Dieses Hilfsprojekt wird vom Land Tirol kofinanziert.
Imani hat große Angst. Ihre Mutter ist am Corona-Virus erkrankt und die Atembeschwerden werden von Tag zu Tag schlimmer. Eigentlich war das kleine Mädchen seit seiner Ankunft in einem der Flüchtlingslager im Bezirk Adjumani unbeschwert und glücklich. Ein vollkommen neues Gefühl für Imani, denn davor war ihr junges Leben von Erfahrungen wie Hunger und Folter, Plünderungen und Massakern geprägt. Traurige Realität für die Menschen in ihrem Heimatland Südsudan, das seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2013 vollkommen zerrüttet ist. Gemeinsam mit ihrer Mutter war es Imani nach einer beschwerlichen Flucht gelungen dieser schlimmen Lage zu entkommen. Doch nun die nächste große Sorge! Der einzige Trost für Imani ist der, dass die Missionsärztlichen Schwestern ihre Mutter fürsorglich pflegen.
Neben der Ausbreitung des Coronavirus unter ihren Flüchtlingen, stehen die Missionsärztlichen Schwestern, langjährige Partnerinnen von Jugend Eine Welt, vor einer weiteren großen Herausforderung: In den Gemeinden Mungola, Adjumani und Mieriyi herrscht enorme Lebensmittelknappheit. Die Ordensfrauen haben nicht mehr genug Nahrung, um ihre Schützlinge in den Lagern und bei ihren Gastfamilien täglich mit Essen zu versorgen. Denn auch in Uganda hat die Corona-Krise lebensnotwendige Systeme, wie das Gesundheits- oder das Transportsystem, Produktionsketten, die Nahrungsmittelproduktion oder die Energieerzeugung sowie die politischen Strukturen unmittelbar unterbrochen. Mit dramatischen Auswirkungen: Die Versorgung der rund 1,4 Millionen Flüchtlinge wurde aufgrund von Finanzierungsengpässen um 30 Prozent von der Regierung gekürzt.
Die Missionsärztlichen Schwestern benötigen für ihre Nothilfemaßnahmen im Zuge der derzeitigen Corona-Krise dringend weitere Geldmittel. So müssen sie Nahrungsmittel für 1.000 erkrankte Geflüchtete beschaffen. Außerdem ist es ihnen ein Herzensanliegen, Saatgut und Setzlinge an 500 Flüchtlinge zu verteilen und ihnen landwirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln, damit diese dann in kleinen Gärten oder auf Feldern ihre eigenen Nahrungsmittel produzieren können. Hierzu erzählt Sr. Agnes: „Einerseits müssen wir die Menschen sofort mit Lebensmitteln versorgen können, andererseits ist es wichtig, Maßnahmen zu treffen, welche die Ernährungssituation der Flüchtlinge nachhaltig verbessern.“
Weiters informieren die Jugend Eine Welt-Partnerinnen in Zusammenarbeit mit staatlichen Gesundheitseinrichtungen die geflüchteten Familien über die Gefahren des Coronavirus. „Wir müssen die Menschen über wichtige Schutzmaßnahmen wie soziale Distanz, das Abstand halten von öffentlichen Versammlungen, den Verzicht auf Händeschütteln und Handhygiene aufklären!“. Zudem stellen die Ordensfrauen den Menschen Schutzmasken, Desinfektionsmittel und Seife für Hand- und Körperhygiene bereit.
Adjumani gehört zur Diözese Arua und grenzt an den Südsudan. Der Bezirk ist eines der Zentren der Ausbreitung des Coronavirus. In Adjumani leben etwa 900.000 Menschen, davon 285.277 Geflüchtete. Aufgrund der unzähligen Covid-19-Erkrankungen im Südsudan hat sich der Virus unter den Flüchtlingen rasant verbreitet.
Bitte helfen Sie gemeinsam mit uns den Menschen in Adjumani!
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