Bildung und Ausbildung spielen eine zentrale Rolle für nachhaltige Entwicklung, Umwelt- und Klimaschutz sowie Katastrophenvorsorge. „Wenn es um nachhaltige Entwicklung geht, ist der wichtigste Wirkungsfaktor für uns der einzelne Mensch, den wir davon überzeugen möchten, dass sich sein persönlicher Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz lohnt“, berichtet Jugend Eine Welt-Mitarbeiter Hannes Velik, der sich für Projektentwicklung & Kooperationen verantwortlich zeichnet.
Unsere Hilfsorganisation setzt vor allem auf die Berufsausbildung von Fachkräften vor Ort, insbesondere in den Bereichen Alternativenergie und nachhaltige Landwirtschaft. „Wir schließen die Lücke zwischen modernen Technologien im Umweltbereich, die häufig aus den Industrieländern stammen, und ihrem Einsatz in Ländern des Südens, wo diese Technologien immer stärker nachgefragt werden“, so Velik. „Leider fehlt in vielen Ländern eine Fachausbildung von Servicetechnikern, die die oftmals importierte „Hardware“ vor Ort zusammenschrauben bzw. warten und reparieren können. Für ihre Ausbildung ist das weltweite Don Bosco-Netzwerk mit mehr als 800 qualitativ hochwertigen Berufsbildungszentren ein wertvoller Partner, mit dem wir bereits seit über 20 Jahren zusammenarbeiten.“
Selbstverständlich sind Umwelt- und Klimaschutz für Jugend Eine Welt und Don Bosco auch im (vor)schulischen Bereich von großer Bedeutung. Kinder sollen von Anfang an lernen, Verantwortung für ihre Mit-Welt zu übernehmen und mit begrenzt vorhandenen Ressourcen sparsam umzugehen.
Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu Elektrizität. Geschätzte drei Milliarden kochen mit Holz, Kohle, landwirtschaftlichen Abfällen oder Tierdung und bringen damit oftmals ihre Gesundheit bzw. die ihrer Kinder in Gefahr, weil sie über keine adäquate Rauchgasabfuhr verfügen und weil offenes Feuer besonders für Kinder gefährlich ist. Auch in Bezug auf Bildung, die Stärkung von Frauen und Mädchen sowie auf Landwirtschaft und die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte hat Energiemangel schlimme Folgen: Ohne Licht können Kinder nach Anbruch der Dunkelheit nicht lernen, ohne Zugang zu Energie müssen Frauen und Mädchen stundenlang Brennstoff sammeln, ohne Strom funktionieren keine Bewässerungsanlagen und können Nahrungsmittel und Medizin nicht gekühlt werden.
Erneuerbare Energie auf dem Vormarsch
Umso erfreulicher ist es, dass erneuerbare Energien in vielen Ländern ein wachsender Wirtschaftssektor sind - auch im Afrika südlich der Sahara, wo mehr als 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität haben.
Doch es reicht nicht, umweltschonende Stromversorgungsanlagen irgendwo hinzustellen – sie müssen auch installiert, gewartet und repariert werden! Jugend Eine Welt bildet in Äthiopien junge SolartechnikerInnen aus und ist gerade dabei, dieses erfolgreiche, von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit geförderte, Ausbildungsprogramm auch auf andere afrikanische Länder auszuweiten.
Nachhaltige Landwirtschaft ist in vielen von Jugend Eine Welt geförderten Bildungs- bzw. Ausbildungsprojekten ein wichtiger Faktor. Dabei werden junge Menschen befähigt, ressourcenschonend Nahrung anzubauen – in vielen Fällen wird auf altes, lokales Saatgut zurückgegriffen. Das Erlernen von Methoden moderner, effizienter, naturnaher und nachhaltiger Landwirtschaft eröffnet nicht nur gute Verdienstmöglichkeiten bzw. Jobperspektiven, sondern sorgt auch für eine verbesserte Ernährungs- und Gesundheitssituation vor Ort, schützt natürliche Ressourcen und fördert Biodiversität.
Sehr negativ wirken sich in diesem Zusammenhang allerdings Billig-Importe von Nahrungsmitteln aus europäischen und asiatischen Ländern aus, mit denen lokal angebaute landwirtschaftliche Produkte meist nicht konkurrieren können. Ebenso kontraproduktiv im Sinn eines „Guten Lebens für Alle“ ist der „Landraub“ großer landwirtschaftlicher Flächen durch Regierungen und Investoren, die mit landwirtschaftlichen Exporten oder Bodenspekulationen Profit machen. Hier ist die Politik gefragt!
Arme Menschen und arme Länder des Südens sind von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen, weil sie in hohem Ausmaß von natürlichen Ressourcen abhängig sind. Sie brauchen Unterstützung, um diese negativen Folgen zu bewältigen, sich an die veränderten Umweltverhältnisse anzupassen und sich vor klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen besser zu schützen. Gleichzeitig geht es um den dringend erforderlichen Aufbau einer sauberen, klimaneutralen und effizienten Energieversorgung. Bildung und Ausbildung spielen für all diese Bereiche eine Schlüsselrolle.
Wissen schützt
In zahlreichen von Jugend Eine Welt geförderten Bildungsprojekten wird Kindern und Jugendlichen die Wichtigkeit von Umwelt- und Klimaschutz und der Respekt vor der Schöpfung vermittelt. In Regionen, die von Naturkatastrophen bedroht sind, fördert Jugend Eine Welt die Errichtung von sicheren Schulgebäuden, die im Notfall für die gesamte Gemeinde als Schutzräume dienen können. Die Schulkinder werden mit potenziell drohenden Naturgefahren vertraut gemacht und lernen, wie sie sich im Katastrophenfall am besten schützen können. Ein solches Katastrophenschutzzentrum wurde beispielsweise mit Hilfe von Jugend Eine Welt nach dem Wirbelsturm Haiyan in Minglanilla auf den Philippinen errichtet. In ruhigen Zeiten gehen hier rund 500 Kinder zur Schule, im Katastrophenfall können sich ca. 1.000 Menschen in den Schulräumlichkeiten in Sicherheit bringen.
Welche Auswirkungen hat es auf die Umwelt, auf andere Menschen und künftige Generationen, was und wie viel ich konsumiere, wie viel Energie ich verbrauche, welches Fortbewegungsmittel ich nutze? Muss ich wirklich täglich Fleisch essen, in Plastik verpackte Lebensmittel kaufen, zu Silvester Feuerwerkskörper zünden, schnell übers Wochenende nach Paris fliegen? Ist mir bewusst, dass die Erderwärmung nicht unter 1,5 oder maximal 2 Grad beschränkt werden kann, wie vom Pariser Klimaabkommen vorgesehen, wenn alle so weitermachen wie bisher?
Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann.
Damit Klimawandel, Umweltzerstörung und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen weltweit eingedämmt werden können, muss sich das Bewusstsein jedes Einzelnen ändern – hin zur eigenen Bereitschaft, etwas zur nachhaltigen Entwicklung unserer EINEN Welt beizutragen. Darum legt Jugend Eine Welt nicht nur in seiner Projektarbeit großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sondern setzt sich auch im Inland für Bewusstseinsbildung im Bereich Nachhaltigkeit ein. Beispielsweise ist es eine langjährige Forderung der Hilfsorganisation, Globales Lernen bzw. Bildung für Nachhaltige Entwicklung im österreichischen Bildungssystem besser zu verankern. Das Jugend Eine Welt-Bildungsteam bietet zu diesem Themenbereich Gratis-Workshops an Schulen an.
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