Der 17-jährige Aleeke liebt seine Familie. Gemeinsam mit seinen Eltern, die bereits ein hohes Alter erreicht haben, und seinen neun Geschwistern lebt er in einem kleinen Dorf im Norden Kameruns. Die einzige mögliche Einkommensquelle der Familie sind die zehn Hühner und das kleine Stück Land, das sie bewirtschaftet. Doch landwirtschaftliche Kenntnisse haben weder Aleeke noch seine Eltern und so reicht der Ertrag des Feldes im Moment nicht einmal, um die Familie selbst ausreichend zu versorgen. Aleeke sieht sich gezwungen in die nächst größere Stadt zu ziehen, um als Tagelöhner ein wenig Geld zu verdienen, denn Ausbildung hat er keine.
Kamerun zählt zu den 40 ärmsten Ländern der Welt. Die Arbeitslosigkeit unter den 24 Millionen EinwohnerInnen ist hoch, besonders junge Menschen sind betroffen.Landwirtschaft und Viehzucht sind für drei Viertel der Menschen im Norden Kameruns die einzige Möglichkeit ein eigenes Einkommen zu erzielen. Die überwiegend junge Bevölkerung hat aber meist keine entsprechende Berufsausbildung, was auf den Mangel an Bildungsangeboten in den ländlichen Gebieten zurückzuführen ist. Die Folge: Es gibt eine enorme Landflucht, denn die Jugendlichen sehen sich zu einem Umzug in die Stadt gezwungen.
Aus diesem Grund ist es Jugend Eine Welt wichtig, jungen Menschen vor Ort eine umfassende Ausbildung zukommen zu lassen. Denn Ackerbau und Viehzucht stellen ein enormes Potential dar, um auch für den jungen teil der Bevölkerung menschenwürdige Arbeit zu schaffen und die Armut in den ländlichen Gebieten Kameruns zu verringern.
VIA Don Bosco, ein langjähriger Projektpartner von Jugend Eine Welt, ermöglicht diesen jungen Menschen in den ländlichen Gebieten Kameruns eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung im Bereich der Land- und Agrarwirtschaft. An insgesamt 23 Berufsbildungszentren erhalten Jugendliche eine umfassende Schulung. Diese besteht aus der Vermittlung von Theorie und einem anschließenden zweimonatigen Praktikum. Nach Abschluss der Ausbildung können die jungen Menschen ihren bäuerlichen Familienbetrieb selbständig und sicher betreiben. Die Zentren bauen auf gegenseitigen Austausch von Wissen, um das Schulangebot stetig zu verbessern. Das von VIA Don Bosco durchgeführte Ausbildungsprojekt hilft somit zu einer langfristigen lokalen Entwicklung beizutragen.
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