Fälle von häuslicher Gewalt gibt es in Rumänien viele. Die Statistik der Polizei meldet jährlich rund 20.000 Fälle, allerdings dürfte die Dunkelziffer weitaus höher sein: Die tatsächliche Zahl der Leidtragenden wird teilweise auf 800.000 Personen geschätzt, die Mehrzahl von ihnen sind Frauen und Kinder.
Rumänische NGOs fordern die Regierung regelmäßig dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu bekämpfen. Das Spektrum der häuslichen Gewalt reicht von körperlicher Bedrohung bis hin zu psychischer Unterdrückung, allerdings wird dieses Problem in der rumänischen Öffentlichkeit oft verschwiegen. Die vorherrschende Meinung zu dem Thema sieht die Frauen als Schuldige, außerdem müsse man diese Probleme innerhalb der Familie lösen. Es mangelt an Anlaufstellen für Gewaltopfer und Frauenhäuser. Auch Menschenhandel stellt ein immer größer werdendes Problem in Rumänien dar: Der Global Slavery Index 2018 geht von ungefähr 86.000 Menschen aus, die in Rumänien von Menschenhandel und moderner Sklaverei betroffen sind, viele davon im Bereich der Prostitution.
Rehabilitation und Unterkunft
Auch nach der Befreiung aus Zwangsarbeitsverhältnissen und Menschenhandel stehen viele Betroffene vor sozialen Herausforderungen: Schamgefühle und Depressionen, Diskriminierung und Probleme am Arbeitsmarkt sind nur einige Symptome, unter denen die Geschädigten leiden. Die NGO SOLWODI (Solidarity with women in distress – Solidarität mit Frauen in Not) wurde 1985 als Zusammenschluss verschiedener österreichischer Frauenorden gegründet. SOLWODI Rumänien nimmt sich der unterschiedlichen psychologischen Traumata und Probleme der Betroffenen vor Ort an.
Wir hören täglich schreckliche Lebensgeschichten und treffen Frauen, die durch tiefes Leid gehen. Mutige Frauen, vor denen wir großen Respekt haben.
2009 wurde in Bukarest ein Zentrum für Opfer von häuslicher Gewalt und Menschenhandel gegründet. Dort kümmern sich die MitarbeiterInnen um das soziale und psychische Wohl der Betroffenen. Im Laufe der Jahre wurde das Programm im Sinne einer ganzheitlichen Betreuung um ein „Recovery Shelter“ sowie um drei Appartements zur Unterbringung der Betroffenen während der Re-Integration in die Gesellschaft und am Arbeitsmarkt erweitert. Wichtig ist einerseits die körperliche und psychische Genesung der Menschen, andererseits wird aber auch daran gearbeitet, dass die Bewohnerinnen ihre Selbstständigkeit wiedererlangen.
Gewalt gegen Frauen beenden
Jugend Eine Welt hat es sich zum Ziel gesetzt, das Projekt zu unterstützen, sodass weitere 100 Personen, die Opfer von häuslicher Gewalt oder Menschenhandel geworden sind, betreut und beraten werden können. Außerdem sollen im Zentrum präventive und bewusstseinsbildende Maßnahmen durchgeführt werden, um die Bevölkerung für die Problematik zu sensibilisieren, und vor allem auch auf politischer Ebene Lösungen zum Opferschutz herbeizuführen. Rund 1.500 Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrpersonal und die Bevölkerung sollen in die Aktivitäten miteinbezogen werden. Durch psychologische und rechtliche Beratungen, Therapien und Workshops soll die soziale und berufliche Re-Integration unterstützt werden. Nicht nur der Wiedereinstieg in die Gesellschaft zählt, sondern vor allem ein selbstbestimmtes Leben in Würde!
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit dieses Projekt realisiert werden kann! Vielen Dank!
Spendenkonto Jugend Eine Welt
Raiffeisen Landesbank Tirol
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