17,6 Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Zerstörte Häuser, getötete Familienmitglieder, Stromausfälle, mangelnde Versorgung mit Trinkwasser, stete Unsicherheit und Angst vor dem nächsten Raketenangriff. Die Lage der notleidenden Bevölkerung in der Ukraine ist nach wie vor schwer in Worte zu fassen. Am 24. Februar 2024 jährt sich der Kriegsbeginn in dem von Österreich nur 800 Kilometer entfernten Land zum zweiten Mal. Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt leistet seit dem Angriff Russlands wichtige Nothilfe für bedürftige Familien und ältere Personen – in der Ukraine, aber auch in den angrenzenden Ländern Polen, Slowakei, Rumänien und der Republik Moldau.
Wichtige Anlaufstelle für humanitäre Hilfe
„Wenn man abends ins Bett geht, weiß man nicht, ob man am nächsten Tag wieder aufwachen wird“, schildert Nataliya Vakulishyna, Projektpartnerin der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, ihren Alltag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Die Ordensschwester leitet die Gemeinschaft der Don Bosco Schwestern in Kiew – eine wichtige Anlaufstelle für humanitäre Hilfe. Seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren konnten – dank der Hilfe von Jugend Eine Welt – hunderte Familien in und rund um Kiew, sowie in den Städten Charkiw, Saporischschja, Sumy, Odessa und Cherson, mit Lebensmitteln, Feuerholz, Medikamenten bis zu Stromgeneratoren versorgt werden. „Der Bedarf und die Nachfrage ist groß. Wir helfen auch vielen Familien, die innerhalb der Ukraine aufgrund der Angriffe Russlands geflüchtet sind“, so Sr. Nataliya Vakulishyna FMA. „Wir alle hoffen natürlich, dass der Krieg bald vorbei ist. Doch das liegt nicht in unseren Händen. Daher konzentrieren wir uns darauf, den Menschen bestmöglich zu helfen. Tag für Tag.“
Unterricht im Luftschutzraum
Der tägliche Raketenalarm und die heulenden Sirenen gehören für die Jugend Eine Welt-Projektpartnerinnen in Kiew, die auch eine Schule für 6- bis 9-Jährige betreiben, mittlerweile zum Alltag. Die psychologischen Auswirkungen sind jedoch nicht zu leugnen. „Wir leben immer in Angst und Ungewissheit. Wenn die Angriffe in der Nacht oder am frühen Morgen stattfinden, sind die Eltern und ihre Kinder gezwungen, aus dem Bett aufzustehen und in den Schutzraum zu gehen. Tagsüber sind dann alle müde und nervös. Die Kinder kommen oft zu spät in die Schule. Aber wir nehmen sie immer freundlich und verständnisvoll auf, damit sie sich sicher und wohl fühlen können”, erzählt die Schulleiterin Sr. Anna Zainchkovska FMA. Erfolgt ein Raketenangriff während des Unterrichts, dann wechseln die Schulkinder sofort in den im Gebäude vorhandenen Luftschutzraum. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind das Prozedere mittlerweile gewohnt. Wir gehen hinunter und dann läuft der Unterricht weiter. Da wir keine große Schule sind und nicht so viele SchülerInnen haben, finden in unserem Luftschutzraum auch alle Platz. Das ist ein großer Vorteil und ermöglicht uns – im Gegensatz zu den großen staatlichen Schulen - einen durchgängigen Schulbetrieb von 9 bis 18 Uhr“, so Sr. Anna Zainchkovska FMA.
An der Seite der notleidenden Bevölkerung
Knapp 500 Kilometer südlich, in der Hafenstadt Odessa, zeichnen die Jugend Eine Welt-Projektpartner ein ähnliches Bild. Die Bevölkerung ist müde von zwei Jahre Krieg. „Wir versuchen zusammen mit Freiwilligen den Menschen beizustehen, die so sehr auf Hoffnung angewiesen sind. Wir besuchen jene, die in der Ukraine geblieben sind, weil hier ihr Zuhause, ihre Heimat ist. Im Sommer brachten wir humanitäre Hilfe in Städte, die vor einem Jahr noch an der Frontlinie lagen. Wir fuhren nach Mykolajiw und Cherson, wo jeden Tag Häuser und Schulen unter Artilleriebeschuss standen. Wir brachten ihnen Lebensmittelpakete, Gewand und Hygieneartikel. Aber ich habe den Eindruck, dass unsere Anwesenheit das Wichtigste für diese Menschen war. Wir standen an ihrer Seite, umarmten sie und hörten denjenigen zu, die ihr Zuhause und ihre Lieben verloren hatten. Diese Anwesenheit kann man nicht kaufen, sie ist unbezahlbar”, erzählt Don Bosco-Schwester Teresa Matyja.
