„Moderne Sklaverei in Form von Zwangsarbeit ist heute noch immer existent“, betont Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, im Vorfeld des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei am 25. März. Laut eines Berichts der Internationalen Arbeitsorganisation (AIO) werden weltweit fast 50 Millionen Menschen in moderner Sklaverei gehalten. Darunter befinden sich 3,3 Millionen Kinder, die in der verarbeitenden Industrie, aber auch in der Landwirtschaft sowie in privaten Haushalten zur Arbeit gezwungen werden. „Die inoffiziellen Zahlen sind allerdings viel höher, denn viele Kinder sind für die Öffentlichkeit gar nicht sichtbar. Sie müssen in Hinterhöfen oder privaten Haushalten versteckt ihre Arbeit verrichten. Nur effektive und starke gesetzliche Vorgaben können diese menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse und Kinderarbeit stoppen“, fordert Heiserer erneut ein starkes europäisches Lieferkettengesetz.
Arbeitenden Kindern wird ihre Kindheit gestohlen
„Sei es in engen Mienen, auf ungesicherten Baustellen, auf Obst- bzw. Kaffeeplantagen, in versteckten Fabriken, im Umgang mit gefährlichen Chemikalien oder als Opfer von Zwangsprostitution. Vielen Kindern wird ihre Kindheit auch heute noch tagtäglich regelrecht gestohlen“, erinnert Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. Die österreichische Entwicklungsorganisation engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 1997 für benachteiligte Kinder und Jugendliche im Globalen Süden. Gemeinsam mit langjährigen und verlässlichen ProjektpartnerInnen vor Ort unterstützt Jugend Eine Welt qualitätsvolle Schul- und Berufsausbildungsprogramme sowie Initiativen gegen Kinderarbeit – eine Form der modernen Sklaverei.
Jugend Eine Welt hilft vor Ort
„Um das Problem Kinderarbeit bzw. seine wichtigsten Ursachen in den Griff zu bekommen, braucht es Hilfe vor Ort“, erklärt Heiserer. Zahlreiche von Jugend Eine Welt geförderte Don Bosco-Projekte geben daher arbeitenden Kindern und Jugendlichen die Chance, aus dem Teufelskreis Kinderarbeit auszusteigen: Durch den Zugang zu Bildung und Ausbildung, aber auch durch die fürsorgliche Begleitung der Jugendlichen bei ihren ersten Schritten in ein Berufsleben ohne Ausbeutung. „Auf diese Weise erhalten die jungen Menschen die Möglichkeit auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut. Denn Bildung überwindet Armut!“, so der Jugend Eine Welt-Geschäftsführer weiter.
Starkes europäisches Lieferkettengesetz nötig
Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei am 25. März und der noch heute vorherrschenden modernen Sklaverei, erneuert Heiserer die Forderung nach einem starken europäischen Liefergesetz. „Im morgendlichen Kaffee, in der Tasse Kakao, im Glas Orangensaft, in der Schokolade, im Wohnzimmerteppich, im Smartphone oder in Nüssen steckt oftmals ausbeuterische Kinderarbeit“, erinnert Heiserer. „Bei vielen im heimischen Handel erhältlichen Produkten wissen KonsumentInnen nach wie vor nicht, unter welchen Umständen diese in ihrem jeweiligen Herkunftsland produziert, oder unter welchen Arbeitsbedingungen die Rohstoffe hierfür geerntet bzw. abgebaut wurden.“ Ein starkes Lieferkettengesetz diene laut Heiserer somit auch als konkrete Möglichkeit, Kindersklaverei zurückzudrängen. Heiserer nimmt neben den einzelnen Nationalstaaten daher auch die Wirtschaft in die Pflicht. „Unternehmen müssen sich nicht nur freiwillig an Sozial- und Ethikstandards halten, sondern sie müssen auch mit einem entsprechenden Gesetz in die Pflicht genommen werden.Nur, wenn die Wirtschaft dazu verpflichtet wird, eine faire Produktion entlang der weltweiten Lieferketten zu garantieren, können sich KonsumentInnen darauf verlassen, dass weder in der Schokolade noch im Kleidungsstück ausbeuterische Arbeit steckt“, schließt Heiserer.
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