„Bildung ist die stärkste Waffe im Kampf gegen Armut und Kinderausbeutung. Nur mit einer qualitätsvollen Schulbildung ist ein späteres Leben in Würde möglich. Ganz nach unserem Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“. Davon habe ich mich zuletzt wieder bei unseren Projektpartnern vor Ort in Sierra Leone überzeugen können“, erzählt Reinhard Heiserer. Der Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt besuchte in der vergangenen Woche auf seiner Projektreise nach West Afrika u.a. das von Jugend Eine Welt unterstützte Herzensprojekt „Don Bosco Fambul“ in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone. „Hunderte Kinder, die unschuldig in Not geraten sind, bekommen dort ein Zuhause, eine tägliche Mahlzeit sowie eine Schul- und Berufsausbildung und eben die Chance auf eine bessere Zukunft.“
Täglicher Kampf ums Überleben
„Fambul“, das ist Kreol und heißt „Familie“. Für die Kinder und Jugendlichen sind die MitarbeiterInnen des von Jugend Eine Welt unterstützten Don Bosco-Zentrums in Freetown/Sierra Leone genau das. Viele der Kinder im 8,5 Millionen EinwohnerInnen zählenden Staat an der Küste Westafrikas haben durch die Ebola-Epidemie ihre Eltern verloren. Andere sind vor Missbrauch und Gewalt in ihren Familien geflohen. „Nicht wenige wurden schon in jungen Jahren als Arbeitssklaven verkauft und sind ihren „Besitzern“ entkommen“, erzählt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
So unterschiedlich die Geschichten der Kinder auch sind, sie enden alle an einem Ort: in den Straßen der Elendsviertel von Freetown. Hier sind die Häuser Hütten aus rostigem Wellblech. Die Dächer werden mit Plastikplanen abgedeckt und durch alte Autoreifen beschwert. Es gibt kaum befestigte Straßen, dafür unzählige lehmige Trampelpfade zwischen den Hütten hindurch und hunderte streunende Hunde. Überall auf den Wegen liegt Müll. Auch das Ufer des angrenzenden Atlantiks ist stellenweise völlig verdreckt. Keine der Hütten hat fließendes Wasser, Strom oder sanitäre Anlagen. Wer sich hier als Kind allein durchschlagen muss, der kämpft täglich ums Überleben.
Kinder auf der Straße
„Das Leben auf der Straße bedeutet Gewalt, Gesetzlosigkeit, Alkohol, Drogenmissbrauch, sexuelle Übergriffe. Die Straße ist kein Ort für ein Kind“, weiß Piotr Wojnarowski. Der Salesianer ist seit kurzem der neue Leiter von „Don Bosco Fambul“ und tauschte sich mit Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Heiserer vor Ort aus. Die Street-Worker von „Don Bosco Fambul“ durchstreifen abends die Straßen der Armenviertel, sprechen mit obdachlosen Kindern, bieten ihnen Hilfe an und laden sie ein, die Nacht im Don Bosco-Zentrum zu verbringen. „Manchmal fährt das Team auch mit dem eigenen „Don Bosco Mobil“, einem umgebauten Linienbus, durch die Stadt, verteilt Medikamente an kranke Kinder und Jugendliche und nimmt jene auf, die nirgendwo hinkönnen. Nicht jedes Kind möchte auf Anhieb mit“, schildert Wojnarowski. Denn bei „Don Bosco Fambul“ gibt es Regeln, eine feste Tagesstruktur, das ist für viele, die bereits Jahre auf der Straße zugebracht haben, erst einmal schwer.
Chancen für Mädchen
Gerade Mädchen sind auf Freetowns Straßen besonders gefährdet und häufig sexueller Ausbeutung ausgesetzt. „Ohne Bildung haben diese Mädchen keine andere Möglichkeit, um an Geld zu kommen. Und ohne Geld haben sie keine Möglichkeit, an Bildung zu kommen. Sie sind gefangen in einem Teufelskreis“, so Heiserer. Viele der Mädchen werden jung schwanger. Die fehlende Verhütung macht auch Krankheiten zu einem großen Problem. In Sierra Leone gibt es kein funktionierendes Gesundheitswesen. Wer zum Arzt geht, muss jede Behandlung bar bezahlen. Ohne Geld werden die Kinder und Jugendlichen wieder vor die Tür gesetzt. Um den Straßenmädchen in Freetown zu helfen, gibt es bei „Don Bosco Fambul“ ein Wohnheim und ein gut ausgebautes Ausbildungsprogramm für ehemalige Kinderprostituierte namens „Hope Plus“. Dort werden sie medizinisch versorgt, psychologisch betreut und intensiv begleitet auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Sie können einen Schulabschluss und eine Lehre absolvieren und sich folglich eine Zukunft abseits von Armut und Ausbeutung aufbauen.
Bildung für rund 2.000 Kinder
Heute zählt „Don Bosco Fambul“ zu den wichtigsten Ausbildungsstätten für ausgegrenzte Kinder und Jugendliche in Sierra Leone. Über 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kümmern sich unter anderem um die Bildung von rund 2.000 Kindern und Jugendlichen. Neben Lehrberufen gibt es auch Grundschulklassen. Oft betreut das Team die Kinder durch die gesamte Schullaufbahn hindurch und unterstützt sie auch danach noch bei der Jobsuche. „Ein Zuhause finden, Essen finden, eine Schule, eine Berufsausbildung – das ist der einzige Weg, dieser Sklaverei zu entkommen. Bitte helfen Sie diesen unschuldigen Kindern und ermöglichen Sie ihnen mir Ihrer Spende ein späteres Leben in Würde“, bittet Heiserer abschließend.
Detaillierte Informationen zu "Don Bosco Fambul" in Sierra Leone finden Sie hier.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.