Afghanistan ist ein schwer gebeuteltes Land. 40 Jahre Krieg haben einen enormen Schaden angerichtet. 2021 haben ein politischer Machtwechsel, eine neue Gesetzgebung und ein wirtschaftlicher Kollaps das Leben von Mädchen und Frauen in Afghanistan von einem Tag auf den anderen schlagartig geändert. Die Armut ist seitdem ebenso stark angestiegen.
Armut und keine Bildung
Es ist davon auszugehen, dass afghanische Mädchen in ihrer Bildung weit hinter die Buben zurückfallen werden, denn ihnen ist derzeit nur der Volksschulbesuch bis zur 6. Klasse erlaubt, danach gibt es für sie kaum noch Bildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus können sich viele Familien den Schulbesuch ihrer Kinder gar nicht mehr leisten. Und auch wenn die staatlichen Schulen kostenlos sind, müssen viele Kinder und Jugendliche Geld durch den Verkauf von Kaugummis, Corona-Schutzmasken oder Luftballons dazu verdienen.
Lehrerinnen haben Berufsverbot
Zudem dürfen viele Lehrerinnen ihren eigentlichen Beruf nun nicht mehr ausüben. Denn aktuell ist es ihnen lediglich erlaubt, Alphabetisierungskurse zu geben, sodass die meisten Lehrerinnen ihre studierten Fächer wie Englisch oder Chemie überhaupt nicht mehr unterrichten dürfen. Auch erhalten die Frauen nun keine Gehälter mehr und um ihre Familien zu versorgen, fehlt ihnen wichtiges Geld! Doch trotz fehlender Gehaltszahlungen versuchen viele dieser Frauen ihren Job weiterhin auszuüben. Im Verborgenen unterrichten sie engagiert Mädchen und junge Frauen. Es ist ihr stiller Protest gegen die neuen Regeln und Gesetze.
Unterstützung für Lehrerinnen und ihre Familien
Gemeinsam mit Jugend Eine Welt unterstützt der AKIS-Kulturverein diese Lehrerinnen und ihre Familien. Die PartnerInnen vor Ort in Kabul verteilen Lebensmittelpakete mit Reis, Öl, Bohnen und Mehl, aber auch Zucker und Tee. Zudem erhalten die Frauen monatlich einen kleinen Betrag an Bargeld, um sich so medizinische Versorgung oder warme Decken und Kleidung organisieren zu können. Zudem hat der Kulturverein einen kleinen Raum für die Bildung von Mädchen angemietet – und es ist Vorsicht geboten, denn die Unterrichtsangebote dürfen nicht für allzu große Aufmerksamkeit sorgen. Schließlich handeln die Frauen hier gegen die offizielle Gesetzgebung. Doch ihre Angst vor Bestrafung hält sie nicht davon ab, ihre eigentliche Berufung weiterhin zu leben – für die Zukunft aller Mädchen in Afghanistan!
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