Wien, 14. August 2018 - Millionen von Kindern in Kriegsgebieten brauchen dringend Hilfe, aber auch Bildung.
Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August weist Jugend Eine Welt auf die Wichtigkeit von Bildung in Krisengebieten und lang anhaltenden Konfliktsituationen hin und appelliert an die österreichische Bundesregierung, ihre humanitäre Hilfe insbesondere auch im Bildungsbereich zu stärken. Aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen, Vertreibung und Flucht bleibt Millionen von Kindern weltweit der Zugang zu Bildung verwehrt: Rund 75 Millionen Kinder im Schulalter haben keine Möglichkeit, regelmäßig die Schule zu besuchen.
Von der internationalen Gemeinschaft wird viel zu wenig dafür getan, dass Kinder in humanitären Krisen ihr Recht auf Bildung verwirklichen können. In Ländern wie Syrien, dem Südsudan oder Afghanistan entstehen so „verlorene Generationen“, die nie eine Chance auf Bildung bekommen haben. Inmitten von Chaos und Katastrophen stellen Bildungsangebote aber auch ein Stück Normalität für Kinder dar und helfen ihnen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Kinder, die keine Schule besuchen, sind einem höheren Risiko für Kinderarbeit, Gewalt, sexuelle Übergriffe und Zwangsverheiratungen ausgesetzt und anfälliger für die Rekrutierung als Kindersoldat/innen. Je länger Kinder nicht zur Schule gehen, desto schwieriger wird ein Wiedereinstieg ins Bildungssystem und auch die Chancen auf einen Abschluss sinken.
Unterricht und eine Mahlzeit am Tag
Für zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen im Südsudan findet derzeit aufgrund des Bürgerkriegs kein Unterricht statt. Die Projektpartner von Jugend Eine Welt versorgen im Flüchtlingslager Gumbo in der Nähe der Hauptstadt Juba die Menschen nicht nur mit dem Notwendigsten, sondern täglich erhalten auch 6.110 Schüler/innen Unterricht und eine nahrhafte Mahlzeit in der Schule. Weil es so viele Kinder sind, werden sie in zwei Schichten vormittags und nachmittags unterrichtet. „Diese Kinder brauchen mehr als nur Nothilfe, sie brauchen auch ein bisschen Normalität in ihrem Alltag“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. An anderen Standorten im Land betreiben die Projektpartner/innen von Jugend Eine Welt ebenfalls Schulen und erhalten den Lehrbetrieb in der Krise aufrecht.
Bildungsmaßnahmen in Notsituationen
Wie wichtig es ist, die humanitären Mittel für Bildung in Notsituationen aufzustocken, hat auch die EU erkannt und ihre Unterstützung in diesem Bereich von sechs Ländern (2012) auf derzeit 52 Länder ausgeweitet. Die Mittel für Bildung in Notsituationen und Krisen sollen bis zum Jahr 2019 auf 10 % des Gesamtbudgets für humanitäre Hilfe erhöht werden, wie die Europäische Kommission im Mai 2018 beschlossen hat. Weltweit liegt der Anteil der Hilfe, der für Bildung in Notsituationen ausgegeben wird, allerdings bei weniger als drei Prozent – es bleibt also noch viel zu tun!
Private, Orden, Stiftungen, Vereine und Institutionen können sich jederzeit an Fördermaßnahmen in Krisengebieten von Jugend Eine Welt beteiligen. Zur Spendenseite
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