Im Schutzzentrum der Fundación „Dorotea Carrión“ in Loja werden pro Jahr mehr als 300 Mädchen, die zuhause Missbrauch und Gewalt erlebt haben, liebevoll von Schwestern des Dominikanerordens betreut. Sie alle erhalten vorübergehend Unterkunft sowie die Chance auf Bildung und psychologische Betreuung. Doch nun macht Corona es dem Heim zunehmend schwer.
20-30 Mädchen in besonderen Notsituationen können auch längerfristig untergebracht werden. Derzeit ist das jüngste Mädchen, das bei den Schwestern wohnt fünf, das älteste knapp 18 Jahre alt. Das durchschnittliche Alter der betreuten Mädchen liegt bei 15 Jahren.
Neubau so gut wie fertig
Ein großes Problem in den vergangenen Jahren war, dass Mädchen, die das 18. Lebensjahr erreichten, weggeschickt werden mussten, weil es weder Platz noch Fördermittel für sie gab. Wie zum Beispiel Valentina, die genau an ihrem 18. Geburtstag von ihrer Mutter abgeholt wurde, um nach einem sechsmonatigen Aufenthalt im Zentrum wieder bei ihr, ihren Geschwistern und ihrem gewalttätigen Vater zu leben, es gab keine andere Möglichkeit. Salesianerbischof Monsignore Alfredo Espinoza machte Jugend Eine Welt im Jahr 2018 auf die großen Sorgen der Dominikanerinnen aufmerksam und mit Hilfe engagierter Spender und Spenderinnen startete der Bau eines Neubaus, um künftig auch über 18-jährige Mädchen beherbergen und so lange begleiten zu können, bis sie sich ein sicheres und unabhängiges Leben aufgebaut haben. Die Bauarbeiten waren so gut wie abgeschlossen, als die Corona-Krise Ecuador erreichte.
„Die Fußböden sind fertig und die Wände ausgemalt, wir haben Fliesen und Sanitärprodukte in Cuenca gekauft, der oberste Stock für die Mädchen wäre in wenigen Wochen bezugsfähig geworden,“ berichtete Christa Wienerroither. Die Salzburger Psychotherapeutin leistete über Vermittlung von Jugend Eine Welt von Jänner bis Mitte März 2020 im Mädchenschutzhaus einen freiwilligen Auslandseinsatz als „Senior Expertin“, den sie aufgrund der Corona-Krise vorzeitig abbrechen musste. Das Andenland wurde besonders schlimm getroffen, es gilt als das «Italien Lateinamerikas».
Ecuador – das "Italien Lateinamerikas"
"Wir machen uns riesige Sorgen, denn wir haben nicht die Mittel, um eine solcheNotlage zusätzlich zu bewältigen", schrieb uns Sr. Vicenta Camacho, die Leiterin des Mädchenschutzhauses.
Das wenige, das wir hatten, haben wir für den Ausbau verwendet, bei dem Ihr uns ja schon so großartig geholfen habt. Doch nun mussten die Bauarbeiten gestoppt werden und wir müssen alles tun, um unsere Mädchen und uns selbst sicher durch diese Krise zu bringen. Alles was wir haben, ist unser Vertrauen in die Güte Gottes und in die Großzügigkeit von Menschen mit gutem Herzen. Darum bitten wir euch jetzt um Hilfe. Wir brauchen ja nicht viel, aber auch das können wir allein nicht schaffen.
Schwester Vicenta berichtet, dass es in der Stadt Loja nur ein einziges staatliches Krankenhaus gibt, das schon jetzt überfordert sei. Sie und ihre Mitschwestern befürchten das Schlimmste und möchten in den nächsten Wochen mit ihren Schützlingen so gut wie völlig in Quarantäne bleiben. Leider ist es sehr kalt und regnerisch und mehrere Mädchen leiden an Atemwegserkrankungen sowie Asthma. Um sie nicht ins Krankenhaus schicken zu müssen und einer Corona-Ansteckung auszusetzen, sollen sich künftig zwei geistliche Schwestern, die über eine Ausbildung in Krankenpflege verfügen, um die medizinische Versorgung des Mädchenschutzhauses kümmern.
Dringend benötigt: Pflegezimmer und Küchengeräte
Am Dringendsten ist die Ausstattung des notdürftigen Pflegezimmers mit dem Nötigsten wie einem Blutdruckmessgerät, einem Fieberthermometer, einer Tragbahre, einem Krankenhausbett und mehreren Schutzmasken. Auch ein medizinisches Sauerstoffgerät möchten die Schwestern gern anschaffen für die an Asthma leidenden Mädchen bzw. eventuelle Notfälle.
Zudem möchten sie die Versorgung mit Nahrungsmitteln in nächster Zeit möglichst unabhängig von externen Einkäufen gewährleisten. Sie haben den Gemüsegarten des Schutzzentrums reaktiviert und auch schon Mais, Getreide und andere Lebensmittel für die nächsten Wochen in großer Menge eingelagert, um das Zentrum möglichst wenig verlassen zu müssen. Um täglich Mahlzeiten für mehr als 50 Personen zubereiten zu können, wären eine elektronische Mixmaschine und Getreidemühle eine große Erleichterung.
Bitte unterstützen Sie das Schutzhaus in Loja, damit die Mädchen auch weiterhin gut versorgt werden und in Sicherheit aufwachsen können!
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