„In sehr vielen Ländern des Globalen Südens haben Kinder aufgrund ihrer sozialen Situation keine oder nur sehr begrenzte Chancen auf Bildung. Beispielsweise, weil sie aus armen Familien stammen, die sich den Schulbesuch ihrer Kinder nicht leisten können bzw. auf ihre Mitarbeit oder ihren Zuverdienst angewiesen sind. Oder weil sie als Waisen-, Flüchtlings- oder Straßenkinder auf sich allein gestellt und aus dem formellen Bildungssystem herausgefallen sind. Unser Ziel muss es sein, jedem Kind eine qualitätsvolle Schulbildung zu ermöglichen. Jedes Kind hat ein Recht darauf!“, erinnert Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte am 20. November.
SDG 4 als Richtschnur für Entwicklungszusammenarbeit
Dieser wurde 1989, im Zuge der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention, ins Leben gerufen, und mahnt, dass jedem Kind – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status – universelle Rechte zustehen. Heiserer verweist im Zuge dessen auf das SDG 4 „Hochwertige Bildung“. Dieses vierte nachhaltige Entwicklungsziel ist eine wichtige Richtschnur in der Entwicklungszusammenarbeit der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt und besagt, dass bis zum Jahr 2030 inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleistet und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle gefördert werden soll. „Das SDG 4 wurde 2015 mit 16 anderen SDGs/Sustainable Development Goals bzw. der „Agenda 2030“ beschlossen. Jede und jeder Einzelne ist seitdem aufgerufen, an der Verwirklichung der Weltziele mitzuwirken, damit künftige Generationen in einer friedlichen Welt ohne Armut, Hunger und Umweltzerstörung aufwachsen können.“
Globaler Süden: Faktor Bildung entscheidet über Zukunft
Laut Heiserer hänge die Umsetzung der Vision einer gerechteren und zukunftsfähigen Welt in der Realität auch entscheidend von der Verwirklichung der Kinderrechte ab. Gemäß einer Studie von UNICEF werden im Jahr 2030 – sollte sich die bisherige Entwicklung fortsetzen - weltweit noch immer 225 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren nicht zur Schule gehen. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen in Krisensituationen, in etwa nach einer Naturkatastrophe oder nach Kriegen, der Bildungseinrichtung fernbleiben, mehr als doppelt so hoch als wie bei Buben. Dabei dient der Faktor Bildung im Globalen Süden auch als entscheidender Schutz für Mädchen. Studien belegen, dass nur ein einziges Jahr auf einer weiterführenden Schule die Wahrscheinlichkeit einer Zwangsheirat um fünf Prozentpunkte oder mehr verringert.
Bildung hat Auswirkung auf Kinderanzahl
Gleichzeitig verdeutlichen die Forschungsergebnisse von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Lutz im Dossier „Bildung: Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung weltweit“ (von der Yidan Prize Foundation in Zusammenarbeit mit dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital in Auftrag gegeben und als deutschsprachige Ausgabe von Jugend Eine Welt in Österreich publiziert), dass eine höhere Bildung bei Frauen Auswirkungen auf die Anzahl der Kinder hat. So bekommen Nigerias Frauen ohne jegliche Bildung im Durchschnitt 6,7 Kinder. Diese Tatsache erschwere laut Lutz den Familien u.a. ausreichend in die Bildung ihrer Sprösslinge zu investieren. Frauen mit besserer Ausbildung haben gemäß der Studie hingegen weniger als drei Kinder.
Schlüssel zu einem guten Leben
„Die Bildungsangebote, die wir gemeinsam mit unseren langjährigen ProjektpartnerInnen vor Ort umsetzen, geben benachteiligten Kindern einen Schlüssel in die Hand, der die Türe zu einem guten Leben aufsperrt. Auf Basis der ihnen vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten können sie später einen Beruf erlernen, der ihre Existenz sichert und ihnen ein Leben in Würde ermöglicht“, erklärt Heiserer. „Nehmen wir daher den Internationalen Tag der Kinderrechte als Anlass, um Bewusstsein zu schaffen. Bitte helfen Sie weiterhin und ermöglichen Sie den Kindern und Jugendlichen eine für sie und die gesamte Gesellschaft wichtige Schul- und Berufsausbildung. Alle jungen Menschen haben eine Chance verdient!“, so der Mitgründer von Jugend Eine Welt abschließend.
Bildung ermöglicht Chancen! MIt Ihrer Spende geben Sie Kindern im Globalen Süden die Möglichkeit, eine hochwertige Schulbildung zu erhalten!
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