Die Provinz Bo ist eine der am stärksten benachteiligten Regionen Sierra Leones. Die soziale Situation von Kindern und Jugendlichen ist hier besonders instabil. Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen verbringt viel Zeit unbeaufsichtigt auf der Straße und ist dadurch einer Vielzahl an Gefahren ausgesetzt, wie Drogen, Kriminalität oder Menschenhandel.
Viele der Jugendlichen haben durch den jahrzehntelangen bewaffneten Bürgerkrieg ihre Eltern verloren und sind völlig auf sich alleine gestellt. Krieg, Korruption und Verarmung haben bis heute dramatische Folgen. Die erschwerten Lebensbedingungen im Land wurden durch die verheerende Ebola-Pandemie 2014-2015 und die plötzlich eintretenden Schlammlawinen 2017 zudem dramatisch verschärft. Sierra Leone gilt heute als eines der ärmsten Länder der Erde. Mit einem Human Development Index (HDI) von 0,438 liegt es auf Platz 181 von 189 Ländern.
Sport stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen
Seit über 30 Jahren helfen die Salesianer Don Boscos der lokalen Bevölkerung in Sierra Leone durch Kinderschutz- und Bildungsprojekte sowie medizinische Versorgung. Sie bieten Kindern und Jugendlichen aus wirtschaftlich und sozial benachteiligten Familien kostenlose Betreuung sowie sinnvolle Freizeitbeschäftigungen an. Diese ist vor Ort besonders wichtig, um junge Menschen vor den Gefahren der Straße zu schützen. Dabei wird Sport als Mittel zum Abbau von Spannungen und zur Verarbeitung von Traumata eingesetzt. Das bereits mit Erfolg laufende Pilotprojekt in Lungi leistet bereits einen wichtigen Beitrag zu einer optimalen persönlichen und körperlichen Entwicklung der Jugendlichen und fördert gleichzeitig ihr Selbstwertgefühl sowie ihre soziale Kompetenz. Der Sport ermutigt die Kinder außerdem, Grundwerte wie Toleranz, Teamgeist und Solidarität zu lernen und fördert damit die gesellschaftliche Integration der Teilnehmenden.