Nothilfe-Maßnahmen und langfriste Unterstützung
Jugend Eine Welt bringt seit zwei Jahren regelmäßig Hilfstransporte in die Ukraine. Projektpartnerinnen und -partner vor Ort organisieren aktuell u.a. die Ausgabe von Feuerholz, um Häuser und Wohnungen während des noch immer andauernden Winters zumindest ein wenig heizen zu können. Bereitgestellte Generatoren dienen als Energiequelle sobald die Stromversorgung aufgrund russischer Angriffe zusammenbricht.
Darüber hinaus unterstützt Jugend Eine Welt kritische Infrastruktur in der Ukraine, wie zum Beispiel medizinische Einrichtungen. Neben dem Kinderspital in Odessa, das mit dringend benötigten Medikamenten, medizinischen Artikel sowie Geräten versorgt wird, hilft Jugend Eine Welt – dank der Else Kröner-Fresenius-Stiftung - beim Aufbau einer Prothesen-Werkstatt für Kriegsverletzte in der Rehabilitationsklinik (UNBROKEN rehabilitation center) Lemberg.
Auch die wichtige Arbeit mit vom Krieg traumatisierten Kindern und Jugendlichen steht im Zentrum der Hilfsmaßnahmen. Damit diese den traurigen Alltag zumindest ein paar Stunden vergessen können, organisiert die österreichische Entwicklungsorganisation mit Projektpartnern regelmäßig Feriencamps sowie Nachmittagsbetreuungs-Möglichkeiten. „Ein großes Dankeschön geht an unsere Spenderinnen und Spender, an Stiftungen und private Unternehmen sowie an die Austrian Development Agency (ADA) und „Nachbar in Not“. Dank ihrer Hilfe konnten wir die wichtige Arbeit unserer Projekt- und Kooperationspartner vor Ort, sei es in der Ukraine oder in Nachbarstaaten, in den vergangenen zwei Jahren mit gesamt vier Millionen Euro unterstützen“, erklärt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt.
Laut UN-Angaben brauchen in der Ukraine 17,6 Millionen Menschen Schutz und humanitäre Unterstützung, rund 3,7 Millionen sind aktuell innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Mehr als 6,3 Millionen haben Zuflucht im Ausland gefunden. „Ich bitte Sie daher: Helfen Sie weiterhin mit ihrer Spende. Jeder Euro ist eine immense Unterstützung, um die Not der vom Krieg betroffenen und geflüchteten Menschen zu lindern, sie weiterhin in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu begleiten und künftige Maßnahmen zur Nothilfe vorzubereiten“, so Heiserer.
Unternehmensspenden zu 100 Prozent absetzbar
Der Jugend Eine Welt-Geschäftsführer erinnert im Zuge dessen an die Möglichkeit für Unternehmen, Spenden für die Ukraine-Nothilfe zu 100 Prozent absetzen zu können. „Unternehmen können laut Einkommenssteuergesetz ihre Geld- und Sachspenden, die via Hilfsorganisationen wie Jugend Eine Welt in die Ukraine bzw. die angrenzenden Nachbarstaaten gelangen, als Betriebsausgaben geltend machen. Denn das Einkommenssteuergesetz erlaubt die volle, 100-prozentige Absetzung, sofern solche Hilfen im Zusammenhang mit akuten Katastrophenfällen stehen und für das Unternehmen werbewirksam sind. Als Nachweis eignen sich mediale Berichterstattung, Aussendungen an Kunden oder Spendenhinweise auf der Unternehmenshomepage“, so Heiserer abschließend. Privatspenden sind - wie sonst alle Spenden an Jugend Eine Welt - mit 10% des zu versteuernden Einkommens absetzbar.
Weitere Infos zur Ukraine-Nothilfe von Jugend Eine Welt finden Sie hier.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
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