Seit 25 Jahren tragen wir alle gemeinsam dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in Risikosituationen weltweit die Chance auf ein besseres Leben bekommen. Nun möchten wir gemeinsam mit Ihnen feiern.
Gemeinsam mit ProjektpartnerInnen aus aller Welt, unseren SpenderInnen und UnterstützerInnen sowie Chris Lohner, der ehrenamtlichen Botschafterin von Jugend Eine Welt, ließen wir 25 Jahre Jugend Eine Welt Revue passieren und warfen gemeinsam einen Blick auf künftige Aufgaben.
Täglich musste der aus einem Dorf stammende kleine Abu Wasser schleppen und sonstige schwere Arbeiten im Haushalt seiner „Gastfamilie“ in Sierra Leones Hauptstadt Freetown erledigen. Dorthin hatten ihn seine Eltern geschickt, in der Hoffnung, dass der Bub hier eine Schule besuchen könnte. Doch statt Unterricht gab es für Abu Schläge mit einem Kabel und weitere Misshandlungen. Der im Hinterhof lebende Bub musste sogar mit den Hunden um Essensreste kämpfen. Einen Ausweg aus diesem Leben schien es für Abu nicht zu geben.
Es sind Geschichten wie diese, die eines zeigen: Weltweit werden nach wie vor die Rechte von Kindern – wie jenes auf Bildung – von Menschen mit Füßen getreten. Millionen von Kindern kämpfen buchstäblich auf der Straße mit kleinen Gelegenheitsjobs um ihr Überleben, schuften als billige KinderarbeiterInnen in Haushalten, in Minen oder in landwirtschaftlichen Betrieben. Sie erleben Gewalt und Ausbeutung, ihre Chancen auf ein späteres Leben in Würde sind oft gering.
Solche Schicksale zum Positiven zu verändern, genau dafür engagiert sich seit 25 Jahren die in Österreich ansässige Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt – Don Bosco Entwicklungszusammenarbeit“.
Bildung überwindet Armut
Nachdem er sich fünf Jahre lang als Mitarbeiter des Österreichischen Entwicklungsdienstes im südamerikanischen Ecuador in einem Zentrum der Salesianer Don Boscos um Straßenkinder gekümmert hatte, gründete der Tiroler Reinhard Heiserer gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter im Juni 1997 in Wien den Verein Jugend Eine Welt. Mit dem Ziel, sich weltweit für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, sie aus Risikosituationen zu befreien, ihnen etwa ein neues Zuhause und die Chance auf schulische Bildung und berufliche Ausbildung zu geben.
25 Jahre später ist Jugend Eine Welt zu einer der wichtigsten Hilfsorganisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit in Österreich geworden. Unter dem Leitsatz „Bildung überwindet Armut“ haben in dieser Zeit viele engagierte Menschen dazu beigetragen, die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien insbesondere in Ländern des Globalen Südens zu verbessern. Ein wichtiger Beitrag, um das Leben auf dieser Welt gerechter zu gestalten.
Über 3.000 unterschiedliche Projekte und Programme in vielen Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, dem Nahen Osten und Osteuropa wurden in diesem Vierteljahrhundert umgesetzt, unterstützt, mitgetragen oder weiterentwickelt. Wie Schulen, Universitäten, Berufsbildungseinrichtungen, Sozialzentren, Heime für Straßenkinder, Förderprogramme für Mädchen und Frauen sowie Programme zur nachhaltigen Armutsbekämpfung und Umweltinitiativen. Jugend Eine Welt arbeitet bei all diesen Projekten nach dem Assistenzprinzip – mit verlässlichen und bewährten ProjektpartnerInnen vor Ort, zumeist aus dem weltumspannenden Don Bosco-Netzwerk. Bei der Projektauswahl wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob sie zur Umsetzung der SDGs, der „nachhaltigen Entwicklungsziele“ der UN, beitragen. Insbesondere diese vier Ziele: Armut beenden, Kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen sowie hochwertige Bildung für alle Menschen.
Beistand im Katastrophenfall
Jugend Eine Welt erreichen zudem besonders nach Naturkatastrophen, bei Hungersnöten und kriegerischen Konflikte immer wieder Hilferufe. So wurde in den vergangenen Dekaden über die ProjektpartnerInnen vor Ort Humanitäre Nothilfe etwa bei den großen Erdbebenkatastrophen in Pakistan, Haiti, Nepal, Ecuador, beim Ebola-Ausbruch in Sierra Leone, den Hungerkrisen im Südsudan und Äthiopien, während der Corona-Pandemie oder jetzt aktuell in der Ukraine geleistet. Nach der Soforthilfe wurden die betroffenen Menschen oft jahrelang beim Wiederaufbau unterstützt. Jugend Eine Welt gehört unter anderem zu jenen zehn bei der ADA (Austrian Development Agency) akkreditierten österreichische Hilfsorganisationen, die auch mit öffentlichen Förderungen humanitäre Hilfe vor Ort umsetzen.
Freiwilligeneinsätze
Jungen Erwachsenen aus Österreich die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen eines Freiwilligeneinsatzes in einem der weltweiten Bildungs- und Sozialprojekte mitzuarbeiten, zählte ebenso zu den Gründungsideen von Jugend Eine Welt. Was von Anbeginn erfolgreich umgesetzt wurde: rund 800 VolontärInnen waren in den vergangenen 25 Jahren bereits im Einsatz. Mit dem vor fünf Jahren gestarteten Senior Experts-Programm für Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung wurde das Angebot für Freiwilligeneinsätze praktisch auf alle Altersgruppen ausgeweitet.
Viele der VolontärInnen bleiben Jugend Eine Welt auch nach ihrer Rückkehr verbunden und engagieren sich etwa ehrenamtlich im Jugend Eine Welt-Bildungsteam, das beispielsweise im Rahmen von Schulworkshops hierzulande wichtige Aufklärungsarbeit zu Themen wie Kinderrechte, Kinderarbeit stoppen oder fairer Handel leistet. Freiwillige Helfer unter- stützten auch immer wieder die verschiedenen von Jugend Eine Welt in Österreich initiierten Kampagnen und Aktionen, wie etwa den „Tag der Straßenkinder“.
Ein Leben in Würde für ALLE Menschen
„Die Arbeit geht uns leider auch in Zukunft nicht so schnell aus“, sagt Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Aber wie einst schon Don Bosco – der Patron von Jugend Eine Welt – stets neue Wege gesucht hat, um den ihm anvertrauten Jugendlichen zu helfen, so sucht auch Jugend Eine Welt im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit unermüdlich neue Ideen, neue Förderer, neue Wege der Finanzierung. „Eine gerechtere Welt, in der ALLE Menschen in Würde leben, ist möglich“, ist Reinhard Heiserer auch nach 25 Jahre Einsatz für diese EINE Welt überzeugt.
Und der kleine Abu? Ihm konnte geholfen werden. Mitarbeiter des von Jugend Eine Welt seit langem unterstützten Kinderschutzzentrums „Don Bosco Fambul“ in Freetown wurden über die dort eigens eingerichtete Kinder-Helpline auf seine untragbare Lebenssituation aufmerksam gemacht. Abu wurde im Zentrum aufgenommen. Dort kann er sich erholen, Kind sein und endlich zur Schule gehen.
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