11 Fußballfelder pro Minute oder 4,1 Millionen Hektar pro Jahr. So viel Fläche an tropischem Regenwald wurde im vergangenen Jahr 2022 zerstört. Zu diesem Ergebnis gelangte eine aktuelle Analyse der in der US-Hauptstadt Washington DC ansässigen Nichtregierungsorganisation World Resources Institute (WRI) im Vorfeld des „Tag der Tropenwälder“ am 14. September. Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt unterstützt seit 26 Jahren Bildungs- und Sozialprogramme im Amazonas-Tiefland Ecuadors, zuletzt vermehrt jetzt auch Projekte zum Schutz und zur Wiederaufforstung des Regenwalds in Amazonien. Aktuell begleitet Jugend Eine Welt-Projektreferent Martin Schachner in Ecuador ein entsprechendes Projekt der langjährigen Partnerorganisation FEPP (Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio).
„Im Zentrum unserer aktuellen Förderansätze von Jugend Eine Welt steht die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern, mit dem Ziel, Projekte zum Waldschutz und Aufforstungsmaßnahmen zu entwickeln“, erzählt Jugend Eine Welt-Projektreferent Martin Schachner. „Es geht dabei um die Finanzierung von nachhaltigen Klimaschutzprojekten und um die Schaffung von alternativen Einnahmequellen für die indigenen Völker.“ Schachner, ausgebildeter Agrarökonom und seit fast 20 Jahren in der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit im Themenfeld ländliche Entwicklung und Schutz der natürlichen Ressourcen tätig, beriet im Zuge seiner Tätigkeit im Amazonas-Tiefland bereits unterschiedliche indigene Völker. „Viele gehen größtenteils noch ihrem Lebensstil wie vor hunderten Jahren nach. Sie ernähren sich vom Fischfang und der Jagd. Sie nutzen ihre Hausgärten für den Gemüseanbau oder sind landwirtschaftlich tätig“, so der gebürtige Kärntner.
Abholzung des Regenwalds hat Einfluss auf Indigene
Die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes, Erdölförderung und Bergbautätigkeiten sowie die Auswirkungen des Klimawandels haben jedoch einen negativen Einfluss auf das Leben der indigenen Völker im ecuadorianischen Amazonas-Tiefland. Bis heute gibt es noch unkontaktierte Völker, die weiterhin ohne Zugang zur westlichen Zivilisation im Regenwald, gemäß ihren Traditionen und basierend auf den natürlichen Ressourcen ihres Lebensraumes, leben. Die meisten indigenen Völker im ecuadorianischen Amazonas-Tiefland befinden sich aber derzeit in einem Veränderungsprozess zwischen ihrem traditionellen Lebensstil und der westlichen Zivilisation. Die Notwendigkeit, ein monetäres Einkommen zu erwirtschaften, um ihre Grundbedürfnisse abzudecken, erhöht auch den Druck auf den tropischen Regenwald. „Der Druck auf die natürlichen Ressourcen des Amazonas-Tieflands kommt vor allem von der Erdölwirtschaft, dem - vorwiegend illegalen – Bergbau, der Agrarindustrie (z.B. durch Ölpalmenplantagen), die Viehwirtschaft und illegale Abholzung“, erzählt Schachner. „Die indigenen Völker wollen auf der einen Seite ihren natürlichen Lebensraum, also „ihr Wohnzimmer“, schützen. Auf der anderen Seite wollen sie auch ihre Subsistenzwirtschaft weiterführen, sind aber durch das Vordringen der modernen Zivilisation immer mehr von der Erzielung monetärer Einnahmen, konkret vom Verkauf von Holz- und Nichtholzprodukten sowie der Land- und Viehwirtschaft abhängig.“
Jugend Eine Welt ermöglicht Programme zum Schutz des Regenwalds
Um diese nachhaltige, standortangepasste Lebensform der indigenen Völker in diesem Spannungsfeld zu stärken, entwickelt Jugend Eine Welt gemeinsam mit dem FEPP (Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio) Programme zur Erschließung von neuen Einnahmequellen. VertreterInnen der indigenen Völker sind in den Prozess immer partizipativ eingebunden. Ziel ist es Aufforstungsmaßnahmen sowie Projekte zum Schutz des Regenwaldes zu ermöglichen bzw. nachhaltige Wertschöpfungsketten (z.B. u.a. Kakao, Kaffee) zu bilden. „Nur ein intaktes Waldökosystem im Amazonas-Tiefland ist die Garantie, dass dieses weiterhin die grüne Lunge unseres Planeten bleibt sowie den wichtigen Lebensraum für indigene Völker, Pflanzen und Tiere bildet“, appelliert Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt und langjährige Fachkraft für Entwicklungszusammenarbeit in Ecuador. „Bitte unterstützen Sie uns bei unserer Arbeit. Denn unsere Tropenwälder spielen beim Klimaschutz eine besondere Rolle.“
Jugend Eine Welt unterstützt seit der Gründung im Jahr 1997 Sozial, Bildungs- und Umweltprojekte in Ecuador und blickt auf langjährige Partnerschaften mit verschiedenen Projektpartnern zurück.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
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