Akono wird bald neun Jahre alt und besucht die Don Bosco-Grundschule in Malawi. Der aufgeweckte Bub ist besonders fleißig, er möchte später einmal Lehrer werden. Doch leider besucht Akono die Schule sehr unregelmäßig. Oft fällt der Unterricht aus. Denn es gibt nicht genug Klassenräume für alle Kinder. Während der Regen- oder Winterzeit findet daher ein Wechselunterricht statt, damit die Kinder geschützt in den zu wenigen Räumen oder Zelten unterrichtet werden können. Diese Unregelmäßigkeit führt dazu, dass Akonos Vater seinen Sohn gerne zur Arbeit mitnimmt. Er verdient sein Geld als Tagelöhner auf einer großen Tabakplantage. „Du musst arbeiten! Komm mit mir! In der Schule ist ohnehin kein Platz für dich und wir brauchen dringend das Geld“, hört Akono oft seinen Vater sagen. Er muss dafür kämpfen, in die Schule zu gehen. Denn seine Eltern sehen ihn als wichtige Arbeitskraft, die zum Überleben der Familie beitragen soll. Durch seine tagtägliche Hilfe bei der harten Feldarbeit verliert Akono jedoch früh die Chance auf Bildung und damit auf eine bessere Zukunft ohne Armut.
Malawi als Beispiel
„Akono ist ein plakatives Beispiel für die aktuelle Situation von Schulkindern in Malawi. Das ostafrikanische Land ist eines der am wenigsten entwickelten der Welt. Jeder zweite Malawier befindet sich unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Der kleine Binnenstaat ist zwar im Vergleich zu anderen Ländern in der Region sicher und politisch stabil, steht aber vor großen Herausforderungen“, erklärt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. 80 Prozent der gut 17,5 Mio. EinwohnerInnen leben in Malawi von der Landwirtschaft. Doch der Klimawandel hinterlässt seine Spuren. Auf unerträgliche Hitzeperioden folgen immer öfter sintflutartige Regenfälle. Jedes Jahr fallen die Ernten schlechter aus. Die Menschen verlieren ihr Einkommen und somit ihre Lebensgrundlage. Darüber hinaus bildet auch Kinderarbeit ein großes Problem. „Schon die jüngsten Familienmitglieder müssen vor allem im Bereich der Landwirtschaft und dort besonders auf Tabakfeldern mitarbeiten, wo die Gifte des Nikotins und der Pestizide ihre Gesundheit nachhaltig zerstören. Viele Kinder können dadurch keine Schule besuchen“, skizziert Heiserer die aktuelle Situation in Malawi.
29 Klassenzimmer für 5.500 SchülerInnen
Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt unterstützt seit über 26 Jahren Schul- und Berufsausbildungsprojekte im Globalen Süden. Die Tsabango-Grundschule in Malawi ist vor kurzem neu dazugekommen. Für rund 5.500 SchülerInnen stehen derzeit nur 29 Klassenzimmer zur Verfügung. Darüber hinaus mangelt es an Lehrpersonal. Eine Lehrkraft unterrichtet durchschnittlich 80 SchülerInnen pro Klasse. „Für uns ÖsterreicherInnen sind solche Umstände unvorstellbar. Die Kinder und Jugendlichen müssen dicht gedrängt auf dem harten Boden sitzen, es gibt weder Tische noch Sessel. Den SchülerInnen macht dies nichts aus. Sie sind froh, dass sie überhaupt in die Schule gehen und lernen dürfen“, gibt Heiserer Einblicke in den Schulalltag. Doch die fehlenden Klassenräume sind ein großes Problem. Nicht alle Schulkinder haben einen geschützten Raum zum Lernen. Viele von ihnen sind während des Unterrichtsjahres Hitze, Regen und im Winter sehr kalten Temperaturen ausgeliefert. „Uns fehlt einfach das Geld, damit alle Kinder qualitativ und ganzjährig unterrichtet werden können“, erzählt Joseph Nyondo, Jugend Eine Welt-Projektpartner in Malawi, bei seinem Besuch in Wien.
Bildung als Chance der Armut zu entkommen
Vor allem in der Regenzeit wird ein Wechselunterricht eingeführt. Kinder ohne festen Klassenraum werden dadurch entweder am Morgen oder am Nachmittag regengeschützt unterrichtet. Das bedeutet aber auch für viele Schülerinnen und Schüler verkürzte Schultage und weniger Unterricht. Oftmals fallen Schultage auch ganz aus. Dies endet häufig damit, dass Kinder tagelang dem Unterricht fernbleiben und auch danach nicht mehr zurückkehren. „Oft erkennen ihre Eltern den langfristigen Mehrwert einer guten Schulbildung nicht. Darüber hinaus brauchen Sie eigentlich ihre Kinder, damit diese – wenn auch vollkommen unterbezahlt – als Arbeitskraft zum geringen Familieneinkommen beitragen. Aus diesem Grund schlittern schnell schon die Jüngsten in die Einbahnstraße Kinderarbeit. Doch ohne Bildung verpassen sie die Chance, dem Teufelskreis Armut je zu entkommen“, so Nyondo.
Bildung überwindet Armut
Gemeinsam mit Projektpartnern vor Ort unterstützt Jugend Eine Welt – ganz nach dem eigenen Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ - den Ausbau der Tsabango-Grundschule. „Dieses Projekt ist nur ein Beispiel unserer vielen Bildungsprogramme im Globalen Süden. Nur eine qualitätsvolle Schulausbildung kann Zukunftsperspektiven schaffen. Der UNESCO Welttag der Alphabetisierung am 8. September erinnert in erster Linie an das SDG 4 – Hochwertige Bildung. Dieses vierte nachhaltige Entwicklungsziel ist eine wichtige Richtschnur in der Entwicklungszusammenarbeit von Jugend Eine Welt und besagt: Inklusive, gleichberechtigte, hochwertige und qualitätsvolle Bildung soll gewährleistet und Möglichkeiten für lebenslanges Lernen gefördert werden“, so Heiserer. „Daher meine große Bitte: Unterstützen Sie Jugend Eine Welt und ermöglichen Sie mit Ihrem Beitrag benachteiligten Kinder, wie jenen der Tsabango-Grundschule in Malawi, eine für sie und die gesamte Gesellschaft wichtige Schul- und Berufsausbildung. Alle jungen Menschen – auch in Krisengebieten - haben die Chance auf Bildung, und damit später auf ein Leben in Würde, verdient!“
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.