schwestern ist sehr dankbar für die Arbeit und Unterstützung unserer weltweiten Projekte durch Jugend Eine Welt - seien es konkrete Projektförderungen oder auch Angebote zur raschen humanitären Hilfe, wie jetzt in der Ukraine“, bedankte sich Schwester Ena Veralís Bolaños, FMA, Generalökonomin aus dem Generalat in Rom. „Dank der seit vielen Jahren bestehenden Hilfe von Jugend Eine Welt war es uns möglich, in den Schutzzentren der Salesianer in 72 Städten in ganz Indien rund 200.000 Straßenkinder zu betreuen und ihnen Schulunterricht zu ermöglichen“, ergänzte Pater Noel Maddhichetty, SDB, einer der langjährigen Projektpartner und damit auch Botschafter der Arbeit, die Jugend Eine Welt seit 25 Jahren für die Don Bosco Bewegung im Bereich Entwicklungszusammenarbeit leistet.
Bildung als Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung
Den Stellenwert von Bildung als Zukunftssicherung untermauerte Univ.-Prof. Mag Dr. Wolfgang Lutz in seiner Keynote-Speech. Der Gründungsdirektor des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse aus seinem Dossier, das 2021 von der Yidan Prize Foundation in Zusammenarbeit mit dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital in Auftrag gegeben und als deutschsprachige Ausgabe von Jugend Eine Welt in Österreich publiziert wurde. „Von allen möglichen Investitionen (von Zeit, Geld und Energie) ist die Investition in Bildung vom frühesten Alter an die beste in Hinblick auf das zukünftige Wohlergehen der einzelnen Menschen und aller Gesellschaften weltweit“, unterstrich Lutz. Gemäß dem Direktor des Instituts für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hilft Bildung u.a. gegen Armut und Hunger, führt zu besserer Gesundheit und einem längeren Leben, zu einer besseren Anpassung an den bereits unvermeidbaren Klimawandel sowie zu mehr Einsicht, Voraussicht und Umsicht für nachhaltige Entwicklung. Bildung entscheidet demnach über die Zukunft der Menschheit. „Das ist für Jugend Eine Welt Bestätigung und Auftrag zugleich“, so Heiserer.
Musikalisch begleitet wurde der Festakt durch einen Beitrag von Pater Marco Paredes, SDB. Der Experte in Kinderrechtsfragen, oft als „Urgestein“ der Don Bosco-Hilfe für Straßenkinder in Ecuador bezeichnet, präsentierte mit seiner Ziehharmonika sein - über die Grenzen Ecuadors hinaus - bekanntes „Lied der Straßenkinder“. Nachdem für die Projektpartner am Samstag u.a. ein Besuch des Stift Melk auf dem Programm stand, bildete ein Festgottesdienst am Sonntag-Vormittag, in der Pfarre Unter St. Veit, zelebriert von Pater Josef Szigeti, SDB, den Schlusspunkt der 25-Jahr-Feierlichkeiten.
Über 3.000 Projekte im Globalen Süden
Die Bilanz von Jugend Eine Welt in den vergangenen 25 Jahren kann sich sehen lassen. Über 3.000 unterschiedliche Projekte (Schulen, Universitäten, Berufsbildungseinrichtungen, Sozialzentren, Heime für Straßenkinder) und Programme (für Mädchen und Frauen sowie zur nachhaltigen Armutsbekämpfung bzw. Umweltinitiativen) in vielen Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, dem Nahen Osten und Osteuropa wurden umgesetzt, unterstützt, weitergetragen oder weiterentwickelt. Bei der Projektauswahl liegt besonderes Augenmerk auf der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs), der „nachhaltigen Entwicklungsziele“ der United Nations. Folgenden vier Ziele stehen besonders im Fokus: Armut beenden, Kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen sowie hochwertige Bildung für alle Menschen.
Humanitäre Hilfe und Freiwilligeneinsätze
Darüber hinaus leistete Österreichs Hilfsorganisation seit 1997 humanitäre Hilfe nach Naturkatastrophen, bei Hungersnöten oder kriegerischen Konflikten, etwa bei den großen Erdbebenkatastrophen in Pakistan, Haiti, Nepal, Ecuador, beim Ebola-Ausbruch in Sierra Leone, den Hungerkrisen im Südsudan und Äthiopien, während der Corona-Pandemie oder aktuell in der Ukraine. Nach der Soforthilfe wurden die betroffenen Menschen oft jahrelang beim Wiederaufbau unterstützt. Jugend Eine Welt gehört unter anderem zu jenen zehn bei der Austrian Development Agency (ADA) akkreditierten österreichische Hilfsorganisationen, die auch mit öffentlichen Förderungen humanitäre Hilfe vor Ort umsetzen.
Freiwilligeneinsätze
Jungen Erwachsenen aus Österreich die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen eines Freiwilligeneinsatzes in einem der weltweiten Bildungs- und Sozialprojekte mitzuarbeiten, zählte ebenso zu den Gründungsideen von Jugend Eine Welt. Dieses Vorhaben wurde von Anbeginn erfolgreich umgesetzt: Rund 800 VolontärInnen waren in den vergangenen 25 Jahren bereits im Einsatz. Mit dem vor fünf Jahren gestarteten „Senior Experts Programm“ für Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung wurde das Angebot für Freiwilligeneinsätze praktisch auf alle Altersgruppen ausgeweitet. Viele der VolontärInnen bleiben Jugend Eine Welt auch nach ihrer Rückkehr verbunden und engagieren sich etwa ehrenamtlich im Jugend Eine Welt-Bildungsteam, das beispielsweise im Rahmen von Schulworkshops hierzulande wichtige Aufklärungsarbeit zu Themen wie Kinderrechte, Kinderarbeit stoppen oder fairer Handel leistet. Freiwillige Helfer unterstützten auch immer wieder die verschiedenen von Jugend Eine Welt in Österreich initiierten Kampagnen und Aktionen, wie etwa den „Tag der Straßenkinder“. „Wir sind stolz auf die vergangenen 25 Jahre. Ein großer Dank geht dabei an unsere Freunde, Förderer, Geber und Stiftungsvertreter, die unsere Arbeit tatkräftig unterstützen. Don Bosco hat gesagt: Du musst tun was möglich ist. Das heißt, nicht nur ein Bisschen, sondern bis an die Grenzen der Verwegenheit. Wir wollen aber nicht nur zurück, sondern auch nach vorne blicken. Es gibt noch unzählige wichtige Projekte, die umgesetzt werden müssen. Wir haben also noch viel zu tun! Jede Spende ist ein Auftrag, dass wir uns vor Ort einsetzen und für Veränderung sorgen, die in „EINE WELT“ münden“, so Heiserer abschließend.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000
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