„Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche. Verheerende Katastrophen nehmen als Folge des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu. Sie sind ein Zeichen, dass wir unsere EINE Welt, auf der wir leben, schützen müssen und ein Umdenken stattfinden muss“, erinnert Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, anlässlich des Earth Day 2023 am 22. April. „Hierbei geht es aber nicht nur um die Umwelt an sich, sondern um die „Mitwelt“, um das große Ganze. Nachfolgende Generationen sollen ebenfalls eine lebenswerte Welt vorfinden und nicht auf verbrannter Erde sitzen. Der immer früher stattfindende Welt-Erschöpfungstag – also jener Tag, an dem die Erde ihre natürlichen Ressourcen, die sich über ein Jahr wieder regenerieren können, verbraucht hat – ist ein deutliches Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann“, so Heiserer weiter.
Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt legt seit der Gründung im Jahr 1997 in ihrer Programm- & Projektarbeit großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Konkret werden Aspekte wie Abfallvermeidung, Wiederaufforstung, ökologischer Landbau oder die Umrüstung auf erneuerbare Energie unterstützt. Bei Schul- und Bildungsprojekten im Globalen Süden richtet sich der Fokus bewusst auch auf „grüne“ Themen – ganz nach dem Motto „Investiere in unseren Planeten“.
Weltweite Umweltbildung für einen intakten Lebensraum
Jugend Eine Welt, Teil des weltweiten Don Bosco-Netzwerkes, ermöglicht in 135 Ländern hunderttausenden jungen Menschen eine qualitative Berufsausbildung. „Das Augenmerk gilt dabei unter anderem nachhaltigen, grünen Jobs. Schulfächer wie Umweltbildung sind in den Grund- sowie weiterführenden Schulen bzw. in den Berufsbildungszentren essentielle pädagogische Grundpfeiler“, skizziert Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Heiserer. Zusätzlich werden lokale Aktivitäten und das Engagement, unsere EINE Welt zu schützen, in Einrichtungen wie „Green Clubs“ gefördert. „Ziel ist es Kinder und Jugendliche frühzeitig interaktiv für Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren. Gleichzeitig fungieren diese auch als Multiplikatoren, denn sie tragen die Themen zu ihren eigenen Familien und in die Dorfgemeinschaften weiter.“
Aktuell unterstützt Jugend Eine Welt Projekte zur Ökologisierung der Berufsausbildung in Indien, Äthiopien, Uganda, Ecuador, Peru, Bolivien und Ruanda. "Greening TVET", so der Titel des Konzepts im Bereich ökolishcer Berufsausbildung, ist Kernstück der letzten zwei und des aktuellen Rahmenprogramms, das Jugend Eine Welt mit Kofinanzierung durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit seit 2005 in den ostafrikanischen Ländern Äthiopien, Uganda, Ruanda umsetzt. Ergänzend ermöglichen in Subsahara Afrika neu geschaffene „Centers of Excellence“ u.a. Ausbildung und Innovation im Bereich erneuerbarer Energie. Beispielsweise konnte so zwischen 2015 und 2022 erstmals die Ausbildung von SolartechnikerInnen in den Ausbildungszentren in Äthiopien und Uganda eingeführt werden.
Back To Nature
Darüber hinaus fördert Jugend Eine Welt in Asien und Afrika Aktivitäten zur nachhaltigen Landwirtschaft. Unter dem Programmtitel „Back To Nature“ entwickelt die österreichische Hilfsorganisation, gemeinsam mit lokalen PartnerInnen, in Indien, Nepal, Sierra Leone, Uganda sowie auf den Philippinen, nachhaltige Initiativen. Das Ziel: Aufklärungsarbeit und Förderung von ökologischem Landbau bzw. die Reduktion von für Natur und Mensch schädlichen Bewirtschaftungsformen. Die Programme enthalten ebenfalls Maßnahmen zur Schulung der Bevölkerung in puncto nachhaltiger Bewirtschaftung, Ernte, Viehhaltung sowie Verarbeitung und Vermarktung von selbst hergestellten Produkten. „Dadurch ergeben sich positive Effekte für den Umweltschutz und auch für die Menschen selbst. Sie bekommen die Möglichkeit eine nachhaltige Existenzgrundlage zu schaffen, um ein Leben in Würde führen zu können“, so Heiserer. „Gleichzeitig wird das Risiko, dass Kinder zur Arbeit gezwungen werden, um der Familie das finanzielle Überleben zu sichern, minimiert.“
Forderung nach starkem europäischen Liefergesetz
Der Jugend Eine Welt-Geschäftsführer erneuert im Zuge dessen seine langjährige Forderung nach einem starken europäischen Lieferkettengesetz. „Am Frühstückstisch stehen oft zahlreiche Produkte des täglichen Lebens, in denen missbräuchliche Kinderarbeit steckt. Ich denke hier zum Beispiel an den Orangensaft oder an Kakao, der in sieben Ländern durch ausbeuterische Kinderarbeit gewonnen wird. Oder an Palmöl, das in Schokoladencreme enthalten ist, und etwa in Malaysia, Indonesien und Sierra Leone unter ausbeuterischen Umständen von Kindern hergestellt wird“, so Heiserer. „Oft wissen wir gar nicht, welches Leid wir mit unserem Kaufverhalten unterstützen.“
Ein starkes Lieferkettengesetz diene somit auch als konkrete Möglichkeit, Kinderarbeit zurückzudrängen. „Unternehmen müssen sich nicht nur freiwillig an Sozial- und Ethikstandards halten, sondern sie müssen auch mit einem entsprechenden Gesetz in die Pflicht genommen werden. Nur, wenn die Wirtschaft dazu verpflichtet wird, eine faire Produktion entlang der weltweiten Lieferketten zu garantieren, können sich KonsumentInnen darauf verlassen, dass in den Produkten auf ihrem Frühstückstisch keine ausbeuterische Arbeit steckt“, schließt Heiserer.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
Weitere Informationen zum Thema "Produkte, in denen Kinderarbeit steckt" finden Sie HIER.
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