Wien, 25. Oktober 2018 - Wiener Bäckermeister schulte junge Straßenverkäufer in der Herstellung österreichischer Backwaren – ermöglicht wurde das durch Kooperation von Jugend Eine Welt, der Österreichischen Botschaft, Doppelmayr und dem Ausbildungszentrum Don Bosco Obrero
Hunderte typisch österreichische Mehlspeisen, darunter die berühmte Sachertorte, bereitete der Wiener Bäckermeister Edmund Weigl in den vergangenen Tagen mit 15 Jugendlichen im Ausbildungszentrum Don Bosco Orbrero in Bogotá zu. Serviert wurden die Köstlichkeiten bei einer Großveranstaltung anlässlich des Österreichischen Nationalfeiertages am 24. Oktober, bei dem mehr als 300 Ehrengäste geladen waren.
Bei den Jugendlichen, die von Bäckermeister Weigl in einem zweiwöchigen Kurs in der Herstellung österreichischer Köstlichkeiten geschult werden, handelt es sich großteils um arme Straßenverkäufer. Ermöglicht wurde ihre Ausbildung durch eine Kooperation der Hilfsorganisation Jugend Eine Welt, der Österreichischen Botschaft, des Ausbildungszentrums Don Bosco Obrero und des österreichischen Unternehmens Doppelmayr. Letzteres will den jungen Koch-Lehrlingen ermöglichen, künftig von ihnen angefertigte Mehlspeisen an den Stationen der neuen Seilbahn anzubieten, die Doppelmayr derzeit in Bogotá errichtet.
Weitere Unterstützung dringend nötig
Marianne Feldmann, die österreichische Botschafterin in Kolumbien, besuchte am Vortag der Großveranstaltung gemeinsam mit Enrique Peñalosa, dem Bürgermeister von Bogotá, das Ausbildungszentrum Don Bosco Obrero und war vom Einsatz der jungen Lehrlinge und ihres ehrenamtlichen österreichischen Lehrmeisters begeistert. „Dieser Kurs ist wirklich exzellent, alle Jugendlichen sind top-motiviert!“, freute sie sich. „Und es geht auch noch weiter: Als nächstes stehen Gulasch und Spätzle auf dem Lehrplan.“
Jugend Eine Welt fördert momentan drei Lehrgänge im Don Bosco-Ausbildungszentrum, das in einem der ärmsten Stadtteile von Bogotá liegt. Hier werden rund 2.000 junge Menschen aus allerärmsten Verhältnissen in 17 Berufen ausgebildet und danach beim „Job Placement“ bzw. ihren ersten Schritten in der Berufstätigkeit begleitet. Die Hilfsorganisation sucht dringend weitere Förderer, Partner und Lehrlingspaten, die Lehrergehälter finanzieren und die laufenden Kosten für den Schulbetrieb übernehmen. Denn der Bedarf an zusätzlichen Ausbildungsplätzen ist riesig, nachdem in den vergangenen Monaten zahlreiche ehemalige Kindersoldaten aufgrund der jüngsten Friedensinitiativen in ihre Heimatviertel zurückgekehrt sind – sie verfügen meist über keinerlei Bildung bzw. Berufsausbildung.
Weitere Informationen zum Projekt "Ausbildungszentrum in Bogotá" finden Sie hier:
https://www.jugendeinewelt.at/projekte/laender/lateinamerika/kolumbien/lehrlingsausbildung-in-bogota/
Bildung überwindet Armut!
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